Bunte Decke aus Resten häkeln

Nichts eignet sich so gut zum Verarbeiten von Wollresten wie eine Decke. Man kann sie einem lieben Menschen schenken oder sich selbst damit eine Freude machen. Jede Decke wird ein absolutes Unikat, denn jeder verwendet andere Farben und andere Farbkombinationen. Eine solche besondere Decke wollen wir heute gemeinsam häkeln:

1. Warum überhaupt eine Decke in Handarbeit fertigen?

Decken sind ein wunderschönes Handarbeitsprojekt. Man hat lange zu tun und kann sich richtig in das Projekt vertiefen. Mit jeder fertigen Reihe stellt man sich vor, wie sie am Ende ausschauen wird. Und wenn man die Decke für jemanden zu einem besonderen Anlass fertigt, wird die Fantasie noch mehr beflügelt. Eine selbst gemachte Decke zeigt, dass man sich Zeit genommen und Mühe gegeben hat, für einen besonderen Menschen etwas ganz Persönliches zu erschaffen. Das macht sie oft viel wertvoller als ein gekauftes Geschenk.

Man kann die Decke ganz auf den künftigen Besitzer der Decke abstimmen. Man kann seine Vorlieben für Farben, Material, Größe und Stil berücksichtigen und die Decke genauso fertigen, damit sie größtmögliche Freude bereitet. So wird sie niemals unbeachtet im dunklen Schrank liegen, sondern gern genutzt und stolz präsentiert werden.

Ich habe schon viele Decken gestrickt und gehäkelt. Bevor es gleich mit unserer heutigen Häkeldecke losgeht, möchte ich euch noch schnell zwei gehäkelte Decken von mir vorstellen.

Die „Baby- und Kinderdecke African Flowers“ habe ich als Willkommensgeschenk für ein kleines Mädchen gehäkelt. Hier häkelt man erst viele ganze und halbe Sechsecke, die man dann miteinander verbindet. Noch ein hübscher Spitzenrand rundherum und fertig ist eine einzigartige Decke. Ihr findet die Häkelanleitung in meinem Shop und könnt sie gern nacharbeiten.

Auch für die eigenen Enkelkinder habe ich natürlich Decken gehäkelt. Hier etwa die „Mosaik-Decke aus Vierecken“, die, wie der Name schon verrät, aus vielen einzelnen Vierecken besteht, die zum Schluss zu einem Ganzen zusammengefügt werden.

Auf jeden Fall gab es für die kleinen Fingerchen etwas zu untersuchen. Wer sie nacharbeiten will, findet die Häkelanleitung ebenfalls in meinem Shop.

Besondere Geschenke wie z. B. eine handgearbeitete Decke schaffen eine Verbindung zwischen dem Beschenkten und uns. Sie zeigen unsere Wertschätzung und unsere Liebe. Das schafft keine gekaufte Decke.

Natürlich könnte man auch eine Decke kaufen, die jemand anderes gewerkelt hat. Aber wer stricken oder häkeln kann, möchte das dann auch selbst machen. Man strickt oder häkelt ja auch viel Liebe mit ein, was eine fremde Person gar nicht kann.

Die Handarbeiten bieten uns immer eine kreative Auszeit vom Alltag, machen Spaß und schenken Entspannung. Gerade große Handarbeitsprojekte vermögen es, uns ganz in ihren Bann zu ziehen, begleiten sie uns doch von der ersten bis zur letzten Masche meistens recht lange. Kurz gesagt: Handgefertigte Decken sind persönlich, einzigartig und zeigen unsere Wertschätzung auf eine besondere Weise!

2. Welche Wolle für eine Baby- oder Kinderdecke?

Für eine Baby- oder Kinderdecke eignen sich besonders weiche, angenehme und hypoallergene Materialien, die sanft zur empfindlichen Kinderhaut sind. Für Baby- und Kinderdecken empfiehlt es sich zudem, ein Material zu wählen, das maschinenwaschbar ist (mindestens bei 30 °C), um die Reinigung zu erleichtern. Nur schön reicht heute nicht mehr, alles muss auch möglichst unkompliziert zu pflegen sein. Hier sind einige beliebte und gängige Materialien zum Stricken oder Häkeln von Decken:

• Baumwolle:
  - Weich, atmungsaktiv und langlebig
  - Pflegeleicht und maschinenwaschbar
  - Ideal für Babys, da es hypoallergen ist.
   
• Bio-Baumwolle:
  - Umweltfreundlich angebaut und daher noch hautverträglicher als Baumwolle
  - Perfekt für empfindliche Haut.
   
• Acryl:
  - Weich und kostengünstig
  - Plegeleicht und farbecht.
   
• Wolle (z. B. Merinowolle):
  - Sehr warm und weich
  - Merinowolle ist oft kratzfrei und angenehm auf der Haut
  - Achtet auf spezielle Baby-Wollsorten, die waschbar sind.
   
• Bambusfaser:
  - Sehr weich, antibakteriell und umweltfreundlich
  - Gute Feuchtigkeitsaufnahme.

Man kann auch ein Garn wählen, das aus mehreren Komponenten hergestellt wird. So kombiniert und nutzt man die guten Eigenschaften der einzelnen Garne.

3. Meine Wollauswahl

Für ein solches Großprojekt kaufe ich meistens erst einmal nur ein Knäuel, fertige eine Maschenprobe im gewünschten Muster, wasche die Maschenprobe und schaue mir dann das Ergebnis an:

• Ist die Maschenprobe nach dem Waschen weich und angenehm auf der Haut?
• Fusselt die Wolle?
• Hat sie die Farben behalten?
• Ist die Maschenprobe in Form geblieben oder sind die Maschen ausgeleiert?
• Wie gut kommt das Muster zur Geltung?
• Lässt sie sich für mich angenehm verarbeiten?

Erst wenn mir die Antworten auf meine Fragen und das Ergebnis in Gänze gefallen, kaufe ich diese Wolle in größerer Menge für meine Decke.

Sollte die Wolle nach meiner Prüfung nicht für eine Decke geeignet sein, hat mich das Probestück vor einem Material-Fehlkauf bewahrt. Deshalb rate ich auch immer zu einer im Originalmuster gefertigten und gewaschenen Maschenprobe.

Je nach Größe der Decke benötigen wir eine individuelle Menge an Garn. Egal, mit welchem Größenvorsatz wir starten, wir sollten immer eine Nachkaufmöglichkeit haben. Es wäre schade, wenn zum Ende der Decke hin das Material ausginge. Viele Handarbeitsgeschäfte bieten auch an, dass man übrig gebliebene Garne zurückgeben kann.

4. Wir lernen das Muster häkeln

Ich häkele das Muster hier zum Zeigen mit der Wolle „Merino +“ von Lang Yarns (50 g/90 m) und Häkelnadel Stärke 3,5. Ihr nehmt bitte eure Wolle mit einer passenden Häkelnadelstärke.

Unser Grundmuster für die Decke besteht aus 6 Musterreihen. Um die einzelnen Musterreihen zu üben, häkeln wir jetzt ein Musterstück, das uns im Folgenden auch gleich als Maschenprobe dient. Ohne Maschenprobe geht es hier nicht. Wir würden sonst nicht herausfinden, mit wie vielen Maschen wir für unsere gewünschte Deckenbreite starten müssen.

Wer kann, darf natürlich gern nach dem folgenden Häkelschema arbeiten. Wir arbeiten in Hin- und Rückreihen. Nach jeder Reihe wenden wir. Wir starten mit einer Luftmaschen-Reihe. Das Musterstück häkeln wir einfarbig.

Start:

Für unser Probestück starten wir mit 32 Luftmaschen.

Reihe 1:

Wir häkeln 32 feste Maschen. Wir wenden.

Reihe 2:

Wir starten mit 3 LM. Dann überspringen wir 1 Masche der Vorreihe. Ab hier häkeln wir abwechselnd:
[(in eine Masche der Vorreihe: 1 Stäbchen, 1 LM, 1 Stäbchen), 2 Maschen überspringen]. Am Ende der Reihe überspringen wir 1 Masche und häkeln dann ein Stäbchen in die letzte Masche. Danach wenden wir.

Zur Kontrolle zählen wir die kleinen, nach oben offenen Dreiecke. Es müssen 10 Stück sein.

Reihe 3:

Wir häkeln 1 Wende-Luftmasche, um auf die Höhe der neuen Reihe zu kommen. Danach häkeln wir eine Reihe feste Maschen. Danach wenden wir.

Bei der Masche, die sich über dem Dreieck befindet, stechen wir in das Dreieck ein und häkeln eine feste Masche.

Reihe 4:

Wir starten mit 3 Luftmaschen als Ersatz für das erste Stäbchen. Dann häkeln wir eine Reihe Stäbchen.

Reihe 5:

Wir starten mit 1 Wende-LM. Es folgen 2 FM. Dann häkeln wir eine Büschelmasche.
Für die Büschelmasche häkeln wir 4 Stäbchen in eine Masche und maschen diese 4 Stäbchen dann gemeinsam ab. Es folgen 2 feste Maschen.

Wir wiederholen fortlaufend: [1 Büschelmasche, 2 feste Maschen]. Die Reihe endet mit 2 festen Maschen. Zur Kontrolle zählen wir die Büschelmaschen nach, es müssen 10 Stück sein.

Reihe 6:

Wir starten mit 3 LM als Ersatz für das erste Stäbchen. Wir häkeln eine Reihe Stäbchen.

So schaut diese Reihe dann von vorn aus. Die Büschelmaschen schauen alle nach einer Seite heraus; wir können mit dem Finger nachhelfen.

Reihe 7:

Wir starten mit 1 Wende-LM. Wir häkeln eine Reihe feste Maschen.

Reihe 8 ff.

Ab hier wiederholen wir laufend Reihen 2 bis 7. Für eine aussagefähige Maschenprobe sollten wir noch 1 bis 2 weitere Mustersätze häkeln.

Zu beachten ist, dass die Spitzen der Dreiecke sich immer genau über der Büschelmasche befinden. Weiterhin liegen alle Büschelmaschen parallel übereinander.

Wer mit mehreren Farben häkeln möchte, kann das auch gleich hier am Probestück ausprobieren. Ich habe hier beispielsweise mit 3 Farben experimentiert. Am Musterstück sieht man dann gleich, wie die Farben miteinander harmonieren.

Wenn man nur die Büschelmaschen andersfarbig häkelt, gibt das optisch wieder einen anderen Effekt. Man muss sich das Ganze dann natürlich noch in der Größe der Decke vorstellen.

5. Maschenprobe auszählen

Die vorherige gründliche Maschenprobe mit dem Originalgarn ist unerlässlich, wenn man eine große Decke häkeln möchte.

Nachdem wir das Musterstück gehäkelt haben, schneiden wir den Faden ab, ziehen ihn durch die letzte Masche und vernähen ihn auf der Rückseite. Meine letzte Reihe war eine Reihe 7 mit festen Maschen.

Wir waschen das Musterstück in der Waschmaschine – so wie wir auch die ganze Decke später waschen würden (siehe 10. Pflegehinweise). Wir schauen uns die Pflegehinweise auf der Banderole unserer Wolle an und waschen sie gemäß den dortigen Angaben.

Ich wasche alle meine Wolldecken immer im Wäschesäckchen, damit keine Masche versehentlich am Rand meiner Waschmaschinentrommel hängen bleiben kann. Ich wähle ein kurzes Schonwaschprogramm und verwende Wollwaschmittel (keinen Weichspüler!). Da die Wolle sehr viel Wasser speichern kann, schleudere ich die Decke mit niedriger Schleuderzahl. Dann nehme ich die noch feuchte Decke heraus und breite sie flach auf einem großen Mikrofaser-Badehandtuch aus.

Danach rolle ich das Handtuch samt aufgelegter Decke zu einer Rolle auf und drücke mit der flachen Hand auf die Rolle. Die Mikrofasern des Handtuchs nehmen die Feuchtigkeit der Wollfasern auf. Dann rolle ich das Handtuch wieder auf und nehme die Decke heraus. Jetzt wird sie flach zum Trocknen bei Zimmertemperatur (nicht in der Sonne!) ausgebreitet. Bevor ich sie trocknen lasse, ziehe ich die Seitenkanten der Decke gerade und messe die Seitenkanten mit einem Maßband nach. So kann ich die Decke auf die gewünschten Deckenmaße bringen. Dann lasse ich sie in Ruhe trocknen.

Das alles machen wir nun auch mit der kleinen Maschenprobe.

Wenn die Maschenprobe trocken ist, haben wir eine Decke à Miniatur vor uns.

Wir messen nun mit einem Maßband, auf wie viele Zentimeter wir mit unseren 34 Maschen in der Breite gekommen sind. Bei mir sind es abzüglich der beiden Randmaschen 15 cm.

Die Reihenanzahl der Maschenprobe ist erst einmal zweitrangig. Wichtig ist die Breite, mit der wir die Decke beginnen. Wenn wir die Decke beispielsweise mit 1 Meter Breite häkeln, können wir die Decke in jeder beliebigen Höhe häkeln. Für den Materialverbrauch ist deshalb die Höhe schon wichtig, aber das muss man nicht unbedingt am Start der Decke festlegen. Wichtig wäre hier, dass man ein Garn nimmt, was man bei Bedarf nachkaufen kann. So ist man unabhängig, was die Länge der Decke betrifft.

Die gemessene Breite meiner Maschenprobe (15 cm auf 34 Maschen) ist für die Anzahl der anzuschlagenden Luftmaschen meiner großen Decke entscheidend. Wir setzen diese Zahl ins Verhältnis zu unserer gewünschten Deckengröße. Meine Decke soll im Grundmuster (also ohne Rand) eine Breite von 100 cm haben. Ihr setzt bitte eure Werte in die Formel ein:

Nach meiner Maschenprobe und mit meiner Wolle muss ich für meine gewünschte 100 cm breite Decke also mit 227 Luftmaschen beginnen.

Für die Luftmaschenzahl zum Start ist noch wichtig zu wissen, dass diese Zahl teilbar durch 3 + 1 sein muss. 

6. Größe einer Baby- oder Kinderdecke

Die Größe einer Kinder- oder Babydecke hängt vom Verwendungszweck und Alter des Kindes ab. Hier sind die gängigen Maße als Orientierungshilfen; natürlich kann man das individuell nach eigenen Wünschen und Vorstellungen abändern:

Für Babys

• Neugeborene bis 6 Monate: ca. 75 cm × 100 cm – passend für das Babybettchen oder als Kuscheldecke
• Bis zu 12 Monate: ca. 80 cm × 110 cm
• Für den Kinderwagen: ca. 70 cm × 90 cm

Für Kleinkinder (1 bis 3 Jahre):

• Kleinkind-Decke: ca. 100 cm × 130 cm – geeignet für das Kinderbettchen oder als Spieldecke

Für größere Kinder (ab 3 Jahren):

• Kinderbett-Decke: ca. 120 cm × 150 cm oder 135 cm × 200 cm

7. Die große Decke häkeln

Nachdem wir unsere Maschenprobe gewissenhaft gemacht haben, können wir endlich mit der großen Decke loslegen.

Ich starte also mit meinen auf Basis der Maschenprobe ermittelten 227 Luftmaschen und häkele dann wie im Grundmuster gelernt fortlaufend meine 6 Musterreihen.

Man kann die Decke einfarbig oder mehrfarbig häkeln. Ich würde sie allerdings nur einfarbig häkeln, wenn ich z. B. ein dickes Bouclé-Garn hätte. Die Noppen fallen schon auf, aber der Rest der Maschen ist weniger deutlich zu sehen. Dafür ist die Decke von der Haptik her kuscheliger. Das Häkeln macht allerdings weniger Spaß, weil es eher eine Fleißarbeit ist, die von den Farben her keine Abwechslung bietet.

Wenn man eine Decke mit vielen verschiedenen Farben häkelt, sieht man das Muster deutlicher. Diese Variante eignet sich besonders gut zur Verwertung von Wollresten. Und da es eine Kinderdecke ist, kann es nicht bunt genug sein.

Für meine bunte Decke habe ich meine vielen Acrylgarne zweifädig verarbeitet.

8. Gehäkelter Rand

Unsere schöne, bunte Decke ist fast fertig. Damit die Kanten rundherum stabiler werden und mit der Zeit nicht ausleiern, umranden wir die Decke mit einer Häkelkante. So ist sie auch besser gegen Abnutzung an den Rändern, die man doch öfter anfasst, geschützt. Außerdem bildet der gehäkelte Rand einen gleichmäßigen und dekorativen Abschluss. Es sieht viel professioneller aus, wenn die Decke von einer ordentlichen Kante eingefasst ist.

Ich wähle für den Rand immer die schönsten Farben meiner Decke in harmonischen Farbabstufungen. Diese sanften Farbabstufungen, die nach außen hin hell auslaufen, setzen die bunte Decke gewissermaßen in einen Rahmen. 

Ich habe meinen Rand so gehäkelt:

Runde 1

Zuerst habe ich eine Runde feste Maschen um die ganze Decke gehäkelt. In die Ecken habe ich je 3 feste Maschen gehäkelt. Dort, wo an den Seitenkanten Stäbchen sind, habe ich 2 feste Maschen in die Stäbchen gehäkelt. Hier ist die Maschenzahl nicht entscheidend, sondern dass die Maschen schön gleichmäßig verteilt sind, plan aufliegen und sich nicht drängeln.

Runde 2

Es folgt eine weitere Runde feste Maschen mit der gleichen Farbe. Das egalisiert die manchmal etwas holprigen Maschen der ersten Runde.

Runden 3 und 4

Wir häkeln mit einer neuen Farbe zwei Runden feste Maschen. In die Eckmaschen häkeln wir je 3 feste Maschen.

Runde 5 - Schlussrunde aus halben Blüten

Wir starten in einer Eckmasche, häkeln 3 LM als Ersatz für das erste Stäbchen, dann weitere 4 Stäbchen in die Eckmasche. Dann überspringen wir 2 Maschen der Vorrunde und häkeln 1 Kettmasche. Danach häkeln wir fortlaufend diese Maschenfolge: [2 Maschen überspringen, 7 Stäbchen in eine Masche, 2 Maschen überspringen, 1 Kettmasche].

Wenn wir uns der nächsten Ecke nähern, zählen wir vorher aus, ob wir mit den verbleibenden Maschen mit dem Muster hinkommen. Falls nicht, überspringen wir an einer oder mehreren Stellen zwischen dem Stäbchen-Bündel und der folgenden Kettmasche nur eine statt zwei fester Maschen. Das fällt am Ende nicht auf.

Wichtig ist, dass wir in die nächste Eckmasche eine Blüte aus 10 Stäbchen häkeln.

Am Ende schneiden wir den Faden ab und vernähen alle Fäden auf der Rückseite der Decke. Meine kleine Mini-Decke (= Maschenprobe) ist damit fertig. Die habe ich aber nicht umsonst gehäkelt. Daraus mache ich nun gleich ein Kissen fürs Puppenbett meiner Enkelin.

Bei meiner großen Decke mache ich den Rand ganz genauso, wie ich ihn euch an der Maschenprobe gezeigt habe. Man könnte statt der 7 Stäbchen auch 8 Stäbchen für eine halbe Blüte häkeln, wenn damit der Halbkreis der Blüten schöner aussieht. Das hängt immer von der verwendeten Wolle ab. Meine 7 Stäbchen sind also nur ein Anhaltspunkt. Auch in den Ecken seid ihr bei der Maschenzahl variabel, es soll halt schön aussehen.

9. Meine fertigen Decken

Ich habe diese Decke vor ca. 10 Jahren zweimal gehäkelt. Das weiß ich auch nur, weil ich die Decken damals fotografiert habe und das Datum mit den Fotos abgespeichert wurde. Das erste Exemplar habe ich aus dickem, unifarbenem Bouclé-Garn gehäkelt. Das Garn kann ich leider nicht mehr benennen. Vermutlich wird es schon lange nicht mehr hergestellt, denn es ist mir danach nie mehr begegnet. Zur Decke hatte ich damals noch ein kleines Kuschelkissen im gleichen Muster gehäkelt, da ich noch Wolle übrig hatte.

Die zweite Decke habe ich aus meinen vielen bunten Acrylgarn-Resten gehäkelt. Diese Garne kann man noch heute in einer großen Farbenvielfalt unter verschiedenen Namen von verschiedenen Herstellern („Bravo“ von Schachenmayr, „Lisa“ von Gründl und „Action“ von BellaLana, LL 50 g/133 m) kaufen. Hier habe ich zweifädig gearbeitet, sonst wäre die Decke zu dünn geworden.

Hier seht ihr, wie man die Reihen mit verschiedenen Farben gestalten kann. So treten die besonders schönen Musterreihen (Büschel-Reihen und Dreieck-Reihen) deutlicher hervor.

Und weil Decken Alltagsgegenstände sind, die man benutzt, müssen wir sie bei Bedarf auch waschen. Deshalb gibt es zum Schluss noch ein paar Pflegehinweise, damit eure Decken lange schön bleiben.

10. Pflegehinweise

Eine handgearbeitete Decke sollte immer schonend und sorgfältig gewaschen werden. So bleibt sie lange weich und schön. Was ist dabei zu beachten?

• Wir schauen uns die Pflegehinweise auf der Banderole der Wolle an und befolgen die Hinweise.
• Decken aus Baumwolle oder Acryl werden in der Regel bei 30 bis maximal 40 Grad gewaschen.
• Decken aus Wolle werden idealerweise nur per Handwäsche oder im Wollwaschprogramm im Wäschesäckchen bei kaltem oder lauwarmem Wasser gewaschen.
• Wir nutzen ein Feinwasch- oder Schonwaschprogramm, um die Fasern zu schonen.
• Wir verwenden ein mildes Woll- oder Feinwaschmittel.
• Wir verwenden keinen Weichspüler.
• Wir reiben oder wringen die feuchte Decke niemals.
• Wir trocknen die Decke immer flachliegend auf einem Handtuch, um die Form zu bewahren.
• Wir messen die 4 Seiten der feuchten Decke mit einem Maßband nach und bringen sie auf die gewünschte Länge.
• Wir lassen die Decke in Ruhe (nicht in der Sonne!) an der Raumluft trocknen.
• Wir trocknen Wolle oder empfindliche Fasern niemals im Trockner.

11. Schlusswort

Jetzt wünsche ich euch viel Freude beim Nachhäkeln der Decke und wunderschöne Ergebnisse.

Wenn Ihr meinen Stil mögt und Lust auf mehr kreative Ideen von mir habt, kommt mich gern auf meinem Blog oder in meinem Shop besuchen. Bei Fragen könnt Ihr mich auch gern persönlich anschreiben.

Über einen netten Kommentar oder eine kleine Plauderei hier unter diesem Blog würde ich mich freuen.

Herzliche Grüße von Ina