🍵 Wer von euch vergisst beim Handarbeiten schon mal den Hunger?

Liebe Community,

Libelle11 hat im Thread (September-Projekte 2025: die Crazypatterns-Handarbeitsgruppe) gerade eben einen wichtigen Punkt angesprochen: den Verlust von Motivation. Genau das lässt sich mit einem psychologischen Konzept erklären – der Dominante (ein Konzept, das seit Jahrzehnten erfolgreich angewendet wird).

Die Dominante (nach Uchtomski, 1923) ist ein vorherrschender Erregungsherd im Gehirn, der unsere Aufmerksamkeit bündelt. Ein klassisches Beispiel: Wenn wir tief in der Arbeit oder im kreativen Prozess stecken, merken wir oft gar nicht, dass wir Hunger haben.

Wie können wir diese Kraft fürs Handarbeiten nutzen bzw. wie mache ich das?

Drei Schlüssel sind wichtig:

1. Störungen reduzieren – Handy weg, ruhiger Platz, Fokus schaffen.
   
2. Wichtigkeit klarmachen – sich bewusst machen, warum genau dieses Projekt wichtig ist.
   
3. Regelmäßigkeit & nur kleine Pausen – lieber täglich ein bisschen, statt selten und viel. Kleine Pausen ja, aber nicht zu lang. Zu lange Pausen, kühlen den Fokus zu sehr ab. 
   

Wer diese Punkte beherzigt, stärkt seine „Dominante“ – und bleibt auch bei großen Projekten motiviert.

Kennt ihr das, dass ihr beim Stricken, Häkeln oder Nähen sogar das Mittagessen vergesst?

Viele Grüße
Alexander & Euer Crazypatterns Team 💙

Quellen:
- A. A. Uchtomski (1923): Die Dominante als Arbeitsprinzip der Nervenzentren
- Wikipedia: Dominante (Psychologie)

Bei mir funktioniert das mit dem Hunger(gefühl) etwas anders:

Den kann ich nicht vergessen, weil ich nicht das typische Magenknurren habe, sondern ich gereizt werden und eine leichte Übelkeit aufgrund des abgesackten Blutzuckerspiegels habe.
Diese Anzeichen kann ich nicht mit Ablenkung durch Handarbeiten ignorieren.

Etwas anderes ist es, wenn ich keine Gelegenheit habe, etwas zu essen.

Ich kenne dieses Vertiefen in eine Sache sehr gut. Es "passiert" nicht nur beim Sticken, sondern kann auch andere Tätigkeiten wie Lesen oder Gartenarbeit betreffen, dann vergesse ich die Zeit und ein bisschen Hunger kann mich da auch nicht raus bringen.
Schon meine Mutter konnte sich mit dem Auftischen des Mittagessens verspäten, wenn ein Puzzle auf dem Tisch lag 😃.
Und ja, Störungen und Ablenkungen reduziere ich dabei. Die Wichtigkeit muss sich dabei nur für mich ergeben, nicht für andere, und wenn es auch "bloß" Entspannung und Freude am Tun ist.
Das mit den Pausen am Werk kenne ich ebenfalls. Wenn ich ein Projekt zu lange liegen lasse oder gar wegräume, tritt an dessen Stelle mit Sicherheit ein anderes, und es bedarf einer größeren Energie, sich dem alten Projekt wieder zu widmen.
Ich kann da Uchtomsky in seinen Überlegungen also sehr gut folgen 😉.

Auf jeden Fall, das Abendessen fällt dann schon mal aus (und wird erstaunlicherweise auch gar nicht so sehr vermisst). Das zeigt mir vor allen Dingen, dass der "Hunger" oft nur ein wenig Appetit oder so ist und dann einfach so aus Gewohnheit zu einer bestimmten Zeit gegessen wird. Und das klappt mit Handarbeiten, einem Buch oder einem Puzzle gleich gut, während ein Film das nicht unbedingt schafft. Also ist es unterbewusst vielleicht auch - wie Mel schon schrieb - die Sorge etwas mit Schoko- oder Fettfingern zu verschmutzen, während man beim Film schauen ja ungehindert knabbern kann.

also in eine Arbeit vertiefen das kann ich auch sehr gut, das ging/geht als soweit das mein Göga sagt Schatz es ist essenszeit, hab gekocht, haste keinen Hunger?Aber seit ich dieses blöde Covid hatte ist mir jedes Motivation zum Handarbeoten abhanden gekommen, kann mich zu nix, aber wirklich nix , außer mal ein paar Reihen zu stricken aufraffen. Hab zig Ideen im Kopf, komme ich mein Nähzimmer schau mein Zeugs an und denke ach ne, heute ned. Das einzige was ich letzte Woche mal genäht habe, war ein Kissenüberzug mit Hotelverschluss und sowas ist normalerweise für mich nur ne Fingerübung, aber es schaffte mich total. Das es mir so die Kraft raubt und mich auf die Bretter schickt hätte ich ned gedacht.

LG Inge

Das hört man immer wieder, du Ärmste, das ist echt hartnäckig. Daher lasse ich mich weiterhin jedes Jahr impfen, schön im Doppelpack mit der Grippe-Impfung, sowas kann ich gar nicht gebrauchen.
Dir weiterhin gute Besserung!

Danke Veronika, ich wurde während der Pandemie 5x gegen Covid geimpft und die letzte5. Impfung hat mir fast das Leben gekostet. Bekam soviel Körperwasser ds es mir fast das Herz abgedrückt hat, deshalb ist diese Impfung für TABU!

LG Inge

Hallo Inge,
da hat es Dich aber erwischt - erst jetzt vor kurzem?
Tröste Dich, ich bin seit 03/2023 schwer erkrankt mit PostCovid. EU-Rente und kann mich gar nicht allein versorgen, weil ich körperlich massiv eingeschränkt bin. Gott sei Dank kann ich abends immer ne Weile stricken, 2023 jedoch ging auch das nicht. 5 x geimpft, 1 x Corona positiv getestet und auch andere Virusinfektionen gehabt in der Zeit. Und trotzdem müssen wir nach vorne schauen und die schönen Momente genießen.
LG an alle von Carola aus Dresden

Ja Carola, es muss mich irgendwann im Juli oder Anfang August erwischt haben. Das es Covid ist, sagte mir erst vor ca 10 Tagen mein HNO-Doc, denn ich dachte erst das es eine Allergie sei und meine Nebenhöhlen dicht. Aber die waren alle total sauber und frei und als ich dem Doc meine Beschwerden schilderte sagte er zu mir, sie haben sich Covid angelacht, es gibt dieses Virus leider immer noch und da sie auch Asthmatikerin sind hat es doppelt erwischt. Atemnot, Kopfschmerzen, ständig müde, Huste mir als die Seele aus demLeib, usw. Er meinte auch ich solle mich auf ein paar lange Wochen einstellen bis es mir wieder besser ginge, bin ja auch kein junger Hüpfer mehr, werde 74 im Oktober, das alles spielt dann ne Rolle mit bei der Genesung. GsD hab ich einen Mann der mich sehr unterstützt bei der Hausarbeit und mir vieles abnimmt.

LG Inge

hallo ihr Lieben,

das hört sich ja gar nicht gut an bei euch beiden (Inge und Carola). Deshalb ist Handarbeit, oder sonst ein Hobby, sehr gut zur Ablenkung, und eintauchen in eine andere Welt. Einfach abschalten vom Alltag.

Bei mir kann ich beim Basteln, handarbeiten o.ä. ringsrum alles vergessen, bin dann so vertieft in mein Schaffen. Das Essen vergesse ich nicht, aber dafür oft das Trinken. Flüssigkeit ist wichtig. Meistens trinke ich viel zu wenig, obwohl es auf dem Tisch steht. Da muß ich sehr aufpassen, daß mir das nicht wieder passiert.

dann allen gute Besserung, Erholung durch Handarbeit/Hobbys.

liebe Grüße von mir
Andrea

Mir geht es wie Andrea, Essen vergesse ich nicht, da ich meistens erst nach dem Abendessen häkle. Aber das Trinken kommt oft zu kurz. Und die Zeit vergesse ich auch oft und gehe dann zu spät ins Bett. 

Ja, sowas würde mir sicher passieren, wenn nicht meine Kinder wären, die auf ihre festen Mahlzeiten pochen und mich da auch dran erinnern, wenn ich mal in Gedanken oder Maschen versunken bin. 

Die Theorie mit der Dominante kannte ich noch nicht, vermutlich ist die dann bei Leuten mit ADS auch massiver ausgeprägt, mein Mann mit ADS vergisst auch alles wenn er tief mit seiner Arbeit beschäftigt ist, Essen, Trinken und das eigentlich seit 2 Stunden schon Feierabend/Überstunden sind 😜 er muss sich für vieles nen Timer/wecker stellen

ich persönlich habe nur eine dominante Phase wenn ich etwas unbedingt oder endlich mal zu Ende stellen möchte, weil es schon seit Wochen oder Monat rumfliegt...ansonsten merke ich nach 1-2h schon so jetzt könntest du mal was trinken oder nen Snack essen, aber dann treib ich mich an und "erlaube" mir das erst wenn z.b. die nächste Reihe oder Abschnitt fertig ist (und zack ist schon wieder ne Stunde rum 😜) sowie man beim Kind (früher zumindest) immer sagt, erst Hausaufgaben dann die Belohnung 

Zum Thema Motivation, Ich denke was oft auch vergessen wird ist der Affenverstand den der Mensch wie die meisten Tiere nu mal hat, wo halt ständig was Neues zur Abwechslung her muss und das Alte dann langweilig wird, mit dem Unterschied dass der Mensch nu mal das bewusst erkennt irgendwann und dagegen steuern kann...deswegen kann ich definitiv nach so vielen Jahren nur sagen, auch wenn viele im lieben Internet das Gegenteil vorleben, nur 1 oder maximal 2 Projekte von jeder Art, denen man sich dann wirklich ausschließlich widmet, und nicht dieses "Ich habe 55 UFOS" (oder mehr was ich alles schon gesehen habe), klar dass man nie was fertig kriegt und die Sachen verstauben weil ja immer auch was Neues nachrückt...und diesem einen Teil dann auch die ganze Aufmerksamkeit schenken, auch wenn es einen nur noch nervt, indem man z.b. es in Abschnitte zerlegt und sich sagt okay heute z.B. mindestens 2 Reihen oder Runden oder mindestens 1 Bereich etc....so kriegt man viel fertig in der Zeit wo andere an zig Projekten gleichzeitig gearbeitet und gar nix fertig gekriegt haben...lieber 1 Teil fertig und stolz drauf sein als 55 Teile und gar nix fertig und deprimiert...macht viel mehr Motivation meiner Ansicht nach