Wir, die wir in der ehemaligen DDR groß geworden sind, haben am 1. Juni den Internationalen Kindertag gefeiert. Es gab immer große fröhliche Kinderfeste mit vielen Spielen, Wettbewerben, bunten Kuchen, kleinen Geschenken. Alle waren zusammen fröhlich. Die Kinder standen im Mittelpunkt. Es war ein besonderer Tag, der wirklich gefeiert wurde.
Im "Westen" dagegen feiert man heute den Weltkindertag. Aber was das nun konkret bedeutet, muss ein anderer beantworten. Ich bekomme jedenfalls hier nichts davon mit.
Der Weltkindertag geht auf eine Initiative des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen zurück, um auf Kinderrechte aufmerksam zu machen. In meiner Jugendzeit und auch als meine Kinder klein waren, wurde er eigentlich nie irgendwie gefeiert und wurde kaum wahrgenommen, obwohl er damals schon im Kalender stand. Erst in jüngerer Zeit wird er mit Spielen und Aktionen und teilweise sogar mit Geschenken gefeiert (ja, ja, der gute Kommerz!) Ich glaube aber, dass der in der DDR gefeierte Kindertag einen anderen Ursprung hat.
so isses Ruth, hier im Westen war der Kindertag in der breiten Öffentlichkeit eigentlich ein großes Thema, man hörte abends in den Nachrichten das heute Kindertag sei und das wars dann auch schon.
Ehrlich gesagt verbinde ich damit nicht viel, war hier nie Thema.
Als Kind fragte ich am Muttertag mal meine Mutter, wieso es eigentlich einen Mutter- und einen Vatertag gibt, aber keinen Kindertag und sie sagte darauf nur: "Kindertag ist doch sonst jeden Tag!"
Die Vorstellung von "meinem" Kindertag hatte natürlich absolut nichts mit dem ursprünglichen Gedanken des "echten" Kindertags zu tun, den ich sehr sinnvoll und wichtig finde.
Ich werde mich da mal etwas einlesen, was da gemacht wird :)
Ich habe davon auch nur in der Discounter Werbung erfahren.....
Dabei ist der Weltkindertag eigentlich eine "gute Idee" .... Nur leider wie so viele "tage" bewirken tun die so gut wie nichts. Leider. Er soll ja eigentlich auf die Not und das Elend vieler Kinder aufmerksam machen. Manchmal habe ich das Gefühl, das ist dann wie kurz vor Weihnachten wo dann alle zu spenden aufrufen. Nicht falsch verstehen, ich finde das gut! Den Kindern muss geholfen werden. Nur das reicht eben nicht, einen Weltkindertag zu "erfinden" um das Gewissen zu erleichtern. Da muss sehr viel mehr dahinter stecken. Einmal im Jahr daran denken ist einfach zu wenig....
Eigentlich, wenn ich mal ganz pingelig nachdenke, ist es ja schon erschreckend, dass man per Kalender an so etwas erinnert werden muss.
Das kommt mir ein wenig vor wie Karneval (mit dem ich persönlich nicht viel anfangen kann), da steht auch im Kalender, dass ich heute lustig sein muss, was für ein Quark!
Aber dass per "Weltkindertag" eventuell der ein oder ander noch wachgerüttelt werden kann, ist ja nicht schlecht, also macht es schon ein wenig Sinn.
Zum Glück denken etliche ganzjährig daran, aber es ist noch zu viel absolut nicht in Ordnung.
Eigentlich total schade und traurig, dass es einen Weltkindertag geben muss. Wer Kinder hat, erfährt jeden Tag hier in Deutschland, dass für die Kinder nur das Nötigste gemacht wird. Wenn ich daran denke, wie wenig Kinderärzte es gibt, wie hoch die Kita-Beiträge sind, wie viele Kinder eine Erzieherin betreuen soll, wie teuer die Schulsachen geworden sind ... Ich könnte die Liste ewig fortführen, aber das macht mich nur wütend und traurig. Ich fühle mich machtlos.
Also versuchen wir in der Familie, die Defizite der Gesellschaft im Umgang mit den Kindern auszugleichen. Aber das ist nicht in allen Familien so. Dabei sind die Kinder unser wichtigstes "Gut" für die Zukunft.
Die Kinder werden viel zu oft allein gelassen mit ihren Sorgen. Es sind Kinder, sie brauchen ihre sozialen Kontakte (Corona, Isolation, kein normaler Alltag mit Freunden) und Sicherheit (die Eltern sind bedrückt, was soll aus ihnen werden, behalten sie ihre Jobs, was soll aus mir werden?). Und wir Eltern und Großeltern sind manchmal nicht mehr in der Lage, das zu erklären oder ihnen Zuversicht und Sicherheit zu vermitteln. Das führt zu vielen psychischen Problemen bei den Kindern, die sich durch ihr Leben ziehen werden.
Und das sind nur die Gedanken, die ich mir um die Kinder in Deutschland mache ... an die Kinder in der Welt mag ich gar nicht denken :-(( Da hilft auch kein Weltkindertag auf dem Kalender.
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