Guten Abend zusammen, ich stricke unglaublich gerne Accessoires wie Mützen, Schuhe usw. für Babys und Kleinkinder. Da meine eigenen Kinder schon größer sind, ich von Enkelkindern aber noch weit entfernt bin, und ich anderen damit gerne eine Freude machen würde, stellt sich die Frage, wie ich das am besten anstelle?
Die Sachen im Internet verschenken würde ja bedeuten, dass ich komplett alleine investiere. Kann ich gegen Bezahlung der verbrauchten Wolle und des Portos hier im Internet kleine Aufträge stricken und sie dann verschenken? Ich möchte für das Anfertigen nichts haben. Es ist mein Hobby und macht mir seit Jahren Spaß. Habt Ihr Erfahrung damit? Wie stelle ich das am besten an?
Über Antworten würde ich mich freuen.
Hmmm, das stelle ich mir etwas schwierig vor. Bei den meisten Aktionen geht es ja um komplette Spenden, also auch das Material.
Aber wenn Bezahlung, dann lässt sich das ja kaum trennen, also rechtlich gesehen. Ich denke, dann bleibt nur so etwas bei ebay Kleinanzeigen, etsy und Co. anzubieten und im Text darauf hinzuweisen, dass es nur die Materialkosten sind.
Oder du bietest die reine Dienstleistung an, dass du Leuten (aus ihrer Wunschwolle??) etwas strickst, aber das läuft dann ja auch auf eine Art shop hinaus.
Tauschbörsen wären noch eine Alternative, da gibt es zwar kein Geld, aber deren "Währung", für die du dir dann wieder Wolle ertauschen könntest.
@0711mariechen,
willkommen bei uns.
Das ist nett von Dir, dass Du Gestricktes gegen Materialkosten + Porto tauschen möchtest und die Arbeitszeit dabei verschenkst, aber ich glaube, wenn Du das öfter / regelmäßig machen möchtest, brauchst Du ggf. ein Gewerbe. Das sind ja keine Anfertigungen im Freundeskreis, sondern für Leute im Internet, die du nicht unbedingt kennst. Um auf der sicheren Seite zu sein, wäre es ggf. gut mit einem Steuerberater über diese Sache zu sprechen. Der Steuerberater kann Dir sagen, wie man das vernünftig handhaben kann.
Ich wünsche Dir viel Erfolg und lass uns bitte wissen, wie Du Dich entscheidest bzw. wie die Sache für Dich läuft.
Hallo!
Jede Gegenleistung stellt steuerrechtlich eine Bezahlung dar. Da ist es egal, ob du eine Tafel Schokolade als Dankeschön erhältst oder den Materialpreis oder auch nur einen Cent.
Du kannst Wolle kaufen lassen, daraus fertigen und dann das fertige Stück „zurückgeben“ an den Käufer der Wolle. Du darfst aber dann trotz allem keine Gegenleistung erhalten, nicht mal die Restwolle.
Klingt doof, ist auch für die meisten einfach unverständlich, ist aber (deutsche) Rechtslage.
Josefa hat schon das Thema Gewerbe angesprochen.
Das Problem ist nämlich, dass nicht genau definiert ist, bis wann solche Verkäufe noch als "privat" gelten und ab wann sie "gewerblich" sind.
Man muss außerdem differenzieren. Gewerberecht ist nicht gleich Steuerrecht ist nicht gleich Privatrecht.
Das ist alles sehr umfangreich und nicht einfach so abzuhandeln.
wenn Du es unbedingt verschenken willst mache es wie ich und gebe Deine Sachen zu einem gutem Zweck ab. Als meine Kinder und Enkel zu groß wurden für Teddy & Co habe ich angefangen für die Kindertafel zu nähen, das mache ich jetzt seit 10 Jahren. Stöffle kaufe ich von meinem gespartem oder ich bekomme ab und an mal eine Stoffspende, da nähe ich dann Kinderkleidung und Spielzeug von. Mein Lohn ist die Vorstellung wenn ich das Zeug dann abgebe mit die leuchtenden Kinderaugen vorstelle, das alleine reicht mir und macht mich zufrieden und glücklich. Es gibt auch hier in Deutschland genug Elend wo Menschen denen es ned so gut geht wie uns/mir wo man helfen kann.
LG Inge
Fränkisch ist wie Latein. Nur die Gebildeten sprechen es. Deutsch ist eine Sprache; Fränkisch die Vollendung!
Ich denke auch, es ist dem Finanzamt egal, ob du es verschenkst. Sie glauben dir nicht und setzen einen Preis an, welcher zu versteuern ist.
Bei Wohnungen ist es dasselbe. Ich darf nicht nett sein und meine Wohnung an Mieter mit wenig Einkommen günstig vermieten und alles ist gut. Ich muss die Differenz der Mindermiete trotzdem angeben und dafür Einkommenssteuer bezahlen - entgangener Gewinn des Staates.
Ich denke, das wird nur glaubhaft, wenn du in einer Gruppe / Organisation wie Inge oben schreibt zum Beispiel der Tafel oder für Obdachlose usw. strickst. Du bekommst von dieser Organisation Material und gibst da die fertige Handarbeit wieder ab.
Petra, ich muss Dir leider widersprechen, Material bekomme ich keines von der Organisation, das muss ich selber besorgen, ich bekomme als Stoffspenden von Freundinnen, aber nie von der Kindertafel, dafür haben die gar kein Geld über.Für meine Sachen die ich nähe muss ich mir mein Material IMMER selber besorgen
LG Inge
Fränkisch ist wie Latein. Nur die Gebildeten sprechen es. Deutsch ist eine Sprache; Fränkisch die Vollendung!
Danke Inge für deine Information. Ich habe keinen Kontakt zur Tafel, bin in Facebook bei 3 Gruppen dabei. Da kann man sich Stoff- und Wollspenden quasi bestellen (immer Spenden von anderen) gegen Portokosten und dann verarbeiten.
Du verarbeitest ja auch sehr viel Kleidung von dir - deine Ideen immer finde ich super und ich finde es toll, wie du dich nun schon viele Jahre dafür engagierst.
Liebe Mariechen,
wie ja schon mehrfach angemerkt, ist jeglicher Verkauf ein Gewerbe – da ist ZwergnaseBär bestimmt die richtige Fachfrau.
Ich sehe eher ein anderes Problem, nämlich den Verkauf komplett unter Wert. Das hat ja zufolge, dass die Marktpreise völlig aufgeweicht werden, es gibt ja eine Menge Leute, die vom Verkauf leben oder einen kleinen Zuverdienst damit bestreiten. Es wäre doch viel besser, einen fairen Preis, der sich am Markt orientiert, zu verlangen. Du kannst dann ja ggf. den Überschuss oder einen Teil davon spenden. Ich denke, die Menschen sollten Handgemachtes durchaus angemessen bezahlen, das ist ja auch eine Form der Wertschätzung. Und viele können es sich auch leisten.
Und noch etwas: Es gibt eine Menge Regeln für den Verkauf: Materialauszeichnung, Waschanleitungen etc. Ganz wichtig: Beim Verkauf von Spielzeug (falls du zum Beispiel Tiere strickst, nähst oder häkelst) müssen die deutschen bzw. europäischen CE-Normen für Spielzeug eingehalten werden. Das ist aufwändig, aber machbar. Ich habe keine Ahnung, wie es sich dabei bei Spenden für öffentliche Einrichtungen verhält, schätze aber, dass auch hier die CE-Normen gelten.
Ergänzend zu Steffis ausführlichen und guten Argumenten:
Auch bei Spenden von Spielzeugen gilt die CE-Norm. Es muss beim sog. „in Umlauf bringen“ dafür gesorgt sein, dass die CE eingehalten/dokumentiert etc ist. Es geht ja dabei nicht um den Verkäufer/Spender/Schenker, sondern um die unbedingte Sicherheit von Kindern.
Boah in Deutschland ist immer alles so kompliziert.
Ich fand die Idee mit der Tauschbörse am besten. Mowi19 hat damit Erfahrung, vielleicht liest sie das ja. Die tauscht immer tolle Sachen.
Anja, das ist gut, dass du das ansprichst. Ich bin ein absoluter Tauschfan und habe schon Jahre Erfahrung damit. Ein Großteil meiner Wolle stammt daher, auch einiges an Zubehör, für das ich sonst viel Geld bezahlen müsste. Dort wird auch sehr viel Handarbeit angeboten. Da ich immer Abnehmer habe, brauchte ich das bisher nicht tun. Aber ich habe auch schon mit dem Gedanken gespielt, wahrscheinlich werde ich das wohl auch in Angriff nehmen.
Wer weitere Infos möchte, kann mir gerne eine PN schreiben.
LG Monika
In meinem Anleitungs-Shop findest du Baby- und Kinderkleidung, die mitwächst - und eine Auswahl an Puppen-/Teddykleidung. Außerdem Modisches, Nützliches, Lustiges, Dekoratives, Niedliches und mehr. Du findest mich übrigens auch bei facebook und erfährst dort immer das Neueste.
Viel Spaß beim Nadeln wünscht dir Monika.
Für eine verbesserte Nutzererfahrung setzen wir Cookies ein, unter anderem für Analyse-, Optimierungs- und Werbezwecke, gemäß unseren Datenschutzbestimmungen. Du kannst deine Einstellungen jederzeit ändern.