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Garne und Labels verstehen: Ein ehrlicher Einkaufs-Guide

Überblick
Viele von euch wollen bewusster einkaufen – ohne Label-Dschungel und ohne Fachchinesisch. Dieser Guide erklärt die wichtigsten Siegel rund um Garne, was sie wirklich abdecken, und gibt Pflege-Tipps, die eure Projekte länger schön halten und gleichzeitig Energie sparen.

1) Drei häufige Textil-Siegel – was sie abdecken (und was nicht)

GOTS (Global Organic Textile Standard)
Weltweit anerkannter Standard für Textilien aus Bio-Fasern. Kombiniert Umwelt- und Sozialkriterien entlang der gesamten Verarbeitungskette – vom Faserursprung bis zur Kennzeichnung – und verlangt unabhängige Zertifizierung. (Weitere Informationen auf der offiziellen Webseite.)

OEKO-TEX Standard 100
Kennzeichnet Textilien, die auf Schadstoffe geprüft wurden (vom Garn bis zum fertigen Produkt). Sagt nicht automatisch etwas über Bio-Anteil oder Umweltmanagement der Produktion aus – dafür gibt es andere OEKO-TEX-Programme. Für Käufer*innen ist es ein Sicherheitslabel zu Inhaltsstoffen. (Details findest du direkt beim Standard-Herausgeber.)

Responsible Wool Standard (RWS)
Freiwilliger Standard von Textile Exchange mit Anforderungen an Tierwohl, Landbewirtschaftung und eine durchgehende, zertifizierte Lieferkette. Alle Stationen – vom Hof bis zur letzten Business-to-Business-Stufe – müssen zertifiziert sein. (Zur offiziellen Webseite des Standards.)

Kontext „Mulesing“
Mulesing ist ein chirurgischer Eingriff an der Hinterpartie des Lamms zur Vorbeugung von Fliegenmadenbefall (Flystrike) und gilt als schmerzhaft und umstritten. Wer das Thema vermeiden möchte, achtet auf RWS oder explizit „mulesing-frei“. (Quelle: RSPCA Australia.)

2) Die passende Faser – mit Blick auf Nutzung und Umwelt

Naturfasern (z. B. Wolle, Baumwolle, Leinen) sind oft angenehm zu tragen und – je nach Faser – pflegeleicht. Synthetikfasern (z. B. Acryl, Polyester, Polyamid) können robust und preiswert sein, geben beim Waschen jedoch mikroskopische Fasern ab. Eine IUCN-Analyse zeigt: Die Freisetzung sogenannter „primärer Mikroplastik“ entsteht u. a. durch das Waschen synthetischer Textilien und ist global relevant. Praktische Gegenmaßnahmen zu Hause: seltener waschen, volle Trommel, schonende Programme, Wäschesack/Filter nutzen. (Zur Studie der IUCN.)

Tipp: Entscheidet nach Einsatzzweck (Babymütze, Outdoor-Mütze, Decke), Hautgefühl, Pflegeaufwand und Budget – die oben genannten Siegel helfen bei der Einordnung.

3) Pflege, die Projekte länger schön hält – und Strom spart

Kühler waschen, wenn möglich
Niedrigere Waschtemperaturen verbrauchen weniger Energie; 30 °C reichen bei normal verschmutzter Kleidung oft aus. (Quelle: Energy Saving Trust.)

Lufttrocknen statt Trockner
Wäschetrockner gehören – zusammen mit Waschmaschinen und Geschirrspülern – zu den stromintensiveren Haushaltsgeräten. Wer häufiger an der Luft trocknet, spart Energie und schont Fasern.

Lebensdauer verlängern lohnt sich
Forschung von WRAP zeigt: Längeres Tragen/Nutzen ist ein großer Hebel für weniger CO₂-, Wasser- und Abfall-Fußabdruck von Kleidung. Übersetzt: Wer Projekte länger nutzt und pflegt, spart Ressourcen – unabhängig von der Faser. (Weitere Informationen bei WRAP.)

Konkrete Pflege-Kniffe
Schonwaschgang für Wolle, Wäschenetz/Wollwaschmittel, volle Trommel, Waschbeutel/Filter bei Synthetik, Flecken punktuell behandeln, auslüften statt direkt waschen, liegend trocknen bei Strick.

4) Schnelle Checkliste vor dem Garn-Kauf

  1. Einsatzzweck klären: Hautnah? Outdoor? Für Kinder? – bestimmt Faserwahl und Pflege.
  2. Siegel lesen:
    • Bio-Faser + Umwelt- und Sozialkriterien? → GOTS.
    • Schadstoffprüfung? → OEKO-TEX Standard 100.
    • Tierwohl/Landmanagement bei Wolle? → RWS.
  3. Pflege realistisch planen: Wird häufig gewaschen? Dann auf pflegeleichte Qualitäten und kühle Waschgänge achten.
  4. Langlebigkeit bedenken: Maschenprobe, passende Nadeln, Nähte stabilisieren – verlängert die Nutzungsdauer.

5) Für Autor*innen auf Crazypatterns

– In Anleitungen kurz auf Pflege eingehen (z. B. „30 °C Schonwaschgang, liegend trocknen“).
– Bei Materialien nach Möglichkeit Siegel nennen (GOTS, RWS, OEKO-TEX Standard 100), damit Käufer*innen bewusst auswählen können.
– Restegarn-Option mit angeben (z. B. Mengenrange, Alternativfasern) – fördert Wiederverwendung und vermeidet Abfall.

Quellen und weitere Infos

  • [1] Global Organic Textile Standard (GOTS) – Überblick & Kriterien. (global-standard.org)
  • [2] OEKO-TEX – Standard 100 (Schadstoffprüfung). (oeko-tex.com)
  • [3] Textile Exchange – Responsible Wool Standard (Überblick & Quick Guide). (textileexchange.org)
  • [4] RSPCA Australia – Erläuterungen zu Mulesing/Flystrike. (kb.rspca.org.au)
  • [5] IUCN – „Primary Microplastics in the Oceans“ (Rolle synthetischer Textilien). (portals.iucn.org)
  • [6] Energy Saving Trust – Waschen bei niedrigeren Temperaturen; große Verbraucher im Haushalt. (energysavingtrust.org.uk, energysavingtrust.org.uk)
  • [7] WRAP – Nutzenverlängerung von Kleidung/Design für längere Lebensdauer. (wrap.ngo)

Stand: 22. September 2025.

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