Liebe Nutzer, liebe Autoren,
etliche von Euch haben, ggf. auch längere Zeit, einen Angehörigen gepflegt oder tun das immer noch. Ich finde das sehr tapfer und definitiv unterstützenswert. Diesen Thread hier eröffne ich, damit Ihr Euch zu diesem Thema austauschen könnt, wenn und falls Ihr das möchtet.
Ich schiebe das mal wieder hoch, damit Ihr wisst, dass Ihr hier im Forum auch über diese Themen sprechen könnt, sofern Ihr das möchtet. Ihr müsst nicht verstummen und Euch zurückziehen, wenn es Euch nicht gut geht oder wenn Ihr einen Angehörigen pflegt.
Hallo, ich heiße Renate und pflege schon seit Jahren. Im Moment geht es mir gar nicht gut, da die Demenz meiner Mutter immer schlechter wird und sie dadurch heftige Weinphasen hat wo man sie nicht mehr beruhigen kann. Auch blockt sie jegliche Hilfe ab und lässt außer mir keinen an sich ran. Ich fände es gut, wenn man sich hier auch darüber ein wenig austauschen kann und vielleicht dadurch auch Mut zum weitermachen bekommt.
Ich wünsche allen einen wunderschönen Start in die neue Woche.
LG,
Renate
Hallo Renate,
schön, dass Du hier im Thread mitschreibst. Es ist super, dass Du Deine Mama pflegst. Ich hoffe, dass Du heute ein wenig Zeit für Dich findest, damit Du mal abschalten und entspannen kannst.
Wie viele Jahre pflegst Du denn schon?
Seit 6 Jahren. Erst meinen Papa und Schwiegerpapa, jetzt meine Mama. Im Moment macht es mich echt fertig und ich möchte am liebsten aufgeben. Ich arbeite auch noch Vollzeit und mein Mann hat Rheuma und war lange Zeit arbeitslos. Aber aufgeben darf man nicht.
schau Dich mal bei euch im Ort nach einer Selbsthilfegruppe für Angehörige mir Demenzpatienten um, das hat unserer Mutter, meiner Schwester und mir sehr geholfen als wir den Demenzkranken Vater pflegten. Leider ist es so, das mann diese Patienten irgendwann in eine geschlossene Pflege geben muss, denn sie brauchen im fortgeschrittenem Stadium eine 24Stundenaufsicht und das kann man als einzlener garned stemmen und durchhalten. Der Doc sagte auch sonst kann es passieren das man als Pflgender eher ins Gras beißt wie der zu Pflegende, so OTon vom Doc. Ich sage es heute noch., GsD durfte mein Vater nach nur 4 Jahren wo diese Krankheit in Riesen Schritten ihn einholte schon sterben. Er erkannte außer meiner ältsten Tochter und da auch nur noch sporadisch keinen mehr aus der Familie, obwohl wir ihn alle regelmäßig besuchten und ihm sagten wer wir sind, er nur kenn ich ned. Nur ein einziges mal erlebte ich, als er schon im Pflegeheim war das er einen minimal kurzen hellen Moment hatte, und zwar als ich ihm sagte das seine Michl wie er meine Sandwichtochter nannte ein Baby bekommt. da wurden seine Augen hell, aber zum umsetzen und begreifen reichte es leider nimmer, 6 Wochen später ging er für immer von dieser Welt, das ist jetzt alles schon 26 jahre her
LG Inge
Fränkisch ist wie Latein. Nur die Gebildeten sprechen es. Deutsch ist eine Sprache; Fränkisch die Vollendung!
Liebe Inge, vielen Dank für deine Nachricht. Meine Mama ist jetzt seit Februar im Pflegeheim. Leider nimmt sie dort die Pflege nicht an. Sie wird dann laut und beschimpft andere Patienten, oder ruft 10x weinend bei mir an um mir zu sagen daß sie aus dem Fenster springen möchte und dort nie wieder essen möchte und weg will. Sie ist so in dem Zustand, wo sie manches noch weiß, aber anderes Sachen halt nicht mehr versteht, das macht es umso schwerer. Auch, daß sie kein Vertrauen zu niemanden aufbauen kann, macht es leider nicht leichter, weder für das Heim, noch für mich. Wir müssen halt abwarten wie es mit der Zeit wird. Aber es ist gut sich mit anderen auszutauschen, denen es ähnlich geht, bzw. ging. Ich wünsche dir heute einen wunderschönen Tag. LG, Renate
Renate, dieser momentane Zustand Deiner Mutter ist ein ganz normaler, das hatte mein Vater auch, es war damals mehr wie schwer und wir mussten mit Engelszungen auf unsere Mutter einreden das sie den Vater lässt wo er ist, denn meine Mutter war ja auch stark gehbehindert, sie hätte dem Vater garned hinterher gekonnt wenn er wiedermal ausgebüchst wäre. Zum Glück haben wir noch drei Brüder, die die Mutter dann in den Senkel stellten wenn unser Reden nixmehr brachte. Ich weiß es ist ein sehr harter Lernprozess, aber er ist leider erst vorbei wenn der Patient für immer gehen muss, klingt hart, ist aber die Realität.
Die schöne Seite ist, ich seh in einigen meiner Enkel den Vater durchschimmern. mein einer Neffe ist das Abziehbild von ihm, also ganz sind diese geliebten Menschen nie weg Renate.
LG Inge
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Josefa danke, aber ob das bei mir Tapferkeit war weiß ich echt ned, denn als mein Vater an Alzheimer erkrankte hatte ich selber schon eine Odisee an Krankheit hinter mir, dazu kam die Scheidung die ein Rosenkrieg vom feinstem war, ähnliche Geschichten wie im selbigem Film, mit Mordversuchen an mir und ner Vergewaltigung, denn wenn das überlebt kann man nur gestärkt aus der Sache dank Therapien rausgehen. Zudem musste ich mich ja noch im meine drei kleinen Töchter, die sie zu dem Zeitpunkt waren kümmern, ich hatte garned groß Zeit für mich, der Zusammenbruch meinerseits kam erst Jahre später als ich zur Ruhe kam. Dank meines jetzigen Mannes und meiner Familie hab ich den auch gut überstanden.
Meine Töchter sagen heute noch Mama eigentlich gehört dir das Bundesverdienstkreuz, :-) ich muss immer nur lachen und sag Kinder was ich machte war eigentlich das was jede gute Mutter macht, sich wie eine Löwin vor ihre Kinderstellen und um sie kämpfen.
LG Inge
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In den Nachrichten haben sie gesagt, dass Pflegebedürftige und pflegende Anhörige die Vergessenen der Corona-Pandemie sind. Das ist auch der Grund, warum ich diesen Thread hier immer wieder hochschiebe, auch wenn ich momentan die Einzige bin, die hier schreibt.
Wir haben heute mal ganz realistisch in die Welt geschaut .... und den Antrag auf einen Pflegegrad für meinen Mann gestellt. Seit knapp 2 Jahren denken wir, es sei alles nur mal eben vorübergehend, aber ganz nüchtern betrachtet sieht es anders aus.
Mal schauen, wie das alles so geht, wir haben zwar schon meine Mutter und meine Schwiegereltern gepflegt, aber das ist Jahre her, da hieß es noch Pflegestufe.
Danke, und ja, das mache ich.
Als erstes kann ich schon mal sagen, dass man offensichtlich viel Zeit und Geduld braucht. Es hat ziemlich gedauert, bis die Versicherung überhaupt geantwortet hat, und jetzt schein es wieder zu dauern, bis da jemand mal einen Termin macht. Aber zur allgemeinen Beruhigung schreiben sie einem, dass das gar nichts ausmacht, es zählt der Tag der Antragstellung. Das ging früher entschieden schneller.
Hier mal ein kleines update, und Tipps für zukünftig pflegende Angehörige: Legt euch ein dickes Fell zu und plant viel Zeit ein, gaaaanz viel Zeit!
Ich bin mir nicht sicher, ob da einige Mitarbeiter nur ziemlich schusselig sind oder ob es Methode hat.
Im März wurde vom medizinischen Dienst das Pflegegutachten für meinen Mann erstellt, hat alles geklappt, gut. Im Mai haben wir dann das erste Mal etwas beantragt. Die Antwort dauerte wieder gute 2 Wochen, es wurde der Besuch eines Gutachters vom medizinischen Dienst angekündigt, der natürlich auch nicht gerade sofort Termine frei hat.
Was meinen die eigentlich, was sich in den paar Wochen verändert haben soll? Spontanheilung oder ähnliche Wunder?
Na gut, dickes Fell und langer Atem sind vorhanden, Gutachter war da, das ging schnell, klar, wird sofort bewilligt. Super.
Eine Woche später kommt das Schreiben von der Pflegeversicherung .... mit der Ablehnung des Antrags, anbei das Gutachten mit dem positiven Bescheid. Häääää??????? Also wieder angerufen, in zig Warteschleifen ausgeharrt bis irgendwer zuständig war, und ja, Fehler, die Korrektur kommt möglichst zeitnah. *augenverdreh*
Fazit: Es klappt. Es wird auch pünktlich gezahlt. Aber der Weg dahin dauert.
Hallo, es macht mich traurig zu lesen wieviele mit der Pflege von Angehörigen überfordert werden.
Warum? Weil ich es als Dorfhelferin auch beruflich mache, machte extra eine Zusatzausbildung für Demenz- und Altenpflegerin. Es gibt extra Geld wenn man Hilfe annimmt, die Pflegenden werden entlastet.
Aber wie läuft es? Gar nicht , denn die Familien nehmen die Hilfe so gut wie nicht an. So könnten die Leute in Ruhe zum einkaufen od Arzt od sonst was gehen. Immer kommt die Ausrede, die Pflegeperson will das nicht.
Die Leute müssen sich halt erst daran gewöhnen , dann freuen sie sich auf den Tag wenn ich wieder komme.
Ich gehe mit ihnen spazieren, fahre auch mal weg oder spiele mit ihnen.
Ich kann nur sagen: Nehmt Hilfe an bevor Ihr Euch kaputt macht!
Ich möchte diesen Thread hier wieder hochschieben und alle Pflegenden und Gepflegten wissen lassen, dass sie ein wichtiger Teil der Foren-Gemeinschaft sind.
Du liebe Güte, wie die Zeit vergeht! Jetzt sind wir schon fast alte Hasen und eindeutig routinierter.
Hier hat es sich ganz gut eingependelt, zur Zeit bauen wir noch mal ein wenig um. Nachdem im letzten Jahr ein zweiter Handlauf ins Treppenhaus kam, wird nun eins der Bäder mit einer großen, ebenerdigne Dusche ausgestattet. Im anderen Bad ist zwar auch eine Dusche, aber mit klassischer, hoher Duschtasse, das wird langsam zum Problem. Dazu noch Kleinkram überall, wie Haltegriffe, erhöhte WCs und so.
Die schlimmste Phase mit viel Lärm und Dreck ist inzwischen vorbei, gefliest ist auch schon, ich bin Wisch-Mopp-Weltmeisterin, fehlt nur noch der Installateur mit dem Rest.
Aber das ist genau so ein Punkt, wie johansi es letztes Jahr ansprach. Man kann niemals eine so individuelle Pflegeunterstützung bekommen, wie man sie eigentlich bräuchte, das kann man nur im privaten Umfeld organisieren, weil es zeitlich doch immens flexibel sein muss.
Daher kann ich Familien durchaus verstehen, die es dann lieber gleich alles selbst machen.
Ich persönlich verteile es ein wenig, das meiste mache ich selbst, aber es gibt auch Hilfen von außen, läuft.
An manchen Tagen merke ich, dass ich keine 25 mehr bin, aber ich denke, das geht allen mal so, auch ohne zu pflegen.
Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht.
Fröhliche Grüße
Veronika
an und für sich mag ich ja den Herbst sehr, ABER dieses auf und ab macht mich echt kirre. Gestern konnte ich kaum laufen solche Schmerzen hatte
ich, heute wiederum was ja gut ist fast keine. Was aber nicht heißt das
es ned in der kommenden Nacht wieder los geht.Gestern lag ich wieder am Limit was die Schmerzmedikation anbelangt. Zum Doc gehen bringt nix, denn der sagt mir nur wieder das was ich jedesmal zu hören bekomme, Frau B. damit müssen sie leider leben, sie wissen das sie austherapiert sind und wir leider nixmehr für sie tun können außer ihnen die Medikamente zur Schmerzeindämmung zu geben. Operation kommt an der Wirbelsäule nimmer in Frage, denn so eine würde mich mit 95% in den Rollstuhl befördern und ob dann die Schmerzen weg sind könnens mir ned sagen, also lass ich da die Finger weg. Das linke Knie wurde 5x ausgeschnitten, und immer an der selben Stelle weil es ned anders geht. Das da dann die Narbe, samt der Nerven, Bänder und Sehnen als mal Amok läuft ist auch normal. Ich warte immer mit Sehnsucht drauf das sie die Wetterlage beruhigt und stabil wird, dann geht es mir auch gut.
Was mich doch immer wieder trotz aller Schmerzen aufrecht hält, ist erstens mein Göga und meine Töchter, sowie meine Handarbeiten, ohne die würde ich wahrscheinlich am Rad drehen.
LG Inge
Fränkisch ist wie Latein. Nur die Gebildeten sprechen es. Deutsch ist eine Sprache; Fränkisch die Vollendung!
Das sehe ich bei meinem Mann auch. Der Sommer war ziemlich gut, aber zur Zeit kann er sich kaum auf den Beinen halten.
Ich drücke dir die Daumen, Inge, dass es schnell wieder erträglicher wird!
Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht.
Fröhliche Grüße
Veronika
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