Zugbeutel mit Innenfutter
Wir nähen einen praktischen Zugbeutel aus Stoffresten, den man kinderleicht auf- und zuziehen kann.
Dieses Nähprojekt ist auch für Nähanfänger gut geeignet. Wenn ihr einmal wisst, wie der Beutel genäht wird, könnt ihr ihn in allen gewünschten Größen nähen. Darin kann man kleine und große Dinge verstauen oder Geschenke liebevoll verpacken.
Ich habe ihn als Beutel für meine Enkelkinder genäht. In den Beutel habe ich kleine Überraschungen – etwas zum Spielen und zum Naschen – gepackt. Der Beutel und sein Inhalt sollten die Kinder bei einem mehrstündigen Flug in den Urlaub bei Laune halten. Diesen Beutel können Kinder alleine problemlos öffnen und schließen. Es gibt keine Knöpfe oder Schnallen, und doch ist alles gut verpackt und nichts fällt heraus.
Der Beutel hat oben eine hübsche Rosette, die automatisch beim Zuziehen des Beutels entsteht. Wenn man von oben auf den Beutel blickt, sieht man in der Rosette den hervorblitzenden Futterstoff.
Der Tunnel für das Zugband ist außen angebracht. Das lässt sich viel leichter annähen als ein Tunnel im Beutel. Außen aufgenäht und dazu im Stoffdesign des Innenfutters ist der Tunnelzug noch dazu ein optischer Hingucker.
Ich habe die beiden unteren Ecken abgerundet, sodass der Beutel weicher ausschaut.
Das Schönste an dem Beutel aus Sicht einer Näherin ist vermutlich, dass er ein Innenfutter hat. So kann man zwei schöne Stoffe kombinieren und beim Blick in den Beutel sieht man keine blasse Stoffrückseite. Die Nähte verschwinden unsichtbar im Inneren des Beutels. Deshalb müssen wir die Stoffkanten vorher auch nicht versäubern.
Es geht los!
1. Material pro Beutel
- Außenstoff (Baumwolle)
- Futterstoff (Baumwolle)
- ca. 2 × 100 cm Kordel (gekauft oder selbst gemacht; siehe weiter unten)
- passendes Nähgarn
- Nähmaschine
- Dampfbügeleisen
- Schere, Maßband
- Stoffklammern, Stecknadeln
- Markierstift, Rollschneider, Schneidematte
2. Stoffauswahl
Wir suchen uns zwei schöne Baumwollstoffe heraus. Die Stoffe sollen gut miteinander harmonieren, denn beide sind später sichtbar. Welche Stoffe aus meinem Fundus hättet ihr gewählt?
Ich habe mich für einen Blumenstoff als Außenstoff entschieden. Blumen gehen immer. Dazu kombiniere ich einen Pünktchenstoff als Futterstoff. Pünktchen als Futterstoff gehen auch immer, wenn der Farbton im Muster des Außenstoffes enthalten ist.
Wir bügeln beide Stoffe, denn auf glatten Stoffen kann man viel genauer messen, anzeichnen und schneiden.
3. Zuschnitt
Wir schneiden mit einem Patchworklineal und einem Rollschneider auf einer Schneidematte 6 Stoffteile aus unseren Stoffen aus.
Die Teile haben die Maße:
- 2 Stück 33 cm Breite × 36 cm Höhe aus Außenstoff
- 2 Stück 33 cm Breite × 36 cm Höhe aus Futterstoff
- 2 Stück 32,8 cm Breite × 8 cm Höhe aus Futterstoff
4. Kanten abrunden
Da unser Beutel abgerundete Ecken bekommen soll, runden wir die vier unteren Ecken ab. Das machen wir, indem wir auf der linken Seite des Stoffes eine kleine Schüssel auf die jeweilige Ecke auflegen. Dann ziehen wir mit einem selbstlöschenden Markierstift die Rundung der Schüssel auf dem Stoff nach. Wir schneiden die Rundung mit einer Schere aus.
Das machen wir bei allen vier unteren Ecken so.
5. Tunnel aufnähen
Wir nehmen uns die beiden schmalen Stoffstreifen (unsere späteren Tunnel für die Kordeln). Wir falten die Streifen einmal längst zusammen. Die schönen Stoffseiten liegen innen. Wir klammern die langen Seiten mit Stoffklammern zusammen. In der Mitte lassen wir eine Wendeöffnung von ca. 60 mm Länge.
Mit einem kleinen Geradstich nähen wir mit 1 cm Nahtzugabe die roten Linien entlang. Dabei sparen wir die Wendeöffnungen aus. Zu Beginn und am Ende verriegeln wir die Naht.
Damit wir später schön ausgeformte Ecken bekommen, schneiden wir die Ecken knappkantig mit einem Abstand von 3 mm zur Naht zurück. Die Außenkanten, die vielleicht ausfransen könnten, müssen wir nicht versäubern, da sie später innen liegen und zudem mit einer Steppnaht versehen werden.
Anschließend wenden wir den Streifen, indem wir den Stoff durch die Wendeöffnung ziehen.
Danach formen wir mit der stumpfen Seite eines Stiftes und/oder Pinsels die Ecken spitz aus.
Zum Schluss bügeln wir die beiden Streifen mit dem Dampfbügeleisen. Die beiden Stoffkanten der Wendeöffnungen sollen genau übereinander liegen. Die beiden Tunnelstreifen sind damit fertig vorbereitet und werden im nächsten Schritt auf den Außenstoff aufgenäht.
Wir nehmen uns einen Außenstoff und messen von der Oberkante 5 cm ab. Nach den 5 cm setzen wir über die ganze Stoffbreite Markierungen mit Stecknadeln.
An dieser Markierungslinie richten wir jetzt den Tunnelstreifen aus. Wir legen ihn so an, dass die 5 cm frei bleiben.
Der Tunnelstreifen soll mittig liegen. Die Wendeöffnung des Streifens soll nach unten (zu der Seite mit den Rundungen) zeigen. Beim Ausrichten des Tunnelstreifens achten wir darauf, dass wir auf beiden Seiten die gleichen Abstände zur Stoffkante haben.
Nach dem Positionieren des Tunnels stecken wir ihn mit Stecknadeln auf dem Außenstoff fest. Die Stecknadeln setzen wir in die Mitte des Tunnelstreifens, so behindern sie uns beim Nähen nicht.
Anschließend steppen wir mit kleinem Geradstich knappkantig und sorgfältig die Längsseiten des Tunnelstreifens auf dem Außenstoff fest. Zu Beginn und am Ende verriegeln wir die Naht.
Die beiden schmalen Öffnungen des Tunnels lassen wir offen, hier ziehen wir später unsere Kordeln durch.
Das machen wir an beiden Außenstoffen so. So schaut das dann fertig aus:
6. Außenstoffe und Futterstoffe zusammennähen
Wir nähen erst die beiden Außenstoffe zusammen, dann die beiden Futterstoffe. Dafür legen wir sie jeweils rechts auf rechts aufeinander und klammern sie mit Stoffklammern zusammen.
Wir nehmen uns den Außenstoff und nähen ihn an drei Seiten mit kleinem Geradstich mit 1 cm Nahtzugabe zusammen. Die obere Seite (die ohne Rundungen) bleibt offen. Zu Beginn und am Ende verriegeln wir die Naht.
Wir achten darauf, dass wir dort, wo die Tunnelstreifen angenäht sind, exakt auf unseren zwei Stofflagen bleiben und nicht etwa über die Tunnelstreifen nähen. Ich hatte einen Abstand von 2,6 cm zur Stoffkante gemessen, das ist also ein recht sicherer Abstand. Außerdem kann man gut mit den Fingern fühlen, wo sich die Tunnelstreifen befinden.
In den Rundungen nähen wir langsamer, damit wir den Stoff beim Nähen sanft um die Kurve führen können.
Nachdem wir die Außenstoffe zusammengenäht haben, machen wir das Gleiche mit den beiden Futterstoffen.
Im folgenden Arbeitsschritt wollen wir beide Stoffhüllen verbinden. Damit wir nach dem Wenden schöne Rundungen bekommen, schneiden wir die Nahtzugaben an den Rundungen mit 3 mm Abstand zur Naht knappkantig zurück.
Jetzt bügeln wir alle Nahtzugaben auseinander. Ich nutze dafür immer gern mein selbst gebautes kleines Bügelbrett. Das ist ideal für kleine Näharbeiten. Man bügelt immer nur den Oberstoff, den man bügeln möchte, und nicht gleichzeitig noch in den darunter liegenden Falten. Wer sich dafür interessiert, kann das Bügelbrett gern nachbauen – siehe dazu meinen Blogbeitrag.
7. Verheiratung beider Stoffhüllen
Wir drehen die Stoffhülle mit dem Außenstoff auf rechts. Wir legen beide Teile wie auf dem folgenden Bild vor uns hin. Rechts liegt die Außenhülle mit der rechten Stoffseite nach außen. Links liegt die Innenhülle mit der linken Stoffseite nach außen.
Wir schieben den Außenstoff in den Futterstoff.
Jetzt klammern wir Außenstoff und Innenstoff mit Stoffklammern zusammen.
Wir achten darauf, dass die flach gebügelten Nahtzugaben von Außen- und Futterstoff genau übereinander liegen.
Jetzt nähen wir die fixierten Stoffkanten mit einem Geradstich mit 1 cm Nahtzugabe zusammen. Beginn und Ende der Naht verriegeln wir. Wir starten an einer Nahtzugabe und enden an dieser Nahtzugabe.
Damit sind Außenstoff und Futterstoff zusammengenäht.
Wir ziehen den Außenstoff aus dem Futterstoff heraus. Vor uns liegt immer noch die linke Seite des Beutels. Wir sehen die Wendeöffnung im Futterstoff.
Durch diese Wendeöffnung ziehen wir nun den gesamten Stoff.
Als nächsten Arbeitsschritt schließen wir die Wendeöffnung. Zuerst bügeln wir die beiden Stoffkanten der Wendeöffnung mit Dampf scharfkantig.
Dann klammern wir die Stelle in der Mitte zusammen. Wir schließen die Öffnung mit einer knappkantigen Naht. Wir nähen hier schön langsam und akkurat, damit der Stoff nicht aus der Nahtführung rutscht. Wenn beide Stofflagen nicht exakt aufeinanderliegen, passiert es schnell mal, dass man nur auf dem Oberstoff die Naht hat und der Stoff darunter herausgerutscht ist. Anfang und Ende der Naht verriegeln wir.
Damit ist alles zusammengenäht. Wir schieben den Futterstoff in den Außenstoff. Es sieht doch schon aus wie eine Tasche, oder?
Damit Futter- und Außenstoff schön glatt aufeinanderliegen, bügeln wir die Kante mit Dampf scharfkantig.
Wer wollte, könnte die beiden Stofflagen jetzt knapp neben der Bügelkante absteppen. Das ergibt eine definierte Abschlusskante am oberen Rand. Man könnte sie auch als Zierelement mit einem Kontrastgarn nähen.
7. Die Kordel
Bis jetzt ist es ein offener Beutel, wo der Inhalt nicht gesichert wäre. Deshalb bekommt dieser Beutel jetzt einen Zugverschluss aus Kordeln, damit man ihn ganz bequem zuziehen und wieder öffnen kann.
Wir schneiden uns 2 Kordeln à 100 cm zu. Ich hatte leider keine zwei gleichen Kordeln mehr und musste improvisieren. Meine hier verwendeten Kordeln stammen aus ausgemusterten Kleidungsstücken.
Die Farbe der Kordeln soll zum Stoff passen, damit das Gesamtbild des Beutels harmonisch ist. Die Kordeln sollten nicht zu dick und nicht zu dünn sein, eben proportional zur Beutelgröße passen. Man kann sich auch selbst welche aus Baumwollgarn oder Mikrofasergarn häkeln oder stricken. Wie das geht, zeige ich euch später noch.
Wir starten mit Kordel 1. Wir fädeln eine Sicherheitsnadel in die Kordel.
Wir führen die Sicherheitsnadel durch eine Seite des Tunnels.
Dann führen wir die Sicherheitsnadel weiter durch den Tunnel auf der anderen Seite.
Anfang und Ende von Kordel 1 schauen auf der gleichen Seite heraus.
Jetzt nehmen wir uns Kordel 2. Wir fädeln sie in eine Sicherheitsnadel. Wir führen die Sicherheitsnadel nun auf der anderen Seite des Tunnels ein.
Danach fädeln wir auch hier die Kordel weiter durch den Tunnel auf der anderen Seite.
Anfang und Ende von Kordel 2 befinden sich auf der gleichen Seite.
Beide Enden von Kordel 1 hängen aus einer Seite heraus, beide Enden von Kordel 2 hängen aus der anderen Seite heraus.
Wir versehen alle 4 Kordel-Enden mit einem Knoten, damit sie nicht ausfransen.
Als Letztes fixieren wir die zwei Kordeln auf jeder Seite mit einem Knoten und sichern sie somit vor dem ungewollten Herausziehen.
Wir verknoten beide Enden von Kordel 1 und beide Enden von Kordel 2.
Dafür öffnen wir den Beutel so weit es geht und verknoten beide Kordel-Enden neben dem Stoff. Je nachdem, wie lang die Kordeln waren, hängen nach dem Knoten die Kordeln ein Stückchen heraus. Meine selbst gehäkelten Kordeln waren nur 90 statt 100 cm lang. Somit sind die Enden ein wenig kurz geraten, was aber die Funktion nicht beeinträchtigt.
Mit dem Verknoten der Kordeln entsteht beim Zusammenziehen des Beutels automatisch ein Tragegriff.
Damit ist unser Zugbeutel fertig! Ich hoffe, euer Exemplar ist mindestens genauso schön wie meines.
8. Aufgehübschte Variante
Da ich zwei Enkelkinder habe, benötige ich natürlich auch zwei Beutel. Meine Enkelin durfte sich die Stoffe und Deko-Elemente aus meinen Vorräten aussuchen und entschied sich für Rosa mit Punkten, eine kleine Applikation mit einem Mädchen darauf und etwas Spitzenband.
Die Applikation habe ich in meinem örtlichen Drogeriemarkt (Rossmann) gekauft. Das Schöne an der Applikation ist, dass man sie nur aufbügeln muss.
Wichtig ist, dass man erst die Außenseite des Stoffes mit dem Tunnelzug näht oder zumindest diesen aufsteckt. Danach kann man die Applikation genau positionieren. An beiden Seiten soll der Abstand zur Stoffkante gleich sein. Nach unten hinten sollten ungefähr 5 cm Platz sein. Hier muss man sich von der unteren Stoffkante 1 cm als Nahtzugabe wegdenken.
Würde man das Motiv zu weit oben platzieren, würde es beim Zusammenziehen des Beutels nicht mehr flächig zu sehen sein.
Nach dem Feststecken des Tunnels und der Positionierung der Applikation wird die Applikation einfach aufgebügelt. Das hat hervorragend funktioniert. Danach habe ich das Spitzenband mit Stecknadeln festgesteckt und sie mit zwei Nähten auf dem Außenstoff festgesteppt.
Nun wird der Beutel wie oben beschrieben zusammengenäht.
Da ich keine passenden Kordeln in meinen Vorräten hatte, habe ich mir kurzerhand welche angefertigt. Man muss sich ja nichts kaufen, was man aus ein paar Garnresten ganz fix selbst machen kann, oder? Das ist nachhaltig. Und wir können uns sogar die Farbe aussuchen und durch die Materialwahl die Dicke der Kordeln bestimmen.
Die Kordeln kann man häkeln oder stricken oder auch mit einer Strickliesel herstellen. Da nicht alle eine Strickliesel haben, aber vermutlich häkeln oder stricken können, stelle ich euch diese beiden Möglichkeiten hier kurz vor.
Die Kordeln sollten immer aus festem, unelastischem Garn (dünne Baumwolle oder Mikrofasergarn bis Nadelstärke 3) gefertigt werden.
9. Eine Kordel häkeln
Je nach Stoffmuster könnt ihr eure Kordeln aus einfarbigen oder Garnen mit Farbverlauf fertigen. Baumwollgarne sind stabil und bleiben sehr gut in Form. Das ist hier wichtig, da an den Kordeln – zumal sie auch als Griff genutzt werden – gezogen wird.
Ich häkele mit „Alize Diva“ und Häkelnadel Stärke 2,5. Schaut mal in eurer Restekiste nach, was sich da Passendes findet. Das Garn sollte nicht zu dick sein, weil sonst die Kordel zu dick würde. Die Stärke der gehäkelten Kordel sollte proportional zur Größe des Zugbeutels passen. Generell solltet ihr nicht zu locker häkeln. Eine Maschenprobe ist nicht erforderlich.
Wir wickeln uns von einem Knäuel Garn ein kleines Knäuel ab. Wir schneiden den Faden nicht ab. Wir legen den Faden beider Knäule zu einem Kringel mit zwei Schlaufen (siehe rechtes Bild).
Wir fädeln mit der Häkelnadel beide Schlaufen auf. Dann ziehen wir Schlaufe 1 durch Schlaufe 2. Wir ziehen die Schlaufe zu. Jetzt haben wir noch 1 Schlaufe auf der Häkelnadel.
Wir halten die Hand so, dass wir um den Zeigefinger den Faden von Knäuel 1 wickeln und auf Spannung halten. Den Faden von Knäuel 2 halten wir etwas weiter unten in der Hand fest. Bei mir hält der Ringfinger ihn auf der Handinnenfläche fest.
Mit der Häkelnadel gehen wir von unten unter Faden 2 hindurch und haben somit einen Umschlag auf der Häkelnadel.
In einem Arbeitsschritt holen wir uns mit der Häkelnadel den Faden von Knäuel 1 und ziehen ihn unter den Umschlag von Faden 1 und durch die auf der Häkelnadel vorhandene Häkelmasche hindurch. Auf der Häkelnadel bleibt 1 Masche übrig.
Wir legen wiederum den Faden von Knäuel 2 als Umschlag von unten auf die Häkelnadel. Wir holen uns eine Schlaufe von Knäuel 1 und ziehen sie unten dem Umschlag von Knäuel 2 und durch die Häkelmasche auf der Häkelnadel hindurch.
Das setzen wir nun laufend fort. Wir häkeln so lange, bis unsere Kordel 100 cm Länge erreicht hat.
Es läuft immer nach diesen drei Arbeitsschritten ab. Ihr werdet sehen, das Muster häkelt sich bald von ganz alleine.
Nach 100 cm schneiden wir beide Fäden ab und ziehen beide Fäden durch die Häkelschlaufe. Wir ziehen die Fäden fest an.
Für unseren Zugbeutel benötigen wir 2 Kordeln mit je 100 cm Länge.
10. Eine Kordel stricken
Wir benötigen 2 glatte kurze Stricknadeln (15 cm), die von der Stärke her zu unserem gewählten Garn passen. Meine Kordeln habe ich aus „Alize Diva“ und mit Nadelstärke 2 gestrickt. Da wir ein feines Band haben möchten, müssen wir auch feine Maschen stricken. Deshalb stricken wir eher fester als zu locker.
Wir nehmen 4 Maschen auf. Wir stricken 4 rechte Maschen. Würde man hier mit 5 Maschen starten und immer 5 rechte Maschen stricken, wäre die Kordel etwas größer. Aber für meinen Zugbeutel benötige ich eine eher zarte Kordel, daher nur 4 Maschen. Wie dick eine Kordel mit dem eigenen Garn, den gewählten Stricknadeln und dem eigenen Strickstil ausfällt, kann man gut ausprobieren und dann das auswählen, was zur schönsten Kordel führt.
Danach schieben wir das Werk nach rechts an das vordere Ende der Nadel. Das ist unsere Startposition zum Stricken der nächsten Maschen.
Der Arbeitsfaden hängt links heraus.
Wir stricken wiederum 4 rechte Maschen.
Danach schieben wir das Ganze wieder nach vorn auf die Stricknadel in die neue Startposition.
An der neuen Startposition stricken wir wiederum 4 rechte Maschen.
Das wiederholen wir fortlaufend. Ihr seht, es bildet sich eine runde Kordel.
Wir stricken so lange, bis unsere Kordel 100 cm Länge hat.
Am Ende der Kordel stricken wir erst je 2 Maschen rechts zusammen, dann noch einmal die letzten beiden Maschen rechts zusammen. Den Faden schneiden wir ab und ziehen ihn durch die letzte Masche.
Jetzt habe ich 2 verschiedene Kordeln und kann nun an meinem Zugbeutel ausprobieren, welche mir dort besser gefällt. Für die andere findet sich sicherlich auch noch eine Verwendung. Hier mal der direkte Vergleich:
Ich entscheide mich für die gehäkelte Kordel, weil das Hellgrün meinem Beutel einen kleinen Farbtupfer verleiht und farblich auch in der Applikation vorhanden ist.
Ich fädele die beiden Kordeln wie oben beschrieben in meinen Zugbeutel ein.
Bei weit geöffnetem Beutel mache ich seitlich neben dem Stoff jeweils einen Knoten in die beiden Kordeln. Meine gehäkelten Kordeln hatten nur eine Ausgangslänge von 90 cm – ich dachte, das reicht aus. Aber man sieht, es ist etwas knapp. 100 cm Länge sollten die Kordeln also schon haben.
So schaut der Beutel geschlossen aus:
Die Kordeln dienen bei geschlossenem Beutel zugleich als Tragegriff oder Griff zum Anhängen.
Wenn man von oben auf den Beutel schaut, lugt der bunte Innenstoff hervor. Das sind die schönen kleinen Akzente, die man setzen kann, wenn man Dinge selbst macht.
Schlusswort
Ich hoffe, ihr habt beim Lesen meiner Nähanleitung und Anschauen der Bilder erkannt, wie leicht es ist, so einen hübschen Zugbeutel zu nähen. Er ist ideal für Stoffreste und die Kinder lieben ihn.
Wenn ihr meinen Stil mögt und Lust auf mehr kreative Ideen von mir habt, kommt mich gern auf meinem Blog oder in meinem Shop besuchen. Bei Fragen könnt ihr mich auch gern persönlich anschreiben.
Über ein kleines Dankeschön für mein geteiltes Wissen, einen netten Kommentar oder eine kleine Plauderei hier unter diesem Blog würde ich mich freuen.
Herzliche Grüße von Ina