Handarbeiten mit Kindern: was muss man beachten?

Liebe Nutzer, liebe Autoren,
wenn man mit Kindern handarbeiten möchte, was muss man beachten? Welche Techniken eignen sich besonders gut? Kann man dazu auf anfängertaugliche Anleitungen / anfängerfreundliche Anleitungen zurückgreifen? Was macht eine kindertaugliche Anleitung aus?

Hallo Josefa,

meine Kinder haben sich ca. mit 5 Jahren zum ersten Mal für das Nähen interessiert, aber in dem Alter kann man noch nicht so viel machen.

Ich habe mit ihnen zusammen Puppenkissen und Puppendecken genäht. Schnelle, einfache Projekte eignen sich gut, wenn man mit dem Nähen anfängt, weil die Aufmerksamkeit und die Geduld auch noch nicht so lange halten.

Kissen, Deckchen und kleine Utensilos ohne Reißverschlüsse und Knöpfe sind super Nähprojekte zum Nähen lernen. So sind wir alle mal angefangen :).

Ich habe für die Kinder eine einfache Anfängernähmaschine gekauft. Die kann man unter 150€ bekommen. Für die Kinder und für mich als Zweitmaschine reicht das völlig aus. Eine Kindernähmaschine liegt preislich ungefähr auch in dem Bereich, muss aber nicht sein - am Ende ist das nur das Verkaufsargument, dass es eben eine "Kindernähmaschine" ist.

Viele Grüße,
Sonja

Ich denke, jedes Kind hat kreative Fähigkeiten. Wir Erwachsenen müssen halt sie halt beobachten und anregen. Wenn wir selbst eine Handarbeit machen (egal ob Basteln oder Häkeln oder sonstwas), dann wird automatisch das Interesse daran geweckt werden. Wenn man sich dann ein kindgerechtes Projekt mit Erfolgsgarantie überlegt, dann machst das beiden Spaß, den Erwachsenen und den Kindern.

Wenn man zu viel erwartet und dem Kind alles aus der Hand nimmt, weil man es selbst besser kann, wird das Kind schnell die Freude daran verlieren. Einfach mal der Kreativität freien Lauf lassen und hinter viel staunen und loben!

Welches Projekt das Richtige ist, kann man nur individuell entscheiden.

mein einer Enkelsohn kam als er ca 7/8 jahre alt war auf mich zu und fragte mich ob ich ihm das Nähen lernen würde an der Nähmaschine. Vorher hatte er null Bock irgend was mit Handarbeit am Hut. Klar sagte ich wenn du es wirklich willst mach ich das, es muss nur mit der Mama abgesprochen sein wenn du zu mir kommst. Der Junge wohnt ja nur 5 Minuten weiter weg wie ich. Wir habe so einiges genäht zusammen bis er so ca 11/12 Jahre alt wurde, dann schlug die Pupertät zu und vorbei wars. Unter meiner Regie nähte er sich einen Rucksack und sogar eine Winterjacke.

LG Inge

und diese Kissen hat er auch mal für seine Mama genäht, das waren so die ersten Arbeiten die er bei mir nähte


hier näht er eine Markttasche für die mama, fürs Gemüse  sagte er damals zu mir hier zeige ich mal ein paar Bilder von meinem Enkel, er war damals mit Feuereifer bei der Sache, da hat er Stickmuster die ich auf Lager liegen hatte genommen und seinen Eltern zu Weihnachten damals Tischsets draus genäht. Beide Stickmotive hab ich mal selber entworfen und digitalisiert.

LG Inge

Akela.... weißt du was schön ist, dein Enkel kann das jetzt auch wenn er im Moment absolut kein "nerv" hat. Irgendwann kommt das bestimmt wieder und sei es er hat eine eigene Wohnung und braucht "besondere" Kissen und co.... Er wird sich daran erinnern und ihr hattet eine schöne gemeinsame Zeit an der Nähmaschine.....
Ich denke, das es wichtig ist, den Kindern viel "raum" zu geben, das sie sich ausprobieren können, also immer Projekte suchen, wo sie viel selber machen können. Kissen nähen und danach vielleicht mit Stoff -Farben verzieren, drucken, malen etc.... oder auch mal.den ein oder anderen Deko -Knopf annähen 😁
Immer mit viel Geduld und Zeit.... 

Die Interessen der Kinder/Enkelkinder ändern sich auch. Das ist ganz normal. Liebe Inge, ich finde, Ihr hattet sogar eine lange Zeit zusammen, wo Du ihm das Nähen beigebracht hast. In seiner Erinnerung wird seine Oma immer mit Näherei verbunden sein. Eben ganz kreativ und voller Ideen. Was will man mehr?

Auch bei den ganzen Kleinen merkt man, dass sie plötzlich neugierig auf etwas werden, was sie vorher noch nie gemacht haben. Dafür muss ein Kind halt reif sein. Mit Gewalt und nur weil wir Erwachsenen das so wollen, geht da gar nichts.

Steffi hat das schön geschrieben: viel Raum zum Ausprobieren und Entfalten geben. Das ist das Wichtigste. Alles andere entwickelt sich dann von selbst.