Nähanleitung Spiele im Sack
Heute wollen wir gemeinsam etwas nähen. Mein Enkelkind hat sich ein Spiel gewünscht, das er mit in den Sommerurlaub nehmen kann und das in die kleinste Ecke seines Koffers passt. Da er zurzeit gern Strategiespiele spielt, haben wir uns für ein solches entschieden.
Zwei Spieler spielen gegeneinander. Das Spielfeld ist aus Stoff und somit kann man es gut als Lückenfüller in den Koffer geben. Die Spielsteine (Steine oder Muscheln) kann man vor Ort sammeln. Nach dem Spielen legt man alle Spielsteine auf das Spiel und zieht das runde Spielfeld mit der Kordel zu einem Säckchen zusammen. Oder man sammelt am nächsten Tag neue Steine und Muscheln für die nächste Spielrunde.
Das wollen wir heute gemeinsam nähen:
Bevor wir uns für dieses Projekt entscheiden, gibt es gemäß der Europäischen Richtlinie 2009/48/EG über die Sicherheit von Spielzeug vom 18.06.2009 erst einmal für euch Sicherheitshinweise zur Beachtung:
1. Sicherheitshinweise
ACHTUNG!
Die hier vorgestellten Spiele sind nicht für Kinder unter 36 Monaten geeignet wegen verschluckbarer Kleinteile, Erstickungsgefahr.
Bewahren Sie Spielzeug mit verschluckbaren Kleinteilen bitte immer außerhalb der Reichweite von kleinen Kindern auf.
ACHTUNG!
Nutzung ausschließlich unter Aufsicht eines Erwachsenen. Strangulationsgefahr durch langes Seil (Kordel).
2. Alternativen
Wer diese Sicherheitsbedenken für sich ausschließen möchte, kann das Spiel auch ohne Kordel fertigen. Die Spielsteine, die man zwingend zum Spielen benötigt, werden dann separat in einer verschließbaren Dose aufbewahrt und das Spiel wird nur unter Aufsicht von Erwachsenen gespielt.
Damit kann man das genähte Spielfeld genauso zum Spielen verwenden. Es gibt keine Kordel, die einem Kind gefährlich werden könnte, und die ordnungsgemäße Verwendung der Spielsteine wird von Erwachsenen überwacht.
Wer Angst davor hat, dass die Kinder die Spielsteine verschlucken könnten, könnte das Spiel auch von vornherein doppelt so groß nähen, wie ich es hier beschreibe. Dann hätten auf dem großen Spielfeld auch große Spielsteine, die man nicht verschlucken kann, Platz. Für ein großes Spiel müsstet ihr meine Maße einfach alle verdoppeln.
3. Material und Werkzeuge
- gewaschener Außenstoff: Canvas oder stabiler Baumwollstoff (ca. 50 cm x 50 cm)
- gewaschener Innenstoff; einfarbiger Baumwollstoff (ca. 50 cm x 50 cm)
- Nähgarn in verschiedenen Farben
- Nähmaschine
- Stoffklammern
- Stecknadeln
- Saummaß
- Großes Patchworklineal oder Dreieck
- Optional: Overlock-Nähmaschine zum Versäubern
- Schere
- Maßband
- Dampfbügeleisen
- Garn für die Kordel
4. Stoffauswahl
Für unser Spiel im Sack benötigen wir zwei verschiedene Stoffe, die gut miteinander harmonieren. Wir benötigen einen stabileren Außenstoff und einen etwas dünneren für die Innenseite des Spiels.
Beide Stoffe sollten waschbar sein. Der Außenstoff sollte etwas robuster als der Innenstoff sein. Der Außenstoff darf gern farbenfroh gemustert sein. Wir haben uns für einen farbenfrohen Canvas-Stoff von Bine Brändle entschieden.
Der Innenstoff sollte möglichst einfarbig oder mit nur leichtem Farbverlauf sein. Auf den Innenstoff nähen wir später das Spiel auf, deshalb würde hier ein Muster eher stören.
Für das Spiel im Sack benötigen wir nur wenig Stoff, deshalb genügen Stoffreste.
5. Zuschnitt
Unsere Stoffe liegen vor uns. Vor dem Zuschnitt bügeln wir die Stoffe. Auf einem glatt gebügelten Stoff kann man viel exakter aufzeichnen.
Wir zeichnen uns auf der linken Seite des Stoffes die Linien für den Zuschnitt auf.
Wir starten mit dem Canvas. Da wir für unser Spiel im Sack später einen Kreis benötigen, zeichnen wir uns zunächst ein Viereck mit den Maßen 47 cm × 47 cm auf. Da man nicht davon ausgehen kann, dass der Stoff beim Zuschnitt im rechten Winkel abgeschnitten wurde, muss man ihn deshalb erst einmal begradigen.
Also starten wir mit dem rechten Winkel. Zu Beginn durfte mein Enkel die Stoffkante mit dem Logo der Designerin abschneiden.
Damit mein Enkel gleich lernt, mit dem richtigen Werkzeug – hier einer Stoffschere – zu arbeiten, drückte ich ihm diese in die Hand. Aber die großen Stoffscheren sind für Erwachsenenhände konstruiert. Deshalb wechselte er dann zu einer kleineren Schere. Man kann die Kinder das ruhig machen lassen, da passiert ja nichts, was man nicht korrigieren könnte.
Als Nächstes habe ich auf der Rückseite des Stoffes mit einem selbst löschenden Stift und unter Einsatz eines großen Patchworklineals ein Viereck mit den Maßen 47 cm × 47 cm aufgezeichnet.
Wichtig ist hier, dass man in allen vier Ecken einen rechten Winkel hat. Das konnte mein Enkel dann mit einem Winkelmesser überprüfen. Das Thema "Winkel" begegnet ihm sicherlich später in der Schule in Geometrie wieder.
Danach haben wir das Viereck ausgeschnitten.
Auch auf dem Stoff für die Innenseite des Spiels haben wir ein Viereck von 47 cm × 47 cm aufgezeichnet und ausgeschnitten.
6. Aus einem Viereck wird ein Kreis
Beim Nähen wird ständig gebügelt. Also haben wir die beiden Vierecke nach dem Ausschneiden noch einmal gebügelt.
Um aus einem Viereck einen Kreis zu machen, gehen wir wie folgt vor:
Wir falten unser Viereck zweimal zusammen, sodass ein Dreieck mit einem spitzen Winkel entsteht.
Dann legen wir ein langes Lineal an den spitzen Winkel unseres gefalteten Stoffes. Mit einem selbst löschenden Stift markieren wir uns nun von der Spitze aus jeweils 23,5 cm. Das ist der Radius des gewünschten Kreises, der einen Durchmesser von 47 cm haben soll. Der spitze Winkel ist dabei immer der Ankerpunkt, von dem aus wir messen.
Jetzt verbinden wir die Markierungspunkte zu einer Linie.
Mit einer Stoffschere schneiden wir die Linie entlang aus. Da Canvas-Stoff etwas dicker ist und wir hier sechs Lagen Stoff haben, braucht es dafür eine gute Stoffschere und Kraft in der Hand.
Oh Wunder, oh Wunder. Wenn man den Stoff nun entfaltet, hat man einen Kreis. Mein Enkel fand, dass es auch ein schöner Hut sein könnte. Ein bisschen Spaß muss sein. Vielleicht nähen wir beim nächsten Mal einen Spitzhut für ihn.
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Jetzt ging es hier aber mit dem Kreis weiter.
Auch aus dem Innenstoff haben wir auf die gezeigte Art und Weise einen Kreis mit einem Durchmesser von 47 cm hergestellt.
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Na klar, am Ende bügeln wir noch einmal beide Kreise.
7. Die Ränder versäubern
Da wir hier mit gewebten Stoffen arbeiten, fransen die Ränder unweigerlich aus. Um das zu verhindern, müssen wir die Ränder versäubern.
Das macht man entweder mit dem Zickzack-Stich seiner normalen Nähmaschine oder mit einer Overlock-Nähmaschine. Da ich seit meinem letzten runden Geburtstag stolze Besitzerin einer Overlock-Nähmaschine bin, versäubere ich die Stoffkanten meiner Kreise damit.
8. Spiellinien aufzeichnen
Noch sind es nur zwei Kreise aus Stoff. Damit es ein Spiel wird, zeichnen wir nun auf dem einfarbigen Innenstoff die Spiellinien auf.
Zum Aufzeichnen benutzen wir wieder unseren selbst löschenden Stift. Die Stiftfarbe wird am Ende einfach mit Wasser ausgewaschen. Ich habe es vorher an einem Stoffrest getestet. Das solltet ihr mit eurem Stift auf eurem Stoff ebenfalls testen.
Wir zeichnen das Spiel von der Mitte des Stoffes her auf. Um zu ermitteln, wo der Mittelpunkt ist, bügeln wir wieder einmal.
Wir bügeln erst den ganzen Kreis. Dann klappen wir ihn einmal zusammen und bügeln die Kante scharfkantig mit Dampf. Wir klappen den halben Kreis noch einmal zusammen und bügeln die Kante wiederum scharfkantig. Wenn wir den Stoff jetzt auseinanderklappen, sehen wir in der Mitte die beiden sich kreuzenden Bügelkanten. Dort ist der Mittelpunkt des Kreises.
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Unter Einsatz eines Patchworklineals zeichnen wir uns nun – von der Mitte ausgehend – ein Viereck auf. Das Viereck soll 8 cm × 8 cm groß sein. Das heißt, wir ziehen uns auf allen vier Seiten ab dem Mittelpunkt eine Linie im Abstand von 4 cm auf. Achtet bitte unbedingt darauf, dass die Linien rechtwinkelig zueinander sind.
So schaut das auf unserem Innenstoff aus:
9. Stich-Auswahl
Bevor wir nähen können, müssen wir uns für einen Stich entscheiden. Mit den Nähten zeichnen wir quasi die Linien auf unserem Spielfeld auf.
Die Linien vom selbst löschenden Stift verschwinden bei der ersten Wäsche und übrig bleiben unsere genähten Linien. Deshalb wäre ein normaler Geradstich zu unauffällig.
Die meisten Nähmaschinen bieten weitere Sticharten an. Wir probieren an einem Stück Stoffrest des von uns verwendeten Baumwollstoffes verschiedene Stiche aus. Das kann ein kleiner Zickzack-Stich oder ein anderer Zierstich sein.
Mein Enkel durfte ein paar Stiche aussuchen und damit auf dem Stoffstück Linien nähen. Da kann man ja nichts falsch machen. Hinterher haben wir das Stoffstück gebügelt und zusammen die Stiche begutachtet.
Wir entschieden uns für den Dreifach-Geradstich. Der ist als Linie auf dem Stoff sehr gut sichtbar.
10. Wir nähen
Als Nächstes geht es an die Nähmaschine. Wir wählen ein Nähgarn in einer Kontrastfarbe zu unserem Baumwollstoff. Schließlich sollen die Linien auf dem Spielfeld später gut sichtbar sein.
Wir legen den Stoff so unter das Nähfüßchen, dass sich die Nadel unserer Nähmaschine genau über einer Ecke unserer aufgemalten Linien befindet. Hier starten wir. Wir starten mit drei Stichen vorwärts und nähen dann wieder 3 Stiche rückwärts. Damit hätten wir die Naht verriegelt.
An meiner Nähmaschine gibt es die Funktion „Punktverriegelung“. Diese nutze ich gern zu Beginn einer Naht, wenn das Vernähen des Fadens möglichst unauffällig sein soll. Die Nähmaschine vernäht den Faden dann praktisch auf der Stelle. Sollte eure Nähmaschine über diese Funktion verfügen, solltet ihr sie nutzen.
Danach nähen wir mit dem Dreifach-Geradstich weiter auf unserer aufgemalten Linie entlang.
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Wir nähen so lange, bis wir an der nächsten Ecke angekommen sind. Wir versenken die Nadel im Stoff, heben das Nähfüßchen an, drehen den Stoff um 45 Grad, senken das Nähfüßchen wieder ab und nähen weiter. Das machen wir so lange, bis wir das ganze Viereck mit einer Naht versehen haben.
Am Ende verriegeln wir die Naht – entweder mit der Punktverriegelung oder mit ein paar Rückstichen.
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Wir bügeln die frischen Nähte unseres Werkes mit Dampf. Eventuelle Wellen auf dem Stoff verschwinden damit.
10. Spiellinien aufzeichnen
Jetzt zeichnen wir das nächste Viereck auf unseren Stoff auf. Dieses Mal orientieren wir uns beim Abmessen an den frisch genähten Linien des ersten Vierecks. Die Linien des neuen Vierecks sollen parallel zu den Linien des bereits genähten Vierecks verlaufen.
Von jeder Linie aus messen wir mit dem Patchworklineal 4 cm ab und ziehen mit dem selbst löschenden Stift eine Linie. Da sich der Stift mit Wasser herauswaschen lässt, könnt ihr euch also ruhig ein paar Hilfspunkte anzeichnen, bevor ihr die Linien zieht.
11. Wir nähen
Ja, richtig vermutet. Es wird wieder genäht. Wir nehmen eine neue Nähgarnfarbe, die wiederum einen guten Kontrast zum Baumwollstoff bildet.
Wir nähen die Linien des zweiten Vierecks ganz genauso, wie wir die Linien des ersten Vierecks genäht haben. Wir starten also in einer Ecke, verriegeln die Naht und nähen mit dem Dreifach-Geradstich die Linien entlang.
Am Ende verriegeln wir wieder die Naht. Danach werden der Stoff und die frischen Nähte mit Dampf gebügelt. So schaut das dann am Ende aus:
12. Spiellinien aufzeichnen
Ihr ahnt es sicherlich, wir zeichnen noch ein drittes Viereck auf. Auch hier richten wir uns beim Aufzeichnen wieder nach den Linien des vorigen Vierecks. Die neuen Linien sollen parallel zu denen davor verlaufen. Der Abstand zwischen den vorigen zu den neuen Linien soll wiederum 4 cm betragen. Wir zeichnen sie wieder mit dem selbst löschenden Stift auf.
13. Wir nähen
Auch die Linien des dritten Vierecks nähen wir wieder mit einer neuen Nähgarnfarbe.
Wir nähen das dritte Viereck ganz genauso wie das zweite Viereck. Danach wird das Ganze wieder gebügelt. Mittlerweile schaut unsere Spielseite schon so aus:
14. Spiellinien aufzeichnen
Jetzt zeichnen wir uns mit dem selbst löschenden Stift und unter Verwendung eines Patchworklineals die letzten Linien für das Spiel Nr. 1 auf. Die neuen Linien teilen unser Spielfeld in vier gleiche Teile. Da der Stift zum Aufzeichnen selbst löschend ist, könnt ihr euch ruhig die Mitte der Linien markieren und dann die Markierungen zum Anzeichnen nutzen. Das mittlere Viereck bleibt frei von Linien.
15. Wir nähen
Ja, auch diese Linien nähen wir nun mit unserem Dreifach-Geradstich nach. Zu Beginn und am Ende jeder der vier Linien verriegeln wir die Naht. Ich nutze dafür wieder meine Punktverrieglung.
Nach dem Nähen ist unser Werk wahrscheinlich etwas knitterig, und auch die Striche vom Anzeichnen sind noch zu sehen. Deshalb baden wir jetzt unseren Kreis. Bitte nicht auswringen! Danach wird er – noch feucht – ohne Dampf glatt gebügelt.
So schaut das fertige Spielfeld jetzt aus. Ihr habt das Mühle-Spiel sicherlich alle schon einmal gespielt. Hier spielen zwei Spieler mit je 9 Spielsteinen gegeneinander. Die Spielsteine werden jeweils auf die Stellen gesetzt, wo sich die Linien kreuzen. Im Internet findet ihr sicherlich die ausführlichen Spielregeln für das Mühle-Spiel.
16. Spiel Nr. 2 = Nerenchi
Wer das obige Spiel gern spielt, hat vermutlich auch Freude an der erweiterten Version, dem Nerenchi-Spiel. Hier muss man noch pfiffiger kombinieren, weil es statt der 18 zu besetzenden Kreuzungen durch die Nutzung der Diagonalen ganze 24 gibt.
Das Spiel namens „Nerenchi“ wird in Sri Lanka gespielt. Jeder Spieler bekommt 12 Spielsteine. Im Vergleich zum Spiel Nr. 1 hat dieses hier noch vier diagonale Linien. So hat man noch mehr Möglichkeiten, Spielsteine an Kreuzungen abzulegen. Die ausführliche Spielanleitung für das Nerenchi-Spiel findet ihr im Internet.
Für das Nerenchi-Spiel ziehen wir mit dem selbst löschenden Stift noch 4 diagonale Linien durch die Eckpunkte unserer drei Vierecke. Diese Linien werden dann wie bisher mit dem Dreifach-Geradstich genäht. Danach wird das Werk gebadet, damit die aufgemalten Linien verschwinden, und danach gebügelt. So schaut die Spielseite des Nerenchi-Spiels dann fertig gesteppt aus:
Da der blaue Stoff recht dunkel ist, habe ich alle Linien mit Gelb genäht. Als Außenstoff habe ich einen geblümten Canvas-Stoff kombiniert.
Egal, ob ihr Spiel Nr. 1 oder 2 genäht habt – für beide Spiele geht es mit dem Nähen des Tunnels für den Verschluss (die Kordel) weiter. Ein Spiel im Sack muss ja ein Sack sein. Und einen Sack muss man oben zusammenziehen und zubinden können.
Wer sich gegen die Kordel entschieden hat, muss jetzt keine Kordelöffnung und demzufolge danach auch keinen Tunnel nähen. Ihr müsst einfach nur beide Kreise rechts auf rechts zusammennähen.
17. Die Kordelöffnung
Gleich nähen wir unsere beiden Kreise zusammen. Die Kordel wird später einmal den Sack am Rand zusammenziehen, sodass man im Inneren des Säckchens die Spielsteine aufbewahren kann.
Wir legen beide Kreise mit der rechten Seite nach unten auf den Tisch. Wir klappen jeweils die Nahtzugabe von 1 cm über eine Länge von 8 cm um. Wir bügeln dieses kleine Stück mit Dampf scharfkantig um. Wir setzen rechts und links von diesen 8 cm eine Stecknadel als Markierung in den Stoff. Diese 8 cm werden später unsere Wendeöffnung.
Nun steppen wir auf der rechten Seite des Stoffes den Umschlag in der Mitte über eine Länge von 4 cm fest. Die 4 cm befinden sich in der Mitte der umgebügelten 8 cm. Wer mag, könnte sich die 4 cm vorher abmessen und zwei Markierungen mit dem selbst löschenden Stift auf der rechten Seite des Stoffes anbringen.
Wir setzen jetzt über diese 4 cm eine kleine Steppnaht. Zu Beginn und am Ende verriegeln wir die Naht. Wir nähen mit einem kleinen Geradstich auf der rechten Seite des Stoffes.
Das machen wir bei beiden Kreisen so:
18. Wir nähen
Wir legen beide Kreise rechts auf rechts übereinander und klammern sie mit Stoffklammern zusammen.
Wir steppen jetzt beide Kreise 1 cm vom Rand entfernt mit einem kleinen Geradstich zusammen. Wir lassen die Wendeöffnung von 8 cm unbenäht. In der Mitte der Wendeöffnung befindet sich die kleine 4 cm lange Steppnaht für die Kordelöffnung.
Am Ende ist nur die Wendeöffnung noch offen.
Wir bügeln die Nahtzugaben auseinander. Dafür falten wir erst die NZG eines Kreises nach oben und bügeln sie mit Dampf um.
Danach machen wir das auch mit dem anderen Kreis so.
Jetzt stülpen wir unser Werk durch die Wendeöffnung.
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Mit einem geeigneten, vorn abgerundeten Gegenstand fahren wir die Kante im Inneren des Werkes entlang. Danach bügeln wir die Kanten sorgfältig mit Dampf flach.
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Danach schließen wir die Wendeöffnung, die sich rechts und links von der 4 cm breiten Kordelöffnung befindet, knappkantig mit einem kleinen Geradstich. Anfang und Ende der Nähte verriegeln wir. Die Kordelöffnung bleibt offen.
So schauen unsere beiden Spiele mit der Spielseite nach oben mittlerweile aus:
19. Tunnel für Kordel
Wir messen mit einem Saummaß 3 cm ab der Stoffkante ab und malen uns mit einem selbst löschenden Stift Markierungspunkte auf den Stoff.
Wir nähen nun entlang der Markierungspunkte mit dem Geradstich. Zu Beginn und am Ende verriegeln wir die Naht.
Am Ende haben wir den Kreis einmal im Abstand von 3 cm zur Kante mit einer Naht versehen.
Jetzt folgt die zweite Runde des Tunnelzugs.
Wir setzen nun 1 cm von der eben genähten Linie eine weitere Steppnaht. Diese Linie zeichne ich mir nicht extra an, sondern nähe einfach parallel zur vorhandenen Naht.
Wer möchte, dass sich die Kordel später leichter zuziehen lässt, könnte hier die zweite Steppnaht auch 1,5 cm von der ersten Naht entfernt nähen. So hat die Kordel mehr Spiel.
Achtung:
Dieser zweite Kreis wird aber nicht geschlossen, da wir eine Öffnung für die Kordel lassen müssen. Wir starten und enden an der Kante unseres Werkes. Anfang und Ende der Naht verriegeln wir.
So soll die zweite Steppnaht verlaufen (untere Nahtlinie):
Fertig genäht schaut das so aus:
Damit haben wir alle Näharbeiten für unsere Spiele im Sack erledigt.
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20. Kordel und Spielsteine
Es fehlen noch die Kordel und die Spielsteine. Meine Kordel habe ich aus feinem Häkelgarn gedreht. Die Kordel darf nicht zu dick sein, sonst kann man später den Sack schlecht zuziehen. Für die Kordel habe ich ein paar Fäden feinen Garns über eine vorher abgemessene Strecke von 450 cm gespannt.
An das Ende habe ich einen Knoten gemacht. In den Knoten habe ich einen Stift gesteckt und diesen dann immer um die eigene Achse gedreht. Somit wurden die einzelnen Fäden miteinander verdreht.
Nach einer Probe habe ich den verdrehten Fadenstrang in der Mitte zusammengelegt. Automatisch haben sich beide Hälften umeinander gewickelt. Das Ergebnis war eine gedrehte Kordel von ca. 150 cm Länge.

Die Kordel habe ich dann mit einer Sicherheitsnadel durch den Tunnel gezogen.
Danach habe ich die Kordel auf die richtige Länge zugeschnitten. Am Anfang und am Ende der Kordel habe ich eine Perle aufgefädelt und danach einen großen Knoten gemacht.
Als Spielsteine kann man Steine, Muscheln, Knöpfe, Perlen oder was man sonst so hat, verwenden. Für das Mühle-Spiel benötigt man 2 mal 9 Spielsteine, für das Nerenchi-Spiel 2 mal 12 Spielsteine. Ich habe Perlen und bunte Knöpfe eingesetzt:
Für die Aufbewahrung und den Transport des Spiels legt man die Spielsteine auf die Spielfläche und zieht mit der Kordel den Sack zu. Zum Schluss wickelt man die Kordel ein paar Mal um die Öffnung. So kann man das Spiel gut auf ein Picknick mitnehmen.
Ich wünsche Euch viel Freude beim Nachmachen und Spielen:
21. In eigener Sache
Wenn ihr meinen Stil mögt und Lust auf mehr kreative Ideen von mir habt, kommt mich gern auf meinem Blog oder in meinem Shop besuchen. Hier gibt es zahlreiche Anleitungen zum Häkeln, Stricken, Filzen, Nähen und Basteln.
Über einen netten Kommentar oder eine kleine Plauderei hier unter dem Blogbeitrag würde ich mich freuen. Für heute verabschiede ich mich von euch und wünsche gutes Gelingen und viel Freude beim Nacharbeiten.
Herzliche Grüße von Ina