Hallo zusammen,
meine Mutter liebt seit ihrer Jugend Handarbeiten aller Art und hat sie bisher mit Begeisterung ausgeführt.
Leider hat sich ihre Sehkraft (durch Einblutungen und Vernarbungen durch anschließende Operationen) drastisch verschlechtert. Sie benutzt jetzt eine hochwertige beleuchtbare Lupe und setzt mehr Licht ein. (Zu Weihnachten hat sie eine Umhängeleuchte geschenkt bekommen - vielleicht hilft das ja. Umhängelupen wiederum hätten ihr nach eigener Aussage nicht geholfen.)
So konnte sie diesen Herbst noch Socken für Weihnachten stricken, wobei sie mir sagte, dass sie Maschen nicht mehr wiederfinden könne, falls ihr doch eine versehentlich von der Nadel gleite. Insgesamt sei aber Stricken noch leichter machbar, weil sie die Maschen normalerweise ohne viel Hinsehen ausführen könne.
Beim Häkeln sei es schwierig, die Einstichstelle zu finden. Sticken sei gar nicht mehr möglich und Nähen ebenfalls nicht mehr. Ich konnte meiner Mutter bisher nur den Tipp geben, beim Häkeln und Stricken auf dickeres Garn in helleren Farbtönen umzusteigen. Es müsste sich dann aber um ein gut verzwirntes Garn handeln, das nicht splisst.
Vielleicht gibt es hier im Forum ja Leidensgenossinnen, die mir verraten können, wie sie ihrem Hobby trotz Sehkraftverlust weiter nachgehen können. Was für Erfahrungen habt ihr gemacht, wie habt ihr eure Handarbeitsprojekte eurer Beeinträchtigung angepasst, ohne das Hobby eben ganz aufzugeben?
Hallo "Wie-auch-immer",
daran dass bisher noch niemand auf Deinen Thread geantwortet hat, merkst Du, wie betroffen wir alle sind. Keiner von uns, der Handarbeiten liebt, möchte sich diesen Fall vorstellen.
Ich bin keine Betroffene. Aber wer weiß, was die Zukunft bringt. Ohne meine Handarbeitsbrille (mit guter Vergrößerung) und gutem Licht geht es auch nicht. Von schwarzer bzw. dunkler Wolle bin ich seit Jahren ganz weg. Das würde meine Augen zu sehr anstrengen.
Meine Oma konnte stricken, ohne hinzugucken. Aber eben nur rechte Maschen im Kreis, nichts Kompliziertes. Und es sah auch alles sehr gleichmäßig aus.
Leider habe ich keine Idee, was Deiner Mutti Hilfe und Unterstützung bringen könnte. Trotzdem drücke ich die Daumen, dass sie eine Handarbeitsart findet, die für sie möglich ist und ihr Freude bringt.
Mir hilft helles Licht, das hinter mir von oben auf das Werkstück fällt, Umhängelampen nutzen mir auch nichts. Die sind nicht hell genug, und das Licht ist zu diffus, da fehlt mir der Kontrast bei den Maschen auf der Nadel, bzw. es fehlen mir die Schatten bei Häkelmaschen bei denen ich dann weiß wo ich die Häkelnadel einsteche.
Auch wichtig für mich ist der Hintergrund, da brauche ich auch eher dunklen, unifarbenen, Hintergrund. Mittlerweile lege ich mir ein Stück dunklen Stoff auf den Schoß, davor hebt sich dann das beleuchtete Werkstück besser ab.
Damit kann ich noch gut häkeln und stricken, sticken geht aber nur noch mit Lupe, und das macht keinen Spaß, also lass ich es.
Ich finde es gut, dass dieses Thema eröffnet wurde.
In einem anderen Threat hat aha73, glaube ich angemerkt, das mancher Anleitung Angaben fehlen.
Wie z.B.: "Gibt es eine Häkelschrift oder Strickcharts die gut lesbar, und sogar vergrößert noch lesbar sind, oder sind nur Bilder dabei, wo man nur mit viel Fantasie etwas erkennt?"
Das sind wichtige Aspekte, die man als Autor berücksichtigen kann, wenn sie einem bewusst sind.
Danke für die Sensibilisierung. ❤️
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