Also, was soll ich sagen: Ein Bild zeigt mehr als tausend Worte.....
Ich glaube, das war ein Selbstporträt aus der 5. Klasse, ich wusste also instinktiv ziemlich genau, wo es mal hingehen sollte. Erblich vorbelastet durch meine 2 Großmütter - die eine Schneiderin, die andere hat gestrickt - hat sich das textile Werkeln schon seit meiner Kindheit wie ein roter Faden durch mein Leben gezogen.
Beruflich bin ich dann zuerst ins Schneiderhandwerk, nachher ins Textildesign gegangen. Das war dann auch wirklich mein Traumberuf - Muster entwerfen, Zeichnen, Malen, Colorieren... - doch der Niedergang der Textilindustrie machte auch vor den großen Firmen nicht Halt, es wurden Arbeitsplätze abgebaut und zwar massiv. Zwar hatte es noch nicht mich betroffen, aber ich dachte mir: Ergreife die Flucht nach vorne, versuche etwas Neues. Ich studierte Lehramt für Kunst und textiles Werken und merkte dann: das ist nicht meins. So blieb mir dann eigentlich nur noch der Sprung in die Selbständigkeit (oder putzen - aber darin bin ich wirklich absolut talentfrei). Ich habe Schaufensterdekos gemacht und irgendwann angefangen, Strickanleitungen für einen Verlag zu schreiben. Irgendwann hat mir die Kreative Arbeit dann doch zu sehr gefehlt. Also habe ich angefangen, es mit eigenen Modellen zu versuchen und zeitgleich mit der Textilkunst begonnen. Mein Problem ist nun eigentlich nur noch, dass ich einfach zu vielseitig interessiert bin und mich manchmal schnell verzettele und mir damit oftmals selber im Weg stehe. Aber ich könnte auf keine meiner Tätigkeiten verzichten und so muss ich den Spagat zwischen den einzelnen Gebieten einfach irgendwie schaffen! Ich liebe meinen Beruf, denn ich habe endlich das Gefühl, damit auch meine Berufung gefunden zu haben - auch wenn ich manchmal furchtbar frustriert bin ob der vielen Arbeit, die sich oft einfach nicht rechnet. Aber was solls, ich liebe das, was ich tue und wenn ich Menschen mit meiner Arbeit glücklich machen kann, dann ist das nicht mit Geld zu bezahlen!