nachhaltige Kleidung ohne fast fashion

Liebe Nutzer, liebe Autoren,
wie definiert Ihr nachhaltige Kleidung? Im Shop gibts zum Stichwort nachhaltig eher Taschen und Spüllappen. 

nachhaltige Klamotten sind für mich zeitlos im Stil und Design, so nähe ich die meisten meiner Kleider, denn so kann ich sie uU länger tragen als so manches trendige Modeteil das wenns hochkommt grad mal eine Modesaison durchhält und oft ned ma die. Dann ist es für mich wichtig das die Kleidung aus Naturfasern ist, denn Plastikklamotten müffeln spätestens nach 30 Minuten und abbaubar sinds auch ned. Weitergeben ist auch gut, Secound Hand ist was tolles, nur bei mir funktioniert das leider nicht da ich ja ungleichmäßige Schnitte nehmen muss zumindest im Oberteilbereich. Ok ich arbeite dann vieles was ich nimmer trage um und nähe Kinderkleidung draus, das ist dann auch wieder Nachhaltig.

LG Inge

Liebe Josefa, die Nachhaltigkeit ist ein umfassendes Thema. Jeder muss da bei sich schauen, wie sehr er das Thema Nachhaltigkeit berücksichtigt. Man muss sich selber hinterfragen, was man konsumiert, was man kauft, was man wegwirft, ob man das weiterverwenden kann usw. usw. In jedem Lebensbereich kann man nachhaltig leben.

Viele Produkte, die man hier aufgrund der Anleitungen nacharbeiten kann, sind nachhaltig - nicht nur Taschen und Spüllappen. Wir Autoren senden damit auch kleine Botschaften aus: Das kann man selber machen!

Ein Beispiel: Wenn ich mir z. B. meine Puppenmode anschaue, dann freue ich mich immer, dass sie nicht aus Plastik Made in China ist (wobei China hier nur Synonym für ein Billiglohnland ist). Ich finde es nachhaltiger, aus Wollresten selber Puppenkleidung zu fertigen. Die Puppenmuttis sehen dann, dass man das selber machen kann und nicht kaufen muss. Die Freude am Selbermachen, am Weiterverwenden von Rohstoffen, am kreativen Schaffen wird somit der nächsten Generation vorgelebt. Das Plastikpuppenkleid wird am Ende Sondermüll, der teuer entsorgt werden muss, weil er nicht wie alles organische zerfällt.

Ich glaube, wir Selbermacher waren schon immer sehr fortschrittlich, was Nachhaltigkeit betrifft. Wir denken von Hause aus über Alternativen nach und so entstehen immer neue Ideen.

Liebe Grüße Ina

Ach mir fällt noch was zum Thema ein ... meine Schwiegertochter hat mir neulich eine ganze Tasche voll Schals, Loops und Mützen zurückgegeben, weil sie vom Stil her nicht mehr zu ihr passten. Nun habe ich alles aufgerebbelt und stricke daraus was Neues, was jetzt vielleicht moderner ist. Man kann Wolle wiederverwenden, das ist doch toll oder? Ein unmodernes Kleidungsstück aus Kunstfasern kann man nur im Müll entsorgen und selbst die Entsorgung kostet Geld und schädigt die Umwelt.

LG Ina

Das ist für mich auch eins der Hauptmerkmale von nachhaltiger Kleidung, es sind keine Plastikklamotten, denn da macht man nix mehr draus.
Vom Second Hand Laden bei gut erhaltenen Sachen bis zum Putzlappen aus alter Bettwäsche, alles sollte mindestens zwei Leben haben, besser mehr, um sich nachhaltig nennen zu können.
Meine Mutter hat auch früher aus ihren Sachen noch Kindersachen für mich genäht, und ich war dann ganz stolz, dass ich ein Kleid wie die Großen tragen durfte, das waren ja schon andere Stoffe.
Aus Jeans mache ich gern mal Taschen, aus Blusen sind schon Kissenhüllen geworden und arg verwaschene und löchrige T-Shirts taugen immer noch als Füllmaterial.
Diese extremen Modeerscheinungen, die nur für eine Saison gut waren, habe ich noch nie mitgemacht. Es darf ruhig bunt und auch auffallend sein, aber dann trage ich es trotzdem jahrelang. Ich trage nur, was mir gefällt, ich muss zum Glück keiner Welle hinterher rennen.

Gestrickte bzw. gehäkelte Kleidung kann nachhaltig sein, wenn sie relativ einfach abgeändert werden kann - falls nötig.
Oder einfach auszubessern ist.
Ebenso wichtig finde ich eine unkomplizierte Reinigung.
Das Material sollte zumindest mittels Handwäsche zu säubern sein und keine chemische Reinigung erfordern.

Wenn es gar nicht mehr gefällt, lässt sich idealerweise etwas anderes daraus machen.

so kann man auch nachhalitig Stoffe verarbeiten :-)
von oben nach unten
     Bild1   ein Quilt aus alten Gardinen für eine meiner Töchter, die Stoffe brachte sie mir mit der bitte da eine Decke draus zu nähen
Bild NR2  die st aus alter Bettwäsche für einen Neffen von mir
Bild NR3 das sind alte Sommerkleider und Blusen von mir gewesen, das wurde mein Sommerbett, da drunter schwitze ich garantiert ned
Bild 4 und 5 sind Hemdenquilts für die Söhne meiner ältesten Tochter, beide lieben die sehr

LG Inge

ich glaube, wir wurden schon zur Sparsamkeit erzogen in der ehemaligen DDR. Es gab nicht viel, aber das, was wir hatten wurde in Ehren gehalten bzw. hat auch länger gehalten als heute.
Habe früher immer schon dünne Stoffe gemocht, Spitzen und Rüschen.
Da gab es doch diese Nylontücher, die hatte meine Mutti früher. Nahm sie als Schleife ins Haar. Heute könnte man es für die Barbiepuppe verwenden (Bluse, Kleid).

Aus kaputten Nylonstrümpfen haben wir einen Käscher mit Draht gebastelt für unser damaliges kleines Aquarium, um die Fische zu evakuieren bei Reinigung.

Vor einigen Jahren habe ich mir aus einem alten Bw-Nachthemd eine neckische Bluse genäht, ohne Ärmel, sogar mit Knopflöcher, und vorne zum Binden, aus Perlen ein Herz aufgestickt. Such ich mal raus (Bild kommt)

Dann habe ich vor, aus meinen alten Kassacks (OT für den Pflegeberuf) Stoffbeutel zu nähen (herrliche Farben pink, hellblau, rosa). Leider passen sie nicht mehr, und der Stoff ist bei 60 Grad waschbar. Viel zu schade zum wegwerfen.

Muß ich Kleidung dennoch mal entsorgen, dann entferne ich die Reißverschlüsse und Knöpfe, sind ja auch teuer. Diese RV nehme ich für meine Perlentäschen (Portemonnaie)

Aus ausgedienten langen Gardinen habe ich mir Scheiben-Gardinen genäht.
Also ihr seht, auch ich nähe ab und an.

Ich sammle z.B. alte und löcherige Jeanshosen und nähe da liebend gern Taschen draus. Außerdem sammle ich Gürtel und alte Taschen und schlachte die für Riemen und Schnallen aus ;). Manche Details kann man auch komplett nochmal verwenden.

"Upcycling", also die Nerverwertung alter/gebrauchter Dinge zu neuen Dingen durchzieht unser ganzes Leben. Bei jedem Teil, von dem wir uns trennen wollen, fragen wir uns, was man daraus noch machen kann. So hat mein Mann mal aus einer Autofelge eine Feuerschale gebastelt.

Beim Nähen kann man super alte Bettwäschen und Laken zu neuen Dingen verarbeiten. In meinen Ebooks weise ich da auch auf umweltschonende Materialien hin.

Aus alten, ausgeleierten T-Shirts kann auch immer noch ein Kissenbezug werden, gerade bei Band-T-Shirts, die man mal auf einem Konzert gekauft hat.

Und beim Einkauf von Material und Zubehör gibt es im Handarbeitsbereich inzwischen auch viele Produkte, die nachhaltig produziert sind: Garne, Stoffe... Auch hier kann man darauf achten, dass die Sachen fair produziert wurden.

Was ich positiv beobachte, ist, dass das Bewusstsein für Nachhaltigkeit in den letzten Jahren enorm gestiegen ist und immer mehr Menschen bewusster und nachhaltiger konsumieren und re- und upcyceln.

Viele Grüße,
Sonja

Hallo alle zusammen.

Hier nun die versprochenen Bilder von der Puppe mit Trikotstoff genaeht, und die Bluse aus einem alten Nachthemd

WOW!! toll gemacht Andrea:-)

LG Inge

dankeschön, Inge.

Aber mit Deinen genähten Sachen kann ich natürlich nicht mithalten. Bei mir ist das eher so nebenbei, weil ich zu viele andere Hobbys noch habe.

Ich frage mich heute noch, wie ich die Bluse, sogar mit Knopfloch, hinbekommen habe, keine Ahnung. Es stecken eben viele Talente in jedem von uns.

liebe Grüße