Mittwoch, 27. Oktober 2021 um 09:15
Neues Hobby gefunden (oder:Hobbyfür alle Jahreszeiten)ImSommer 2016 machte Frau Pohl einen Ausflug nach Werder auf die Insel
und hoffte auf Inspirationen fürIhr Buch „Die Abenteuer von Moppel und Mücke in und um Werder“,das
Sie gerade schrieb. Da stand Sie nun vor der geöffneten Tür eines
Ladens der den Schriftzug „Verrückte Schuhe“ am Fenster
hatte.Neugierig blickte Sie hinein und sah
karierte,gestreifte,gepunktete Schuhe mit runden,dreieckigen und
sogar schief wirkenden Absätzen.Diese waren auf alten Obstkisten,
Milchkannen und sogar auf einem riesigen Katzenkratzbaum zur Schau
gestellt.Hier sah wirklich alles etwas verrückt aus. Dann entdeckte
Sie die Deckenleuchten, bestehend aus vielen grünen Glasflaschen,bei
dessen Anblick Ihr eine Idee für das Buch kam.Die ungeschickte Mücke
wird sich bei ihrem Ausflug an eine dieser originellen Lampen,
leider, ihren Flügel verbrennen.Nach einem kurzen Plausch mit der
Verkäuferin zog Sie weiter.Einige Wochen später stand Siemit gedruckten Büchern in den Händen wieder im Laden und bat diese,
wie verabredet, zum Verkauf anzubieten. Im Internet(crazypatterns) würde es eineAnleitung zum häkeln der Hauptdarsteller ,die Mücke und Moppel der
ein Frosch ist, geben.Vielleicht kenne Sie jemanden dem diese
Handarbeit Spaß macht.Die Geschäftsinhaberin,meine Schwester
Verena,rief bei mir an und fragte ob ich häkeln kann.Sie wollte den
Moppel als Werbung ins Schaufenster setzen. Meine Antwort ein
striktes nein. Ich bastele gerne, stricke ein wenig, male nach
Zahlen, puzzele auch mal, aber häkeln geht gar nicht.Beim Einkaufen im Discounter lagein Buch „Häkeln für Anfänger“,Zufall oder Bestimmung? Es war
sehr preiswert, weckte meine Neugier,so nahm ich es mit. Ich kaufte
Häkelnadeln, Wolle und nach einigen Tagen des Lernens auch diese
Häkel-Anleitung. Schwesterchen war begeistert, ich noch nicht. Mit
Hilfe des Lesestoffs sowie Videos, die man im Internet reichlich
findet,brachte ich mir das Häkeln bei.Zwischendurch musste ich die
Arbeit wieder auftrennen, erst nachlesen und neu anfangen. Trotz
allem machte es mir Freude, erkennt man doch zunächst gar nicht was
daraus wird. Wer glaubt, es nicht tragisch mal eine Masche zu
vergessen, der irrt gewaltig. Sehr schnell wird aus einem Pferd einEinhorn oder umgekehrt.Ungefähr drei Wochen spätererblickte der grüne Frosch mit weißem, dicken Bauch, roten
Trägerhosen und einer stattlichen Größe von 54 cm das Licht der
Welt. Auch Mücke kam später dazu. Sie bekam natürlich einen Platz
auf der Flaschenleuchte im Geschäft. Die Schriftstellerin, Frau Pohl
war derart begeistert, dass Sie mir ein Buchexemplar mit Widmung
überreichte. Heute, nach drei Jahren, stelle ich fest: Diese
beiden Häkel-Anleitungen sind die schwierigsten, die ich je in den
Händen hielt.Aus dem Interesse wurde einHobby, ja fast eine Sucht, unzählige Amigurumi, so nennen sich
gehäkelte Figuren oder Tiere, habe ich gefertigt. Der Nebeneffekt,ich bin ausgeglichener, grübele nicht mehr so viel und mein Mann hat
Ruhe, denn Maschen zählen und schnattern geht nicht. Das Gehirn wird
trainiert, denn ich werde ständig mit dem Einmaleins konfrontiert(,
wie zum Beispiel jede 8. Masche zunehmen oderjede 2. abnehmen). Mein Erfindergeist ist groß, so habe ichauch schon eigene Figuren entworfen. Zum
ausstopfen der Handarbeiten gibt es extra Füllstoff oder Watte.
Haustierbesitzer, deren Hunde oder
Katzen regelmäßig
Plüschtiere zerfleddern, wissen wovon ich rede.Als mein Neffe seinenTauchschein gemacht hatte, kam mir die Idee eine goldene Schatztruhe
zu häkeln auf der natürlich ein Taucher sitzt. In der Truhe befand
sich Kleingeld für sein Hobby. Zur Hochzeit von seinem Kumpel durfte
ich ein Brautpaar entwerfen und natürlich auch fertigen. Dieses
positionierte er dann auf einer,von ihm, gebastelten Torte. Zu
Weihnachten fertige ich dann Schneemänner, Weihnachtsmänner oder
Pinguine und zu Ostern natürlich Eier, Hasen, Nester , Körbchen,
Möhrchen und vieles mehr. Pittiplatsch und Co stehen auf unserer
Schrankwand.Mein Kopf qualmt fast vor Einfällen. Derzeit ist ein
Babypüppchen bestellt und ein Osterzug in Arbeit. Eine Lokomotive
die von einem Hasen gesteuert wird und deren zwei Waggons mit
Leckereien beladen sind,geschmückt mit Blümchen und Möhren.
Hierbei kommt mir meine Freude am Basteln, zu gute, denn ein wenig
Draht und Pappe muss der Wolle ihre richtige Form geben. Auch die
Herausforderung einen Flamingo zu häkeln habe ich angenommen, oje
hat der einzigartige, dünne Beine.ImSommer auf dem Balkon, beim
Urlaub im Strandkorb, im Park auf einer Bank, bei
schlechtem Wetter zu Hause
im Sessel oder auf der
Couch, fast überall und zu
jeder Jahreszeit kann ich meinem Hobby frönen.Auchzum(ThemaKlimawandel?) Klimaschutzleiste ich einen Beitrag,
wenn ich mit meiner gehäkelten Tasche einkaufen gehe, denn
Plastiktüten sind
out. Gläser, Büchsen,
Butterbecher , die Pappen
von WC-oder Küchenrollen werden
um häkelt
und so zu Figuren oder
Behälter umgewandelt, dass
man ein kleines Geschenk darin verstecken
kann. Der Renner ist derzeit der Sack voller Mäuse.BeimTheaterbesuch trage ich meine gehäkelten Fingerringe, Armband
,Halskette sowie die
handgefertigte Handtasche. Aus
den Wollresten
könnte man einen Teppich knüpfen. Dazu fehlt mir aber die Geduld
,auch
Kleidungsstücke werde ich
nie fertigen. Alles können
ist langweilig.
Beim Herbstputz fand meineSchwester „Moppel und Mücke“ im Keller wieder, denn den Laden
„Verrückte Schuhe“auf der Insel in Werder gibt es nicht mehr.
„Möchtest Du sie haben, als Andenken“fragte Sie.“Gib her ich
verkaufe die auf dem Trödelmarkt.“erwiderte ich. Als ich dann am
Wochenende Trödel-zeug einpackte, drückte ich den Frosch fest an
mich und meinte: „Dich weggeben für einen Appel und ein Ei-
niemals,Du bist mein Glücksbringer, durch Dich habe ich ein tolles
Hobby entdeckt.“ ( denfolgenden Satz weg lassen ???Leider ist unsere Wohnung sehr klein, aber ich hatte eine Idee, die
mein Mann sofort in die Tat umsetzte. Jetzt befinden sich Moppel und
Mücke auf einem zur Sitzfläche umgebauten Hosenbügel. Dieser hängt
an unserer Lampe im Schlafzimmer.