Liebe Community,
die kleinen Wollgeschäfte werden immer weniger, weil mittlerweile viel übers Internet läuft? Fehlt Euch was, wenn Ihr nur im Internet kauft?
In Neuss gibt es noch einen kleinen Woll- bzw. Handarbeitsladen, da es dort auch Stickereiartikel gibt.
Leider ist dieser Laden auch sehr hochpreisig…ja, ich verstehe, dass die Preise sich aus der Kalkulation mit Miete, Angestellten, NK etc ergibt…allerdings befürchte ich, dass dadurch über kurz oder lang auch dieses Geschäft schließen wird.
Ich habe das Glück, dass es bei uns im Umkreis 3 kleine Läden gibt. In einen gehe ich regelmäßig, wenn ich etwas für meine Näharbeiten benötige. Wolle kaufe ich ja im Werksverkauf.
Aber alle 3 Läden werden von Damen geführt, welche wie ich nahe dem Rentenalter sind oder schon lange in Rente. Wie es weiter gehen wird, wenn sie mal nicht mehr können - ich mag gar nicht dran denken.
Hier in der Nähe gibt es schon lange keine kleineren Läden mehr mit Wolle/Handarbeitssachen, der letzte hat vor bestimmt 10 Jahren dicht gemacht.
In der Innenstadt müsste es noch etwas geben, aber das ist in Köln schon ein ziemlicher Weg bis rein, Köln ist ja nicht gerade klein, und ich sitze am äußersten Rand, das sind dann etwa 12 oder 13 km pro Strecke, parken ist in der City ja auch ein Problem, und mit den öffentlichen dürfte es dann kein Großeinkauf werden.
Also bleibt nur das Internet.
Aber ich sehe das auch so, das Hauptproblem wird die Preisgestaltung sein, so ein Laden kostet Miete, will beheizt werden, braucht Strom, und das Personal möchte ja auch noch seine Brötchen verdienen, da ist man dann kaum noch konkurrenzfähig zu Internet-Anbietern ohne Ladenlokal.
wir haben auch nur noch einen kleinen Laden mit Wolle hier vor Ort, da waren es mal drei gewesen. Das selbe ist es mit den Stoffläden, da hatten wir mal 5 in Schweinfurt und nu haben wir nur noch einen.
Wenn ich Wolle direkt anfassen möchte, muss ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Berlin fahren. Das ist eine reine Fahrzeit von 1 Stunde. Die Zeit würde ich ja noch investieren, aber hinzukommen noch die gestiegenen Fahrtkosten, eine BVG-Tageskarte kostet 10,60 Euro.
Ich kenne in Berlin noch 3 Handarbeitsgeschäfte von unterschiedlicher Qualität. Das eine ist in Berlin-Pankow ("Herr U") und verkauft überwiegend hochpreisige Wolle. Der Besitzer lebt aber nicht nur vom Verkauf, sondern veranstaltet regelmäßig Handarbeits-Events. So kann man jährlich Karten für eine Schifffahrt buchen, auf der dann alle stricken. Es gibt Essen, Trinken und Handarbeiten. Das kostet dann seinen Preis. Aber es fördert die Kundenbindung und die Wolle können die Leute gleich bei ihm kaufen.
Das zweite Geschäft in Berlin-Springpfuhl ("Wollke 7) hat Kurzwaren und Wolle. Die Besitzerin hat sich wacker über die Corona-Jahre gerettet und der Laden ist immer noch offen. Sie setzt aber auch nicht nur auf den Verkauf, sondern gibt Kurse.
Stoffgeschäfte sind ebenfalls Mangelware. Ich kenne nur noch eines am Alexanderplatz. Das lebt wohl von der zentralen Lage direkt am Bahnhof und weil es nicht mehr viel Konkurrenz gibt.
Tja, schade. Ich mochte die prickelnde, belebende Stimmung in den Handarbeitsgeschäften immer. Man konnte Wolle und Stoffe sehen und anfassen, seiner Fantasie freien Lauf lassen. Und kaufte immer mehr ein, als man eigentlich wollte.
Das kann das Internet nicht bieten. Obwohl es mehr Sorten, Farben, Hersteller gibt - fehlt doch das "echte" Sehen, Anfassen und Kaufen. Deshalb gibt es auch viele Fehlkäufe. Und abgeschnittene Stoffe kann man nicht zurückschicken. Man muss sich dann damit etwas einfallen lassen.
Jeder, der ein Handarbeitsgeschäft in der Nähe hat, kann sich glücklich schätzen.
Wir haben tatsächlich in der Innenstadt noch ein größeres und ein kleineres Wollgeschäft und ein Knopfgeschäft mit diversen anderen Handarbeitszutaten. Das kleinere Wollgeschäft hat seit Jahresanfang eine neue Inhaberin, also hoffentlich noch eine längere Perspektive. Außerdem ist bei uns bis Mitte des Jahres am 1. Samstag im Monat der öffentliche Nahverkehr kostenlos, das habe ich jetzt mit einem Besuch der Innenstadt und Wollgeschäfte schon öfter genutzt. Ich hoffe, dass dieses Angebot verlängert wird.
Wollige Grüße
Irene
Ach ja, in Darmstadt-Ahrheiligen gibt es noch ein Wollgeschäft mit einer unglaublichen Auswahl. Dort lohnt es sich auch zu fragen, wenn etwas fehlt, das es sonst im Handel nicht mehr gibt. Außerdem veranstalten sie zweimal im Jahr einen Flohmarkt mit Markenwolle zum kleinen Preis.
Wollige Grüße
Irene
Das ist toll, Irene! Wenn es so etwas bei mir geben würde, würde ich das auch für eine Stadtbummel nutzen.
Früher, als ich noch in Berlin gearbeitet habe, war ich automatisch in der Stadt und konnte hier und da anhalten und in den Geschäften stöbern. Ich hatte eine Jahreskarte und deshalb fiel mir das mit den Fahrtkosten nicht so auf. Heute muss ich die Kosten dafür in meinen geplanten Einkauf mit einkalkulieren. Wenn ich "nur" preiswerte Filzwolle für ein Paar neue Filzhausschuhe haben wollte (Kostenpunkt 10 Euro), dann rechnet sich das mit den Fahrtkosten nicht. Ich muss also schon mehr wollen, damit es sich lohnt.
Bei uns gibt es in unmittelbarer Nähe kein Wollgeschäft. Wenn ich etwas kaufen möchte, müsste ich nach München in die Stadt fahren. Da ich nicht gut zu Fuß bin, wäre mir das zu beschwerlich.
Außerdem war ich die letzten Male oft enttäuscht, weil die Auswahl immer kleiner wurde. Teilweise hätte man nachbestellt, aber das hätte 1- 2 Wochen gedauert und dann hätte ich nochmal in die Stadt gemusst.
Ja, es ist schön, wenn man fühlen kann und alles "in echt ", sieht,aber ich bin sehr froh um die Möglichkeit, im Internet zu bestellen. Da habe ich eine Riesenauswahl, kann in aller Ruhe auswählen und kriege alles frei Haus geliefert. Für mich ist das perfekt!
Ja das habe ich auch schon festgestellt, daß das immer weniger wird.
Hier in der Innenstadt gibt es noch einen kleinen Bastelladen, der auch mein Bw-Garn führt, da kaufe ich ab und zu ein, wenn mein Garn ausgeht.
Ansonsten finde ich ab und zu mal was bei Rossmann, oder Action, Tedi oder Woolworth. Da muß ich aber suchen, meistens Mischgarne, die ich nicht mag.
Noch handarbeite ich von meinen Vorräten. Fahre nur noch in die Stadt, wenn es sich lohnt (einkaufen, Bewohner im Pflegeheim und Kollegen besuchen ...), da ich ab Januar keine Monatskarte mehr habe (zu teuer geworden von 49,- Euro auf 56,- Euro). Also Fahrschein über die App, oder wenn`s wärmer wird, laufen (brauche 30 min), oder mit dem Rad.
In unserer Stadt (ca 16'000 Einwohner) gibt es noch einen Laden, der nebst Nähmaschinen (vor allem Reparaturen) auch Nähzubehör und Wolle (vor allem eines Herstellers) anbietet. Das Geschäft rentiert vor allem durch die Reparaturen und die Aenderungsschneiderei. Daneben existiert auch ein Stoffgeschäft (Glied einer Kette) Das andere Nähmaschinen-und Stoffgeschäft hat leider letztes Jahr dicht gemacht. Wenn ich etwas brauche, das ich an Ort nicht finde, stöbere ich gerne in einem Woll-, Stoff- und Bastelladen in Bern oder Luzern oder im Wollmarkt eines kleineren Ortes. Da ich ein Generalabo für den öV besitze, fallen die Fahrkosten nicht ins Gewicht.
In Gudensberg ist der kleine Laden, in dem es von "Schießer Feinripp" über Kittelschürzen, Kurzwaren und Wolle fast alles gab, geschlossen, weil die Besitzer ins Pflegeheim kamen 😢😢.
Es war zwar etwas teurer, aber ich habe gerne "das Eine oder Andere" dort gekauft!
10 km entfernt in Fritzlar gibt es noch ein (ziemlich hochpreisiges😢) Wollgeschäft und einen Laden, der Stoffe und Nähmaschinen verkauft, letztere auch repariert. (Für € 100 habe ich meine, die wegen langer "Standzeit" verharzt war, wieder "fit machen lassen!)
Handarbeitet alle fleißig weiter, damit diese Fähigkeiten nicht verloren gehen! ❤️
Bei uns in der Stadt gibt es auch noch einen Wollladen, der zwar überwiegend Garn von einem Hersteller anbietet und auch die dementsprechenden Preise hat, allerdings ist der Laden immer voll. Das kommt auch daher, weil die beiden supernetten Geschäftsingaberinnen sehr intensiv beraten, bei Umrechnung der Maschenproben helfen, über Beschaffenheit und Eignung des Garns zu bestimmten Projekten aufklären und einen rundum sehr gut beraten. Da ist es auch egal, wieviel Leute hinter dir an der Kasse stehen und warten, die lassen sich nicht aus der Ruhe bringen. Die Leute wissen das und bringen Zeit mit. Man lernt da auch beim Zuhören oft noch was auch wenn’s gar nicht um das eigene Projekt geht. Ich gehe dort gern hin.
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