Kissenbezug für ein Stuhlkissen nähen

Heute wollen wir gemeinsam einen passgenauen, personalisierten Bezug für ein Sitzkissen nähen.

Kleine Vorgeschichte

Ihr kennt ihn ja schon aus vielen meiner Blog-Beiträge, meinen Enkel Oskar. Im September kommt er in die Schule. Im Vorfeld fand eine Elternversammlung statt. Auf dieser erfuhren die Eltern, dass die Kinder im Unterricht auf harten Holzstühlen sitzen werden. Die jahrelange Erfahrung hat den Lehrern gezeigt, dass die Kinder länger entspannt auf einer Stelle sitzen und dem Unterricht folgen können, wenn der Stuhl ein weiches Polster hat. Deshalb wurden die Eltern gebeten, ein personalisiertes Stuhlkissen für ihr Kind mitzubringen. Da ich eine Nähmaschine besitze, wurde dieser Auftrag an mich herangetragen. Die Sitzkissen, die man in diversen Möbel- oder Baumärkten kaufen kann, gefielen uns nicht oder waren viel zu teuer. Deshalb war der Beschluss, das mache ich selbst, schnell gefasst.

Material

• Canvas (= dicke Baumwolle, Webware)
• Endlos-Reißverschluss in passender Farbe mit Zipper
• Overlock-Maschine
• Normale Nähmaschine
• Bandmaß
• Patchworklineal
• Selbst löschender Stift
• Stoffschere
• Kleine Schere
• Dampfbügeleisen
• Stecknadeln
• Stoffklammern

Stoffauswahl

Mein Enkel und ich haben die Stoffvorräte in meinem Schneiderzimmer durchstöbert. Natürlich kamen nicht alle Materialien infrage. Also legte ich ihm nur die vor, die ich für geeignet hielt. Er hat sich für einen farbenfrohen Canvas-Stoff von Bine Brändle mit einem bunten Mandala-Muster entschieden. Das Hauptmotiv ist riesig und viel zu groß für eine kleine Sitzfläche. Aber mein Enkel ließ es sich nicht ausreden. Er wollte nur diesen Stoff mit dem Regenbogen haben. Deshalb musste es eben dieser sein. 

Maße

Die Sitzfläche des Stuhls, für den das Kissen sein soll, ist 40 cm × 42 cm groß. Hinten an der Sitzfläche sind rechts und links die Beine montiert. Und da dort hinten niemand sitzt, haben wir das schmale Stück zwischen den Stuhlbeinen außer Acht gelassen und uns auf eine Sitzfläche von 40 cm × 40 cm geeinigt. Da mein Enkelkind schmal gebaut ist, benötigt er die Sitzfläche nicht in Gänze, sondern sitzt nur in der Mitte. Insofern genügte auch ein etwas kleineres Kissen. Da hatte ich also ein wenig Spielraum.

Man kann fertige Sitzkissen in unterschiedlichen Größen und Weichheitsgraden im Internet kaufen. Mein hier verwendetes Sitzkissen, das als Füllung für meinen Bezug fungieren soll, ist ein fertiges Sitzkissen aus dem A..i-Discounter. Es gab 2 Stück zum Preis von 7,99 EUR. Der große Vorteil eines Direktkaufs ist, dass man das Produkt anfassen und fühlen kann. Da mir Dicke und Weichheit des Kissens gefielen und auch die Größe stimmte, habe ich das 2-er Set Sitzkissen gekauft.

Meine cremefarbenen Fertig-Kissen haben keinen Reißverschluss. Sie haben eine geschlossene Außenhülle aus 100 % Baumwolle und sind Oeko-Tex-zertifiziert. Die Außenhülle kann man nicht abziehen, sie bleibt also unter meinem Bezug. Die helle Farbe habe ich hier gezielt gewählt, da die Farbe des Kissens später garantiert nicht durch den Bezug leuchten soll.

Die Füllung des Kissens besteht aus 100 % Polyester. Das braucht also unbedingt einen Baumwollbezug, damit es angenehm auf der Haut ist.

Das Einzige, was mich gestört hat, waren die Steppungen – das drückt nur beim Sitzen. Aber die konnte ich einfach mit einem Nahttrenner entfernen. Auch den störenden Waschzettel habe ich abgeschnitten.

Nach dem Entfernen der Absteppungen entfaltete sich das Kissen in seiner ganzen Größe. Auf dem Schild stand, dass das Kissen 40 cm × 40 cm groß ist. Beim Nachmessen zeige sich aber, dass es nur 39 cm × 39 cm groß war und dazu 4 cm hoch. Gut, dass ich nachgemessen habe. Das sind also meine relevanten Maße für den zu nähenden Kissenbezug.

Stoff vorbereiten

Wir waschen unseren Stoff. Das ist gerade bei Baumwolle (bzw. Canvas = dickerer Baumwollstoff) besonders wichtig. Durch die Wäsche kann er um bis zu 10 % eingehen. Ich wasche den Stoff immer und schleudere ihn nur an. So ist er noch feucht genug, dass man die Falten gut mit dem heißen Bügeleisen herausdämpfen kann.

Zuschnitt-Maße ermitteln

Für mein Stuhlkissen benötige ich insgesamt 7 Teile:

• Sitzfläche Oberseite
• Sitzfläche Unterseite
• 3 Seitenteile
• 2 Seitenteile, die mit einem Reißverschluss versehen werden

Beim Ausrechnen der benötigten Maße müssen wir die Nahtzugaben in unterschiedlicher Breite beachten. Alle Teile – bis auf die zwei Reißverschluss-Teile – bekommen rundherum 1 cm als Nahtzugabe dazu. Konkret bedeutet das:

Sitzflächen

Das sind dann also konkret für meine zwei quadratischen Sitzflächen:

• Sitzfläche Oberseite : 39 cm × 39 cm + 2 cm NZG rundherum = 41 cm × 41 cm
• Sitzfläche Unterseite: 39 cm × 39 cm + 2 cm NZG rundherum = 41 cm × 41 cm

Da mein Mandala-Kreis sehr groß war, haben wir für die Sitzflächen je ein Viertel vom Kreis genutzt. Ein Eckpunkt zum Anzeichnen des Vierecks war der Mittelpunkt des Mandalas.

So schauen meine beiden Sitzflächen aus:

Seitenteile

Da mein Kissen 4 cm hoch ist, müssen meine 4 Seitenteile also 4 cm + 2 cm NZG (oben und unten) sein = 6 cm hoch. Sie sind genauso breit wie die Sitzflächen, also 39 cm. Oben und unten kommen auch bei den 39 cm Breite noch je 1 cm NZG hinzu, sodass sich für die drei Seitenteile folgende Endmaße für den Zuschnitt ergeben:

41 cm × 6 cm

Für die Seitenteile habe ich ein bisschen Stoff eines anderen Canvas-Stoffes verwendet. Die Farben passten gut.

Reißverschluss-Seitenteil

Hier gibt es die Besonderheit, dass wir auf den beiden Längsseiten, wo wir später den Reißverschluss einnähen, je 2 cm NZG benötigen. Wir kommen bei den beiden Reißverschluss-Teilen somit auf die Maße:

41 cm × 5 cm

So schaut das als Übersicht aus:

Nachdem wir unser Stuhlkissen ausgemessen und ausgerechnet haben, wie groß unsere Teile sein müssen, geht es an den Zuschnitt.

Der Zuschnitt

Wir zeichnen uns mit einem selbst löschenden Stift und einem Patchworklineal die ermittelten Maße auf den Stoff. Da der Stift zum Aufzeichnen selbst löschend ist, also mit Wasser unkompliziert wieder auszuwaschen ist, zeichne ich auf der Vorderseite des Stoffes an. So kann ich auch genau den Musterverlauf sehen.

Nach dem Aufzeichnen schneiden wir uns alle Teile mit der Stoffschere aus. Die Ordentlichen unter euch können die Teile am Rand noch einmal anfeuchten, sodass die Linien vom Aufzeichnen verschwinden. Das kann man aber auch später noch machen.

Wir bügeln alle Teile noch einmal mit Dampf glatt. Wenn die Teile ganz glatt sind, passen sie beim Zusammennähen besser aneinander.

Endlos-Reißverschluss einnähen

Jetzt widmen wir uns dem kompliziertesten Teil, dem Reißverschluss-Teil. Aber es ist gar nicht so kompliziert, wie ihr vielleicht denkt. Schaut euch mal in Ruhe meine Ausführungen und Bilder dazu an. So klappt es ganz bestimmt auch bei euch mit einem ordentlich eingenähten Reißverschluss.

Mein Reißverschluss soll verdeckt sein. Das heißt, der Stoff liegt über dem Reißverschluss. Das Schöne an dieser Methode ist, dass man keinen gesonderten Nähfuß für Reißverschlüsse in seine Nähmaschine einspannen muss. Man kann einfach mit dem normalen Standard-Nähfuß weiternähen. So wird es gemacht:

Wir haben die beiden schmalen, gebügelten Stoffteile vor uns.

Wir versäubern die beiden Kanten, in die wir gleich den Reißverschluss einnähen wollen, mit der Overlock-Maschine (oder dem Zickzack-Stich unserer normalen Nähmaschine).

Wir bügeln die frischen Nähte.

Wir legen beide Streifen rechts auf rechts aufeinander.

Jetzt nähen wir mit einem Abstand von 2 cm zur Stoffkante beide Teile mit einem großen Geradstich (= Heftstich) zusammen. Ich habe dafür die Stichlänge und Stichbreite meines Geradstichs auf das Maximum eingestellt. Da wir den Faden dieser Naht später wieder auftrennen, müssen wir den Faden am Anfang und am Ende der Naht nicht verriegeln.

Wir bügeln die Nahtzugaben mit Dampf auseinander.

Wenn man das Ganze jetzt von der Vorderseite betrachtet, kann man gegebenenfalls noch einmal die Maße des Seitenteils korrigieren. Da ich meine beiden Teile zur Sicherheit etwas höher abgeschnitten hatte, konnte ich das Maß jetzt anpassen.

Da dieses Seitenteil genauso hoch sein muss wie die anderen drei Seitenteile, habe ich von der Mittellinie (Naht) aus nach oben und nach unten 3 cm abgemessen. Damit ist dieses zusammengenähte Teil nun ebenfalls 6 cm hoch. Diesen Höhenkorrektur-Schritt musstet ihr jetzt nicht machen, wenn ihr am Anfang vorschriftsmäßig zugeschnitten habt.

So schaut das nun aus:

Damit die obere und die untere Kante nicht ausfransen, versäubern wir sie mit der Overlock-Maschine oder dem Zickzack-Stich unserer Nähmaschine.

Danach bügeln wir die frischen Nähte mit Dampf.

Reißverschluss einnähen

Wir nehmen uns den Endlos-Reißverschluss und schneiden ihn in der Länge unseres Stoffstückes + 1 cm zu, also 42 cm.

Wir legen das Stoffteil mit der linken Seite nach oben vor uns hin. Wir legen den Reißverschluss mit einem kleinen Überstand mit der Raupe nach unten auf die Nahtlinie des Stoffes.

Jetzt fixieren wir den Reißverschluss mit Stecknadeln auf dem Stoffstreifen.

Wir müssen gar nicht fühlen, wo die Raupe sich befindet, da wir vorher ordentlich genäht und gebügelt haben. Der Reißverschluss wird genau mittig zwischen die beiden versäuberten Stoffkanten gelegt. In der Mitte liegt der Reißverschluss, oben und unten sieht man die Stoffkanten der Nahtzugaben hervorschauen.

Wir nähen den Reißverschluss knappkantig auf den Stoff. Knappkantig ist bei mir so breit wie ein Viertel des Nähfüßchens. Mein Nähfuß gleitet dann direkt an der Erhebung des Reißverschlusses entlang. Da ich nicht weiß, wie breit euer Reißverschluss und Nähfüßchen sind, solltet ihr das in jedem Fall vorher ausprobieren.

Ich nähe hier mit einem kleinen Geradstich. Anfangs- und Endfaden verriegle ich nicht, da sie später noch durch eine andere Naht gesichert werden. Der kleine Überstand vom Reißverschluss hat mir den Start an der Kante erleichtert. Später schneiden wir den Überstand dann ab.

Wir nähen den Reißverschluss auf beiden Längsseiten an. Ihr seht, er befindet sich genau in der Mitte zwischen den Nahtzugaben. Damit das uns als Hilfsmittel überhaupt zur Verfügung steht, hatten wir vorhin die Stoffkanten mit dem 2 cm breiten Saumumschlag genäht.

Die Pfeile im nächsten Bild zeigen die Reißverschlussnähte von außen.

Bevor wir die Heftnaht gleich öffnen und den Reißverschluss befreien, sichern wir eine Seite des Reißverschlusses mit einer kleinen Naht über den Reißverschluss. Anfang und Ende der kleinen Naht verriegeln wir. Von rechts schaut das so aus:

Und so auf der Innenseite. Ihr seht, ich habe den überstehenden Reißverschluss an der schmalen Seite schon bündig abgeschnitten.

Jetzt öffnen wir mit einem Nahttrenner die Stiche der Heftnaht.

Als Nächstes fädeln wir den Zipper in den Reißverschluss. Dafür schneiden wir uns ca. 0,5 cm Zähnchen von der einen Seite ab. Wir fädeln den Zipper zuerst in das längere Ende des Reißverschlusses ein. Wenn wir an der Stelle sind, wo die andere Zähnchenseite losgeht, fädeln wir auch diese in den Zipper ein.

Wir öffnen den Reißverschluss einmal bis zum Ende, was wir ja mit einer Quernaht gesichert haben.

Danach schließen wir den Reißverschluss wieder. Nun haben wir einen unsichtbaren Reißverschluss.

Seitenteile zusammennähen

Nachdem wir das komplizierteste Teil fertig haben, kümmern wir uns jetzt um die drei anderen Seitenteile.

Wir säumen alle Kanten mit der Overlock-Maschine oder dem Zickzack-Stich der Nähmaschine. Den Anfang und das Ende des Fadens der Overlock-Naht müssen wir nicht vernähen, da wir die Seiten später mit einer anderen Naht sichern.

Danach bügeln wir die drei Teile mit Dampf. Damit sind alle vier Seitenteile vollständig vorbereitet.

Mit Stoffklammern klammern wir die Seitenteile mit den kurzen Enden rechts auf rechts zusammen.

Bevor wir nähen, messen wir noch einmal nach, mit welcher konkreten Nahtzugabe wir nähen müssen, damit wir auf unser gewünschtes Endmaß eines Seitenteils kommen. Meine Seitenteile sollen rechentechnisch 39 cm lang sein, also muss ich rechts und links davon die Naht mit dem nächsten Stoffstück haben.

Wir nähen nun mit dem kleinen Geradstich die schmalen Seiten aneinander. Anfang und Ende der Naht verriegeln wir. Wichtig ist bei diesen 4 Nähten, dass jede Naht erst 1 cm ab Stoffkante beginnt und 1 cm vor der Stoffkante endet. Diese 1 cm oben und unten benötigen wir später, um schöne Ecken zu nähen.

Nach dem Nähen bügeln wir die Nahtzugaben auseinander.

Die Kontrolle mit dem Maßband bestätigt mir: Zwischen zwei Nähten habe ich 39 cm Stoff.

Sitzflächen vorbereiten

Bevor wir gleich den frisch genähten Ring aus Seitenteilen an unsere erste Sitzfläche nähen, müssen wir diese noch entsprechend vorbereiten. Wir versäubern die beiden Sitzflächen mit der Overlock-Maschine oder dem Zickzack-Stich der Nähmaschine.

Ich gehe immer auf Nummer sicher und versäubere erst einmal zwei Stoffkanten, die sich in einem rechten Winkel zueinander befinden. Dann messe ich von den frisch gesäumten Kanten noch einmal meine gewünschten 41 cm Stoffgröße nach. Gegebenenfalls könnte ich den Stoff jetzt noch auf das Wunschmaß korrigieren.

Wenn das Maß passt, versäubere ich auch die anderen beiden Stoffkanten.

Spätestens jetzt ist der Zeitpunkt, wo man die Linien vom selbst löschenden Stift auswaschen sollte. Das geht ganz fix unter dem Wasserhahn. Danach lasse ich meine beiden Stoffstücke gut abtropfen (nicht wringen!) und bügele sie danach ohne Dampf. Da Canvas-Stoff sehr dick ist, ist der Stoff danach meistens noch feucht. Also lasse ich ihm die erforderliche Zeit zum Trocknen.

In der Zwischenzeit wende ich mich noch einmal meinem Seitenteil-Ring zu. Mir ist eingefallen, dass die Sitzkissen der Schulkinder personalisiert sein sollten, sprich, sie sollten mit dem Namen des Besitzers versehen sein.

Ich habe in meinen Schubfächern gekramt und noch einen gestickten Namensschriftzug gefunden. Den habe ich mit der Nähmaschine auf ein Seitenteil gesteppt. Den weißen Filzrand um das Motiv habe ich später abgeschnitten.

Ring aus Seitenteilen an Sitzfläche annähen

Mit Stoffklammern klammern wir rechts auf rechts den Ring aus Seitenteilen auf der Sitzfläche fest. Die Sitzfläche ist 41 cm × 41 cm groß und die Seitenteile von Naht zu Naht 39 cm. Rechts und links vom Seitenteil sind also je 1 cm Nahtzugabe übrig. Wir klammern das Seitenteil mittig an der Sitzfläche fest, rechts und links schauen 1 cm Stoff von der Sitzfläche hervor.

Wir falten nun den Ring um und klammern das nächste Seitenteil an der Sitzfläche fest. Auch hier bleibt wieder der erste Zentimeter frei. Damit das so gelingt, hatten wir vorhin die kleinen Nähte zum Verbinden der Seitenteile oben und unten 1 cm offen gelassen. Deshalb kommen wir jetzt so gut um die Ecke.

So schaut das dann fertig angeklammert aus:

Aber halt, an dieser Stelle habt ihr noch die Möglichkeit, das Sitzkissen mit einem Griff zu versehen. Zu Hause braucht man das vielleicht nicht, aber falls man sein Sitzkissen – neben den anderen Schulsachen – von einem Klassenraum zum nächsten mitnehmen muss, ist das vielleicht nicht verkehrt.

Zu diesem Zweck habe ich mir zwei kleine Streifen geschnitten.

Diese habe ich rundherum versäubert und dann als Schlauch zusammengenäht. Den Schlauch habe ich umgestülpt und gebügelt. Damit die Nähte flacher werden, habe ich die beiden Längsnähte noch knappkantig auf rechts abgesteppt.

Den Griff habe ich dann zwischen ein Seitenteil und die Sitzfläche geklammert. Je bündiger die Kante des Griffs mit der Seitenkante abschließt, umso größer wird der Griff. Da mein genähter Schlauch insgesamt 9 cm lang ist, könnte ich abzüglich der Nahtzugaben also einen bis zu 7 cm großen Griff herstellen.

So schaut das dann auf der rechten Seite aus:

Seitenteile an Sitzfläche nähen

Wir nähen nun den Ring mit den Seitenteilen an die erste Sitzfläche. Jede der folgenden vier Nähte verriegeln wir am Anfang und am Ende. Wir nähen alle vier Nähte mit einem Abstand von 1 cm bis zur Stoffkante.

Wir starten in einer Ecke. Das vorhin beim Anklammern freigelassene Viereck bleibt frei.

Wir nähen immer bis genau 1 cm vor der nächsten Stoffkante – das ist genau dort, wo das nächste freigelassene Viereck vom Anklammern ist.

Wenn wir unter die Ecke schauen, sieht das so aus: Da wir bis 1 cm vor Ende der Stoffkante genäht haben, ist dieser 1 cm Stoff noch frei.

Wir nähen die nächste Seite. Wir starten mit der Naht im Abstand von 1 cm von der oberen Stoffkante. Auch hier lassen wir wieder 1 cm Abstand bis zur Stoffkante. Wenn der Griff kommt, nähen wir einfach vorsichtig darüber.

Wir nähen wieder bis 1 cm vor der Stoffkante.

Wir drehen den Stoff, richten ihn neu aus und nähen auch die nächste Seite zusammen.

Das machen wir mit allen vier Ecken so. Wenn man eine fertige Ecke nach rechts oder links umschlägt, sieht man überall, dass die Nähte im rechten Winkel so zusammentreffen, dass noch 1 cm Platz bis zur Stoffkante ist. Das garantiert, dass die Ecken der Sitzflächen genau über den Nähten der Seitenteile liegen.

Am Ende ist der Ring mit den Seitenteilen an der Sitzfläche angenäht. Wir sehen auf der linken Seite des Stoffes rundherum eine Naht, die 1 cm vom Rand entfernt ist.

Wir drehen den Bezug auf rechts und kontrollieren unsere Nähte.

Wir bügeln alle frisch genähten Kanten mit Dampf.

Andere Sitzfläche annähen

Jetzt klammern wir die andere Sitzfläche an die Seitenteile an. Das machen wir ganz genauso wie bei der ersten Sitzfläche.

Wir starten wieder 1 cm von der Stoffkante entfernt. Wir nähen wieder im Abstand von 1 cm bis zur Stoffkante.

Wenn wir am Griff angekommen sind, positionieren wir den Griff für die gewünschte Weite, und nähen ihn fest.

Wenn auch die zweite Sitzfläche komplett angenäht ist, drehen wir das Sitzkissen auf rechts. Wir formen mit einem geeigneten spitzen Gegenstand die Ecken aus. Danach bügeln wir die frischen Nähte. Das geht am besten auf einem Ärmelbügelbrett.

Damit ist unser Bezug für das Sitzkissen fertig!

Zum Abschluss kommen hier noch einmal ein paar Detailbilder von meinem Sitzkissen.

Der verdeckte Reißverschluss:

Der Griff:

Ganz zum Schluss interessiert uns natürlich, ob unser Kissen auch in unseren Bezug passt.

Bei mir sitzt jedenfalls alles perfekt.

Meinem Enkel Oskar gefällt sein Kissen übrigens sehr gut. Gut, dass ich noch ein zweites Kissen habe – vermutlich möchte seine kleine Schwester auch ihr eigenes Kissen haben. Aber dafür ist noch etwas Zeit.

Das war es für heute mit meinem Nähprojekt. Ich hoffe, der Beitrag hat euch gefallen und ihr habt Lust bekommen, einen eigenen Kissenbezug zu gestalten.

In eigener Sache

Wenn ihr meinen Stil mögt und Lust auf mehr kreative Ideen von mir habt, kommt mich gern auf meinem Blog oder in meinem Shop besuchen. Hier gibt es zahlreiche Anleitungen zum Basteln, Häkeln, Stricken, Filzen, Nähen und Handwerken.

Über einen netten Kommentar oder eine kleine Plauderei hier unter dem Blogbeitrag würde ich mich freuen. Für heute verabschiede ich mich von euch und wünsche gutes Gelingen und viel Freude beim Nachnähen.

Herzliche Grüße von Ina