DIY: Basteln mit Kindern – Lesezeichen
Meine Enkel (3 ½ und 7 Jahre) haben mich neulich besucht. Sie freuen sich sehr, immer auch immer etwas mit mir zu basteln. Dieses Mal habe ich mir überlegt, dass wir für ihre Schul- und Kinderbücher Lesezeichen basteln. Auch die Mutti und ich haben mitgebastelt. Herausgekommen sind diese Lesezeichen:
Wenn sie euch gefallen oder ihr Lust habt auf diese Bastelei, dann lade ich euch gern zum Weiterlesen und Mitmachen ein. Es macht viel Spaß. Am Ende hat man wunderschöne, individuelle Lesezeichen, die man selbst nutzen oder auch verschenken kann.
Wir basteln heute zwei Sorten Lesezeichen. Wir beginnen mit der einfacheren Variante, die man sehr gut mit Kindern basteln kann. Danach stelle ich euch noch eine zweite Variante vor, bei der wir Stoff und Nähmaschine einsetzen.
1. Materialien
- Laminiergerät für A4-Format
- Laminiertaschen im Format A4, A5 und/oder A6
- Für die Lesezeichen-Einlage:
entweder transparente Sticker (Variante 1)
oder Reste an dünnen Baumwollstoffen oder Spitzen (Variante 2) - Kleine spitze Handarbeitsschere
- Große Schere für den Folienschnitt
- Weißer Kreidestift (= Uni-Ball Chalk Marker)
- Lineal
- Fertige Fransenanhänger (= Quasten)
- Haushaltsnähmaschine (Variante 2)
- Rollschneider (Variante 2)
- Schneideunterlage (Variante 2)
Wir starten mit der Variante 1 – Lesezeichen mit transparenten Motiven.
2. Motive
Meine transparenten, gedruckten Motive habe ich als Großpackung beim größten Internethändler A. gekauft.
Ziemlich wild, oder? Und so auf dem Haufen kann man ja nichts erkennen. Also durften meine Enkelkinder erst einmal alle Motive auf einem weißen Untergrund ausbreiten.
Die Kinder hatten viel Spaß am Entdecken der verschiedenen Naturmotive. Meine 3 ½-jährige Enkelin Lisann ist in der Igel-Gruppe ihrer Wald-Kita. Deshalb hatte ich mich auch für diese Motive entschieden. Die Kinder sind jeden Tag im Wald unterwegs. Und so erkannte sie sogar einige Motive wieder. Wir hatten also beim Ausbreiten der Motive schon viel zu erzählen.
3. Laminiergerät
Für unsere heutige Bastelei benötigen wir ein A4-Laminiergerät. Es hat die Aufgabe, unsere Lesezeichen in einer Laminiertasche dauerhaft vor Verschmutzungen und Feuchtigkeit zu schützen. Damit wird es stabilisiert und ist vor Knicken geschützt.
Es genügt ein einfaches Laminiergerät, das Laminierfolien bis zum Format A4 laminieren kann. Meines ist klein, leicht und schnell verstaubar. Es ist geeignet für Laminierfolien mit einer Stärke von 80 bis 125 Mikron. Das bedeutet also, dass ich nur Laminierfolien bis zu einer (gängigen) Stärke von 125 Mikron verwenden kann. Würde ich planen, stärkere Laminierfolien zu verarbeiten, müsste ich ein Gerät haben, das auch die stärkeren Folien verarbeiten kann.
Von der Arbeitsweise her wird die von uns gestaltete Laminiertasche mithilfe mehrerer motorbetriebener Walzen vom Laminiergerät eingezogen und zusammengepresst. Auf den Laminierfolien befindet sich ein Klebstoff, der bei einer bestimmten Temperatur im Laminiergerät schmilzt und Folie auf Folie und Folie mit dem Laminiertaschen-Inhalt sicher und untrennbar verklebt.
Bevor man sein gestaltetes Hauptwerk laminiert, sollte man schon mal mit dem Gerät gearbeitet haben.
Einige von euch überlegen vielleicht, ob sich die Anschaffung eines solchen Gerätes lohnt. Nur für ein einmaliges Bastelprojekt lohnt es sich vermutlich nicht. Aber man kann es sehr vielfältig einsetzen. Mir fallen dazu 1000 Beispiele ein:
- (Kalt-) Laminieren von wichtigen Dokumenten
Urkunden, Ausweise, Pässe, Zertifikate, Visitenkarten und andere Dokumente, die eine lange Haltbarkeit erfordern. - Laminieren von Informationsträgern
- Landkarten, Fahrpläne oder Arbeitsanleitungen, die häufig genutzt und angefasst werden.
- Laminieren von Familienfotos
Die Fotos werden vor Verblassen, Fingerabdrücken und Beschädigungen geschützt. - Laminieren von Servietten
Dabei nur die oberste, durchscheinende Lage laminieren und damit Windlichter basteln. - Laminieren von Lieblingsrezepten
Ich koche jedes Jahr nach meinen Lieblingsrezepten die Früchte meines Gartens ein. Damit ich nicht jedes Jahr die Rezepte aus meinen Büchern heraussuchen muss, habe ich sie laminiert. So können sie in der Küche auch mal ein paar Spritzer abbekommen. - Laminieren von Bastel-, Schul- oder Spielmaterialien
Insbesondere Titelblätter für Hefte oder Bücher, Fensterdekoration aus Blättern oder anderen ausgeschnittenen Motiven, diverse Lern- und Spielmaterialien für Schule und Kita - Laminieren von wiederbeschreibbaren Wochenplänen
Hier sollte man abwaschbare Kreidestifte auf dunklem Untergrund verwenden. - Laminieren von dreieckig zugeschnittenen Papieren (z. B. aus alten Atlanten), um daraus Wimpelketten für ein Kinderfest zu basteln.
- Laminieren von Schreibübungen mit leeren Zeilen zum Nachschreiben
- Laminieren von getrockneten und gepressten Blüten und Blättern zum Anlegen eines Herbariums
Hier sollte man das Kaltlaminieren wählen, da sich manche getrockneten Pflanzen unter Wärmeeinwirkung verändern können. - Laminieren von Pflanzschildern für Garten oder Blumentopf
Namensschilder für die Anzucht von Jungpflanzen oder Pflegeanleitungen am Computer gestalten, ausdrucken, laminieren und im Garten verwenden. Gießwasser kann ihnen nichts anhaben. - Laminieren von Fensterbildern
Man kann geeignete Motive laminieren, ausschneiden und in die Fenster hängen. Da ist schnell gemacht und man hat im Handumdrehen die Fenster jahreszeitlich dekoriert. - Laminieren von Mobile-Teilen
Man kann Motive seiner Wahl laminieren, in die gewünschte Form schneiden und mit Fäden zu einem Mobile verbinden. - Laminieren von Anhängern
Man kann persönliche Geschenkanhänger basteln oder Namensschilder für Koffer gestalten. - Laminieren von Lesezeichen
Individuelle Lesezeichen gestalten und laminieren. Diese kann man selbst benutzen oder zusammen mit einem Buch verschenken. Jedes Lesezeichen ist ein Unikat.
4. Laminierfolien
Die Laminierfolie (= Lamiertaschen) gibt es mit matter oder glänzender Oberfläche. Es gibt sie in verschiedenen Größen. Die Größen richten sich nach den gängigen Papierformaten. Man muss immer schauen, welche Foliengröße das eigene Laminiergerät verarbeiten kann (siehe Bedienungsanleitung). Bis A4 schaffen das die meisten Geräte. Für die großen A3-Folien benötigt man auch ein großes A3-Laminiergerät.
Die Laminierfolien kann man in verschiedenen Stärken kaufen. Die Stärke wird in Mikrometer (µm oder "Mic") gemessen. Die unterschiedlichen Stärken sollen den unterschiedlichen Anforderungen an Schutz und Stabilität gerecht werden. Die gängigsten Stärken reichen von 75 µm bis 250 µm pro Folienseite. Wofür setzt nun welche ein? Hier ein kleiner Leitfaden für alle Interessierten:
Stärke 75 µm bis 80 µm – Dünn und flexibel
Dokumente für die kurzfristige Nutzung, z. B. interne Mitteilungen, normale Papierdokumente, die nur leicht geschützt werden müssen.
Stärke 100 µm bis 125 µm – Mittlere Stabilität, Standard-Stärke
Ideal für Dokumente, die häufiger angefasst werden, wie z. B. Präsentationen, Fotos, Anleitungen, Preislisten oder laminierte Seiten in Ordnern.
Stärke 150 µm bis 175 µm – Stark und robust
Für Dokumente, die langlebiger sein müssen, wie z. B. häufig genutzte Speisekarten, Hinweisschilder in Büros oder Klassenzimmern, Ausweise.
Stärke 250 µm – Sehr stark und starr
Sie bietet maximalen Schutz und Stabilität. Perfekt für stark beanspruchte Gegenstände wie Visitenkarten, Gepäckanhänger, permanent installierte Outdoor-Hinweisschilder oder Ausweise, die eine hohe Festigkeit erfordern.
Für meine Lesezeichen habe ich mir die Stärke 125 ausgesucht, also eine mittlere Stabilität. Diese 125 µm beziehen sich auf eine Folie. Da eine Laminiertasche aber aus zwei Lagen Folie besteht, ist mein Lesezeichen am Ende 2 × 125 µm stark.
Je dicker die Folie, desto stabiler und widerstandsfähiger ist das Endergebnis. Es ist deshalb wichtig, die für das Laminiergerät geeignete maximale Folienstärke zu verwenden. Die Angabe findet sich in der Beschreibung eures Gerätes. Bei meinem Laminiergerät ist das die Stärke 125, die ich auch hier für meine Lesezeichen verwende.
In mein A4-Laminiergerät passen somit alle Laminierfolien bis zum Format A4 in der höchsten Stärke von 125 µm. Für mein heutiges Projekt habe ich Folientaschen im Format A6 (105 × 148 mm), A5 (148 × 210 mm) und A4 (210 × 297 mm) in der einfachen Stärke 125 µm verwendet.
Man kann sich größere Folien bei Bedarf auch zurechtschneiden. Ich wollte keine Lesezeichen im Format A5 haben. Deshalb habe ich die A5-Folien halbiert. Das ergibt zwei schöne große Lesezeichen in der Größe 21 cm x 7,4 cm. Diese Größe finde ich für große Bücher sehr praktisch. Man hat was in der Hand und auch genug Platz zum Gestalten.
Damit beide Lesezeichen gleich groß werden, schneiden wir sie natürlich nicht einfach per Augenmaß durch, sondern messen die Mitte aus. Mit einem Kreidestift und einem Lineal ziehen wir eine Linie und schneiden dann die Folie an der Linie in zwei Hälften.
Ergänzende Anmerkung zu den Kreidestiften:
Mit den Kreidestiften kann man auch wunderbar Glas beschriften: Ich nutze es zum Beschriften meiner Weckgläser. Und die Kinder dürfen damit im Winter auch die Scheiben in meinem Wintergarten mit Schneeflocken bemalen. Das kann man später einfach mit Wasser abwischen. Man kann damit auch eine Menüfolge auf eine Schiefertafel schreiben.
Wir schneiden die Folie an der Linie auseinander und wischen danach die weißen Striche mit einem feuchten Tuch weg.
Die beiden zugeschnittenen Folien sind nun bereit, um ein Lesezeichen zu werden. Wir klappen sie auf und können loslegen.
Meine Enkelkinder wollten lieber die niedrigeren, breiten A6-Formate haben. Diese sind von der Größe her so gehalten, dass mehr Motive in der Breite Platz haben.
5. Kreatives Gestalten
Jetzt kommt der schönste Teil des Bastelprojekts. Jeder sucht sich aus den Motiven seine Lieblingsmotive aus und arrangiert sie auf seinem aufgeklebten Lesezeichen. Dabei muss man darauf achten, dass die bedruckten Vorderseiten der Motive einen immer anschauen.
Da die Motive auf den Folien wegen der statischen Aufladung ein wenig festhalten, könnte man auch mit einer Pinzette arbeiten.
Ich habe das versucht, aber es war mir zu mühselig, die kleinen Teilchen mit der Pinzette zu greifen – dafür bin ich wohl zu ungeduldig, und die Kinder erst recht. Wenn ich ein Motiv verschieben oder abnehmen wollte, habe ich das Lesezeichen einfach ein klein wenig über die Tischkante gezogen. Das Lesezeichen bog sich wegen der Schwerkraft nach unten und das aufgelegte Motiv blieb glatt liegen. Somit konnte ich es einfach abnehmen und neu platzieren.
Wir gestalten also die Lesezeichen nach unserem Geschmack:
An manchen Stellen passten nur noch kleine Motive hin. Diese kann man sich mit einer spitzen Handarbeitsschere ganz einfach passend zuschneiden.
Und sie dann in sein Werk einfügen:
Zwischen den Motiven und der Folienkante sollten ca. 5 mm Platz sein, sodass die obere und untere Folie im Laminiergerät ohne Hindernisse zusammengeklebt werden können. Wenn die transparente Folie um ein Motiv herum zu breit ist, kann man sie mit der Schere einfach passend zurückschneiden.
Auch die beiden breiten Lesezeichen der Kinder sind fertig gelegt:
6. Das Laminieren
Nachdem unsere Lesezeichen fertig gestaltet sind, klappen wir die Folientaschen zusammen. Jetzt wird laminiert! Wir schalten unser Laminiergerät ein und lassen es für die Heißlaminierung aufheizen. Wenn es bereit ist und die grüne Lampe leuchtet, schieben wir die Laminiertasche mittig in den Schlitz des Gerätes. Die geschlossene Seite ist vorn. Wir sollten die Laminiertasche möglichst gerade und eben einführen.
Man sollte das Lesezeichen beim Einzug möglichst gerade halten. Langsam schiebt sich die Laminierfolie durch die Walzen. Das fertige Motiv kommt oben glasklar heraus.
Das fertige Lesezeichen muss glatt und eben auf dem Tisch liegen und abkühlen. Auf meinem Bild seht ihr, dass es sich leicht wellt. Wie man das verhindern kann, lest ihr bei meiner zweiten Lesezeichen-Variante.
Wir legen zügig einen dicken Bücherstapel auf das noch warme Lesezeichen. So wird es beim Abkühlen flachgedrückt.
Tipp:
Sollte das Lesezeichen nach dem Abkühlen noch gewellt sein, schiebe ich es ein zweites Mal durch das Laminiergerät. Ich starte dann mit der ungewellten Kante.
7. Ecken versäubern
Nachdem unsere Lesezeichen abgekühlt sind, kümmern wir uns um den Feinschliff. Da ich für meine zwei Lesezeichen eine A5-Laminiertasche auseinandergeschnitten hatte, habe ich vier scharfe Ecken. Diese runde ich nun mit meiner kleinen Handarbeitsschere ab.
Manche Laminiergeräte enthalten im Lieferumfang auch einen praktischen Eckenabrunder. Damit schnipst man die Ecken ordentlich und gleichmäßig ab. Da ich so etwas nicht habe, muss die Scheren-Variante genügen. So schauen unsere vier Lesezeichen mittlerweile aus:
8. Fransen-Anhänger
Zum Schluss versehen wir unsere Lesezeichen mit einem Fransen-Anhänger, der später aus dem Buch heraushängt. In meinem Fall habe ich fertige Anhänger verwendet, die ich als Großpackung im größten Internetkaufhaus bei A. gekauft habe. Eine Packung beinhaltet verschiedene Farben, sie sind 13 cm lang und glänzend. Da meine Enkel und ich sehr oft miteinander basteln, verbraucht sich das bei uns.
Ich verwende sie auch gern als Reißverschluss-Anhänger bei genähten Taschen – hier eine von mir genähte Kosmetiktasche:

Und auch meine genähten Kindertaschen bekommen sie als Schmuck einfach angehangen:

Die Farben der Fransen sollen möglichst zu den Farben der Motive im Lesezeichen passen.
Da wir die Fransenanhänger mittig in unseren Lesezeichen anbringen wollen, müssen wir die Mitte erst einmal ausmessen. Wir benutzen dafür ein Lineal und unseren weißen Kreidestift.
Jetzt lochen wir die markierte Stelle – entweder mit einer Handzange oder mit einem handelsüblichen Haushaltslocher aus dem Schreibwarenbereich.
Mein Löchlein hat 3 mm im Durchmesser. Aber es gehen auch ein paar mehr Millimeter.
Zum Schluss müssen wir den Fransenanhänger im Löchlein befestigen. Das Lesezeichen liegt mit der schönen Seite nach oben vor uns. Wir fädeln die Schlaufe des Fransen-Anhängers von oben durch das Löchlein.
Jetzt fädeln wir die Quaste durch die Schlaufe und ziehen die Schlaufe zu.
Damit ist unser erstes transparentes Lesezeichen fertig.
Natürlich bekommen die anderen drei auch noch einen Fransen-Anhänger.
8. Lesezeichen im Einsatz
Nach dem Basteln wollten wir unsere Lesezeichen gleich im Einsatz sehen. Meine großen Lesezeichen wollte ich für meine großen Kochbücher haben. Deshalb durften sie hier mal Probeliegen.
Die eher breiten Lesezeichen der Enkelkinder machen auch in kleineren Büchern etwas her.
Wenn man das Buch mit dem Lesezeichen zuschlägt, hängt der dekorative Fransen-Anhänger heraus. Solch schöne, gleichmäßige und glänzende Fransen-Anhänger hätte ich übrigens nicht selbst machen können. Deshalb greife ich bei solchen Sachen dann doch gern mal auf etwas Gekauftes zurück. Am Ende soll es ja auch schön aussehen und dem Auge gefallen.
9. Am Ende des Bastelnachmittags
Dieser Bastelnachmittag hat meinen Enkeln, meiner Schwiegertochter und mir viel Spaß gemacht. Am Ende hatten alle ein schönes und individuelles Lesezeichen für eines ihrer Lieblingsbücher gebastelt.
Danach haben wir uns erst einmal mit leckeren Apfelwölkchen und Kakao bzw. Kaffee gestärkt. Das hatten wir uns verdient!
10. Variante 2: Laminiertes Lesezeichen mit „Stoff-Einlage“
Am nächsten Tag wollte ich eigentlich mein Laminiergerät und die anderen Zutaten wieder wegräumen. Aber dann hatte ich doch Lust, eine weitere Lesezeichen-Variante auszuprobieren. Da ich gern nähe, wollte ich dünnen Stoff und auch Glitzertüll in die Lesezeichen einarbeiten. Schaut mal, was bei meinem Basteltag Nr. 2 herausgekommen ist:
Und da ich mehr Ruhe als am Vortag hatte, habe ich auch ein paar Feinheiten herausgearbeitet, die ich euch nicht vorenthalten möchte. So bin ich vorgegangen:
Wir schneiden uns mit einem Patchworklineal und einem Rollschneider den stofflichen Inhalt eines Lesezeichens zu. Ich habe verschiedene Materialien verwendet: Tüll mit Muster, Glitzertüll und dünne Baumwolle (natürlich vorher gebügelt).
Meine Stoffstücke habe ich mit 18 cm × 5 cm zugeschnitten.
Bei diesem Maß bekomme ich zwei Lesezeichen in eine A5-Laminiertasche oder 4 davon in eine A4-Laminiertasche. Man muss die Inhalte exakt positionieren. Um jedes Stoffmotiv sollen ca. 5 mm Platz sein, damit Folie auf Folie ausreichend breit verkleben kann.
Danach wird die Laminiertasche in das Laminiergerät geschoben. Der Einschub ist höher als die Tischplatte. Die Walzen ziehen also die Folie zum Laminieren hoch. Die fertige Folie muss wieder bergab gleiten, um auf der Tischplatte zu landen. Mit den Händen kann man diesen Höhenunterschied vorn und hinten gleichzeitig kaum ausgleichen. So würde ich es also nicht mehr machen.
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Tipp:
Wir heben die Ebene vor und hinter dem Laminiergerät durch einen passend hohen Bücherstapel an und bringen Tischplatte, Einschub und Ausgabe auf eine Ebene. So kann die Laminierfolie ganz plan eingezogen werden, ohne zu verbiegen, und auch bei der Ausgabe liegt das frisch laminierte Stück ganz glatt auf dem Bücherstapel.
Der hintere Buchstapel muss unter der Ausgabekante sein, sonst stößt die ausgegebene Folie gegen den Buchstapel. Mein Gerät hat auf der Ausgabeseite eine Metallkante, unter der ich den Bücherstapel schiebe.
Das Gerät kann die Folie ganz gerade und eben einziehen, ohne dass ich sie mit der Hand halten oder führen muss.
Bei der Ausgabe müssen wir auch nicht mit der Hand nachhelfen, weil die Folie ganz eben auf den Bücherstapel gleitet.
Bei mir kommen die Lesezeichen dann zur Sicherheit noch unter einen Bücherstapel, um dort eben auszukühlen.
Wir zeichnen uns mit dem Kreidestift die Schnittlinien auf der Folie an und schneiden die Lesezeichen mit der großen Schere aus. Die Ecken runden wir ab. Auf der Seite, wo später der Anhänger befestigt wird, lassen wir ein wenig mehr Platz.
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Wer möchte, könnte seine Lesezeichen noch mit einer Naht verzieren. Ich habe zwei Varianten ausprobiert. Hier seht ihr den Zickzackstich in einer Kontrastfarbe:
Danach verknoten wir jeweils die beiden Oberfäden mit einem Chirurgenknoten, und dann die beiden Unterfäden. Zum Schluss schneiden wir das Lesezeichen in Form. Da wir hier eine Naht haben, können sich die Folien nicht voneinander lösen – wir können also dicht am genähten Rand schneiden.
Ein weiteres laminiertes Lesezeichen habe ich mit einem Geradstich um das Tüllmotiv versehen:
Nach der Ziernaht verknoten wir die Fäden mit einem Chirurgenknoten und schneiden sie kurz ab. Danach schneiden wir das Lesezeichen knappkantig aus.
11. Finish
Ja, auch die Lesezeichen mit Stoff- oder Spitzeneinlage bekommen ein Löchlein gestanzt und eine Franse angebunden. Wir zeichnen uns mit dem Kreidestift und einem Lineal mittig die Punkte auf unseren Lesezeichen ein.
Dann lochen wir die Punkte.
Zum Schluss fädeln wir die Fransenanhänger in die Lesezeichen.
Fertig!
Damit ist mein Lesezeichen-Projekt vorerst abgeschlossen. Es sind viele schöne Lesezeichen entstanden. Immer wenn wir eines in einem Buch benutzen, werden wir uns an den gemeinsamen Bastelnachmittag erinnern.
11. In eigener Sache
Ich hoffe, ich konnte euch mit meinen Ideen anregen, auch ein paar hübsche und einzigartige Lesezeichen anzufertigen. Man kann sie das ganze Jahr über mit seinen Kindern oder Enkelkindern basteln und über die verwendeten Motive verschiedene Themen aufgreifen. Auch für die bevorstehende Weihnachtszeit bieten sie sich als kleine, liebevolle Geschenke an.
Wenn ihr meinen Stil mögt und Lust auf mehr kreative Ideen von mir habt, kommt mich gern auf meinem Blog oder in meinem Shop besuchen. Hier gibt es zahlreiche Anleitungen zum Basteln, Häkeln, Stricken, Filzen, Nähen und Handwerken.
Über einen netten Kommentar oder eine kleine Plauderei hier unter dem Blogbeitrag würde ich mich freuen. Für heute verabschiede ich mich von euch und wünsche gutes Gelingen bei eurem nächsten kreativen Projekt.
Herzliche Grüße von Ina