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Herbst- und Winterkleider selber nähen - so gehts!

Sonntag, 26. Oktober 2025

Mein erstes selbst genähtes Winterkleid 

Bisher habe ich mich immer gescheut, mir Kleider für den Herbst und Winter zu nähen. Nachdem ich aber von der mühsamen Suche nach dem passenden Schnitt, der passenden Farbe und dem bevorzugten Material genervt war, habe ich beschlossen, das mache ich selbst! 

Und weil ich weiß, dass ihr jetzt schon auf das Ergebnis neugierig seid, zeige ich euch vorab, was bei meinem Selbermachen herausgekommen ist, nämlich zwei Kleider für den Herbst und Winter:

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1. Welche Vorteile hat das Selbernähen eines Kleides?

  • Ich bestimme die Qualität des Stoffes. Ich wähle für mein Kleid lieber hochwertige, atmungsaktive Stoffe, statt mit dem vorliebzunehmen, was die Industrie für die preiswerte Massenfertigung einsetzt.
  • Ich bestimme die Farben, die mich kleiden, und die Muster, die mir gefallen.
  • Ich bestimme den Schnitt (Passform, Länge, Kragen, Stil).
  • Ich kann das Kleid perfekt an meine Körpermaße und Proportionen anpassen. Ich muss keine Kompromisse machen wie bei einem gekauften Kleidungsstück.
  • Ich lebe nachhaltig, denn es wird kein Kleid, das wegen mangelnder Qualität nur eine Saison getragen wird.
  • Ich genieße es, mein einzigartiges Kleid selbst zu entwerfen und zu fertigen.

2. Die Stoffauswahl

Herbst- und Winterkleider sollten aus weichen, wärmenden, etwas dickeren Stoffen gefertigt sein. Die Kleider sollen uns nicht nur gut kleiden und sich angenehm tragen lassen, sie sollen uns auch wärmen und kuschelig sein. Der Stoff soll nicht auftragen oder steif sein. Er soll sich an unsere Körperformen anschmiegen und unsere Figur umschmeicheln. Und pflegeleicht soll der Stoff bitte auch sein. Wir wollen ihn einfach ganz normal mit der anderen Buntwäsche in der Waschmaschine waschen können. 

Ich habe mich für einen zweifarbigen Alpenfleece Plüsch Sweatstoff mit einem dezenten Rosenmuster entschieden. Es ist ein Mischgewebe aus 62 % Baumwolle, 35 % Polyester und 3 % Elasthan. Der Stoff wiegt 300 g/m². Die Vorderseite ziert ein zartes Rosenmuster, und die Rückseite ist aus weichem Kuschelfleece.

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Eigentlich wollte ich das Kleid aus dem Sweatstoff nähen und dazu farblich passende Bündchen aus einem einfarbigen Bündchenstoff kombinieren. Allerdings habe ich keinen Bündchenstoff gefunden, der zur Farbe meines Sweatstoffes gepasst hat. Da der Sweatstoff aber auch leicht elastisch ist und die Rückseite genau den gewünschten Farbton hat, habe ich die Rückseite des Sweatstoffes für Bündchen und Kragen verwendet.

3. Weitere Materialien

Neben dem Stoff (Sweatstoff) bzw. den Stoffen (Sweatstoff und Bündchenstoff) benötigen wir:

  • Drucker, Papier, Schere und Klebeband für die Herstellung des Schnittmusters
  • Stoffschere
  • Selbst löschender Stift
  • Overlock-Maschine
  • Haushaltsnähmaschine
  • Passende Nähgarne
  • Stickschere
  • Stoffklammern
  • Stecknadeln
  • Lineal
  • Maßband
  • Dampfbügeleisen

4. Die Suche nach dem richtigen Schnittmuster

Jeder, der sich ein Kleid nähen möchte, muss sich im Vorfeld Gedanken darum machen, wie sein Kleid aussehen soll. Meine Wünsche an den Schnitt waren:

  • Es sollte tailliert sein, da ich tonnenförmige Kleider nicht mag.
  • Es sollte langärmelig sein, weil es ja für Herbst und Winter ist.
  • Es sollte Brustabnäher haben, weil das Kleid so einfach mehr an die weibliche Figur angepasst ist.
  • Es sollte eine schlanke Silhouette zaubern.
  • Die Gestaltung des Halsausschnitts sollte variabel sein.
  • Vom Stil her sollte es sportlich-elegant sein.

Leider habe ich keinen passenden Schnitt auf meiner Lieblingsseite bei Crazypatterns gefunden. Deshalb habe ich meine Suche nach einem geeigneten Schnittmuster auf das Internet ausgeweitet und bin auch fündig geworden.

Auf der Seite von Snaply fand ich ein kostenloses Schnittmuster für ein langärmeliges Jerseykleid namens „ALLES JERSEY soft & easy“ (© Edition Michael Fischer GmbH), das viele meiner Wünsche vereinigt. Das sollte es nun sein!  


5. Das Schnittmuster

Wir laden das 24-seitige Schnittmuster herunter und drucken es auf A4-Papier aus. 

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Wir kleben die Seiten mit Klebeband an den Markierungen zusammen.

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Jetzt schneiden wir die einzelnen Teile grob aus und zeichnen uns mit einem Filzstift die Linien für unsere Konfektionsgröße nach.

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Die vorbildliche Näherin würde jetzt die Maße des Schnittmusters mit den eigenen Körpermaßen (Brustweite, Taille und Hüfte, Länge) abgleichen. Ich habe mir diesen Schritt gespart, da ich vorher ein Probekleid (das rot-bunte Kleid im ersten Bild) genäht habe.

Wenn jemand mehr Brust- oder Hüftweite benötigt, dann müsste er an dieser Stelle auf die nächste Konfektionsgröße ausweichen und die Linien der beiden Größen miteinander verbinden.

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Aus meiner Sicht fällt das Schnittmuster bei meiner Größe 40 größengerecht aus. Trotzdem habe ich ein paar Änderungen bzgl. der Längen vorgenommen. 

6. Änderungen am Schnittmuster

Ich habe eine Änderung in der Länge vorgenommen, da das Kleid eher für große Frauen konzipiert ist. Da ich nur 1,64 m groß bin, würde mir das Kleid im Originalschnitt bis in die Kniekehlen reichen.

Um die Länge einschätzen zu können, kann man den Papierschnitt mit einem Maßband ausmessen. Bei Größe 40 beträgt die Rückenlänge des Kleides (also Rückenteil plus Bündchen minus 14 mm NZG) = 90 cm. 

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Wenn ich mir das Maßband in den Nacken halte und es gerade herunterfallen lasse, sehe ich, wo die 90 cm bei mir enden. Jetzt kann ich entscheiden, ob mir die Länge gefällt. Mir war es zu lang. Deshalb habe ich die untere Kante des Vorder- und des Rückenteils um 10 cm gekürzt. Das spart beim Zuschnitt auch Stoff.

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Außerdem habe ich die Länge des Rollkragens geändert. Das Originalschnittmuster sieht einen großen Rollkragen mit Tunnelzug für eine Kordel vor. Da ich nur einen Kragen ohne Kordel haben wollte, habe ich das Stück für den Tunnelzug abgeschnitten. Der Kragen hat damit im Original immer noch eine recht gute Höhe. Wer einen niedrigeren Kragen haben möchte, muss hier die obere Seite des Zuschnittes auf das gewünschte Maß kürzen. 

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Wir schneiden alle Teile mit einer Papierschere aus.  

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7. Der Stoffzuschnitt der Teile

Unser Stoff ist selbstverständlich vorgewaschen. So stellen wir sicher, dass er nicht bei der ersten Wäsche eingeht und das Kleid uns nicht mehr passt.

Wir legen die Papierzuschnitte auf den Stoff. Wir starten mit den großen Teilen, nämlich dem Vorder- und dem Rückenteil. Wir berücksichtigen den Fadenlauf. Wir legen die Bruchkante des Papierschnittes auf die Bruchkante des Stoffes.

Achtung: Bei gemusterten Stoffen muss man schauen, dass kein Motiv auf dem Kopf steht.

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Das Papierschnittmuster beinhaltet keine Nahtzugaben (= NZG). Deshalb schneide ich alle Teile mit 7 mm NZG zu.

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Es gibt zwei Ausnahmen, bei denen ich ohne NZG zuschneide:
Da der Kragen ohnehin recht hoch ist, habe ich die obere und untere Kante ohne NZG zugeschnitten.

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Da die Ärmelbündchen recht lang sind, habe ich auch beim Ärmel die NZG am Handgelenk weggelassen.

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8. Die Brustabnäher

Wie gewünscht, ist mein taillierter Schnitt figurbetont und hat für einen besseren Sitz auch Brustabnäher. Diese übertragen wir nun vom Papierschnitt auf den Stoff. Ich mache es immer so, dass ich den Abnäher-Keil aus dem Papierschnitt ausschneide und auf die vorgesehene Stelle auf den Stoff lege.

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Wenn ich jetzt auf beiden Seiten die Papier-Abnäher auflege und sie mit Stecknadeln abstecke, sehe ich, wo sie laut Originalschnittmuster liegen. Nun kann man sich vor einem Spiegel stehend das Vorderteil auf den Körper auflegen und schauen, ob die Brustabnäher auf der höchsten Spitze der Brust liegen. Wenn das nicht der Fall ist, sollte man die Position der Brustabnäher entsprechend verändern.

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Mein prüfender Blick in den Spiegel sagte mir, dass bei meiner Ü60-Figur die Brustabnäher etwas tiefer liegen sollten. Deshalb habe ich die Stecknadeln wieder entfernt und die Brustabnäher neu platziert.

Wir legen sie auf die linke Seite des Stoffes auf und ziehen die Umrisse mit einem selbst löschenden Stift nach. Das machen wir auf beiden Seiten so und achten auch darauf, dass die Brustabnäher auf gleicher Höhe sind.

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Danach nähen wir die beiden Linien der Brustabnäher – beginnend von der Außenkante – mit einem kleinen Geradstich unserer Nähmaschine zusammen. Wir achten darauf, dass die Naht zum Ende hin sanft ausläuft. Am Ende verriegeln wir die Naht. 

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Danach versäubern wir die Außenkante des Brustabnähers mit der Schere, sodass wir einen gefälligen Übergang zur Seitenkante bekommen.

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Wir versehen das Vorderteil auf beiden Seiten mit Brustabnähern. Wir bügeln die Abnäher nach unten.

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Auch von rechts bügeln wir über die beiden Brustabnäher. So schaut das dann von rechts aus:

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9. Vorder- und Rückenteil verbinden

Nachdem wir das Vorderteil mit Brustabnähern versehen haben, legen wir das Rückenteil und das Vorderteil rechts auf rechts aufeinander. Wir klammern beide Teile mit Stoffklammern zusammen.

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Wir nähen nun beide Teile – entweder mit einer Overlock-Maschine oder mit einer normalen Nähmaschine – zusammen. Da ich eine Overlock-Maschine besitze und mir gern das separate Versäubern der Stoffkanten ersparen möchte, habe ich mit der Overlock-Maschine genäht.

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Da ich in meiner Overlock-Maschine weißes Garn eingefädelt habe, ist meine Naht weiß. Wenn man den Stoff auseinanderzieht, würde man das weiße Garn sehen. Bei einer Schulternaht ist es nicht ausgeschlossen, dass diese sich mit der Zeit dehnt.

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Deshalb habe ich neben der Overlock-Naht noch eine Geradstich-Naht mit meiner normalen Nähmaschine im Farbton des Stoffes genäht.

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Jetzt kann nichts mehr passieren – die Overlock-Naht war aber nicht umsonst. Sie hat die Stoffkante schön eingefasst. Nun bügeln wir die frischen Nähte von beiden Seiten.

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10. Die Ärmel

Da wir alle unterschiedlich lange Arme haben, müssen wir die Ärmellänge an unsere Körpermaße anpassen.

Die Ärmelbündchen hatten wir schon im Bruch und unter Beachtung des Fadenlaufs zugeschnitten. Oben und unten hatte ich die NZG weggelassen. Das ist nun unsere Basis, an der wir noch Änderungen vornehmen können.

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Aufgeklappt schaut das Ärmelbündchen so aus:

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Wenn wir es wieder zuklappen, hat es auf beiden Seiten außen die flauschige Seite.

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Jetzt legen wir den Ärmel und das im Bruch gefaltete Ärmelbündchen aneinander. Wir messen die Gesamtlänge des Ärmels (Ärmel plus gefaltetes Bündchen) und ziehen davon noch 14 mm für die NZG ab.

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Das Maß, was übrigbleibt, ist die Ärmellänge des Originalschnittes. Wir halten nun das Maßband an die höchste Stelle unserer Schulter (Schulterpunkt) und lassen es lose herunterhängen. Jetzt schauen wir, wie lang der Ärmel nach dem Originalschnitt bei uns werden würde.

Wenn uns das zu lang ist, können wir nun entweder den Ärmel oder das Ärmelbündchen oder beides entsprechend kürzen.

Da ich das Ärmelbündchen ohnehin recht lang fand, habe ich dieses unter Einsatz eines Lineals und eines selbstlöschenden Stiftes um 2 cm gekürzt:

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Die beiden Ärmel habe ich zusätzlich um 1,5 cm gekürzt. Das sind aber nur meine individuellen Maße, jeder muss diesen Arbeitsschritt für sich selbst ausführen und sein Maß durch Anprobe ermitteln.

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Da wir nun schon einmal an unserem Schnitt gearbeitet haben und unsere Arme ja nicht mehr wachsen, können wir die Änderungen auch gleich an unserem Papierschnitt vornehmen.

Wir nehmen also bei unseren beiden Papierschnittmustern die maßlichen Änderungen, die wir eben am Ärmel bzw. Ärmelbündchen vorgenommen haben, vor. Meinen Papier-Ärmelschnitt kürze ich um 1,5 cm.

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Mein Papier-Ärmel-Bündchen kürze ich oben um 2 cm.

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11. Die Ärmel annähen 

Als Nächstes klammern wir die Ärmel rechts auf rechts an unser Vorder- und Rückenteil. Der kleine Einschnitt (= Knips), den wir vom Papierschnitt übertragen haben, kennzeichnet die höchste Stelle der Schulter. Diesen Knips klammern wir an die Schulternaht.

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Wir müssen aufpassen, dass wir die Ärmel nicht vertauschen. Wenn wir alle Teile auf rechts vor uns liegen haben, sehen wir, dass der Ärmel auf der rechten Seite des Knipses länger ist als auf der linken Seite. Diese größere Stofflänge benötigen wir immer am Rückenteil. Das Rückenteil ist das ohne Brustabnäher.

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Das machen wir natürlich mit beiden Ärmeln so.

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Wir nähen die Ärmel mit der Overlock-Maschine an.

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12. Den Rollkragen vorbereiten

Wir hatten den Kragen ja schon zweimal im Bruch und unter Beachtung des Fadenlaufs zugeschnitten. Da mein Kragen später die einfarbige Fleece-Seite als Außenseite haben soll, ist die gemusterte Stoffseite meine linke Seite.

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Wir legen beide Teile rechts auf rechts zusammen und klammern die oberen Stoffkanten zusammen.

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Mit der Overlock-Maschine nähen wir beide Teile aneinander. Danach bügeln wir die frische Naht mit Dampf.

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Dann falten wir den Stoff um und bügeln die Naht auch von rechts.

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Jetzt falten wir den Kragen wieder auseinander und legen ihn rechts auf rechts zu einem Schlauch zusammen. Wir klammern die oberen Stoffkanten zusammen und schließen die Naht mit der Overlock-Maschine. 

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Wenn wir den Kragen nun auf rechts drehen und einmal im Bruch falten, sehen wir den fertigen Kragen.

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13. Den Rollkragen einnähen

Als Nächstes nähen wir den Rollkragen in den Halsausschnitt des Kleides. Vorher markieren wir uns mit Stecknadeln 8 Stellen an der offenen Kante des Kragens. Wir starten mit der ersten Stecknadel an der hinteren Naht. Dann falten wir den Stoff zusammen und setzen genau gegenüber eine weitere Nadel.

Dann legen wir den Stoff Nadel an Nadel und markieren die beiden äußeren Stellen wiederum mit einer Stecknadel. Genauso machen wir das mit den Abschnitten zwischen den Stecknadeln. Am Ende haben wir 8 gleiche Teile abgesteckt.

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Genauso machen wir es jetzt am Halsausschnitt. Wir achteln den Stoff und markieren die gegenüberliegenden Stellen mit Stecknadeln. 

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Jetzt schieben wir den Kragen (offene Kanten sind oben) in den Halsausschnitt.

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Danach schauen alle Stoffkanten an der oberen Seite heraus. Die Kragennaht ist hinten in der Mitte.

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Wir ersetzen nun eine Stecknadel des Rollkragens mit der dazugehörigen Stecknadel des Halsausschnitts durch eine Stoffklammer. Das machen wir mit allen Stecknadeln so. Auf diese Weise verteilen wir den Stoff gleichmäßig.

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Wir nähen nun mit der Overlock-Maschine den Rollkragen in den Halsausschnitt des Kleides ein. 

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Wenn wir den fertig angenähten Rollkragen nach unten klappen, verdeckt er die Overlock-Naht.

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14. Die Seitennähe schließen

Wir drehen das Kleid auf links. Wir klammern beide Seiten über die gesamte Länge mit Stoffklammern zusammen.

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Mit der Overlock-Maschine nähen wir nun beide Teile aneinander.

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Danach bügeln wir alle Nähte von links. Wir drehen das Kleid auf rechts und bügeln die Nähte auch von rechts. Die Ärmel ziehen wir dafür hilfsweise auf ein schmales Ärmelbrett. Meines ist selbst gebaut.

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So schaut mein Kleid mittlerweile aus:

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15. Die Ärmelbündchen

Wir nehmen uns die beiden Zuschnitte für die Ärmelbündchen und legen sie rechts auf rechts zu einem Schlauch zusammen. Wir klammern sie mit Stoffklammern zusammen und schließen die offenen Stoffkanten mit der Overlock-Maschine. Da meine Ärmelbündchen außen einfarbig sein sollen, ist die gemusterte Stoffseite meine linke Seite. Der Fadenlauf des Stoffes verläuft parallel zum Schlauch.

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Jetzt krempeln wir den Schlauch zur Hälfte um. An dieser Stelle habt ihr das letzte Mal die Chance, die Ärmelbündchen noch zu kürzen. Wer sich also bzgl. der Ärmellänge unsicher ist, könnte die Ärmelbündchen mit Stecknadeln an die Ärmel stecken und das Kleid anprobieren. Wenn die Ärmel die richtige Länge haben, können wir die Bündchen annähen.

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Damit wir unsere schmalen Bündchen gleichmäßig an den weiten Ärmel bekommen, teilen wir uns die Stoffkanten des Bündchens und des Ärmels mit Stecknadeln in vier gleichmäßige Abschnitte auf. 

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Nun ziehen wir das Bündchen über den Ärmel. Alle offenen Stoffkanten befinden sich auf der gleichen Seite.

Danach klammern wir das Bündchen und den Ärmel mit Stoffklammern zusammen. Wir machen das zuerst an den mit den Stecknadeln markierten Stellen. Danach setzen wir in die Zwischenräume zwischen den Stoffklammern noch weitere Stoffklammern. Den Bündchenstoff dehnen wir beim Anstecken.

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Jetzt nähen wir auf der Innenseite des Bündchens die Teile mit der Overlock-Maschine zusammen.

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16. Das untere Bündchen

Jetzt fehlt nur noch das untere Bündchen als Abschluss des Kleides. Das breite Bündchen gibt dem Winterkleid eine sportliche Note. Mir gefällt es hier, dass das Bündchen wie ein Rock wirkt und die untere Kante des Kleides einfasst.

Hätte man kein solches Bündchen haben wollen, hätte man das Kleid länger zuschneiden müssen. Dann bekäme es jetzt nur einen umgenähten Saum und wäre fertig. Aber ich hatte mich ja für das breite Bündchen entschieden, weil das Kleid damit besser am Körper anliegt.

Wir hatten das Bündchen im Bruch und unter Beachtung des Fadenlaufs zugeschnitten.

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Da mein Bündchen später einfarbig ausschauen soll, ist die gemusterte Stoffseite bei mir die linke Seite. Aufgeklappt schaut das Bündchen so aus:

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Da wir alle aber unterschiedlich elastische Bündchenstoffe und auch unterschiedliche Figuren haben, passen wir nun die Weite des Bündchens durch Anprobe an unsere Figur an. Wir legen das Bündchen rechts auf rechts zusammen und stecken die Stoffkanten mit Stecknadeln zu einem Schlauch zusammen.

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Wir krempeln den Schlauch einmal um, sodass er doppellagig liegt. Jetzt kommt die Anprobe. Wir steigen in das Bündchen und ziehen es auf die richtige Höhe unserer Oberschenkel. Es sollte nicht zu locker und nicht zu straff sitzen und gut anliegen. Ggf. könnte man hier die Weite noch korrigieren.

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Wir falten das Bündchen wieder so, dass es einlagig als Schlauch vor uns liegt. Wir nähen die zusammengesteckten Stoffkanten (linke Stoffseite) mit der Overlock-Maschine zusammen.

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Nun schlagen wir das Bündchen um, sodass es doppellagig vor uns liegt.

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Bevor wir das Bündchen an das Kleid nähen können, teilen wir uns mit Stecknadeln die einzelnen Partien an der unteren Stoffkante des Kleides sowie am Bündchen gleichmäßig ein. Wir achteln die Stoffkanten.

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Danach ziehen wir das Bündchen über das Kleid. Die Naht vom Bündchen gehört in die Mitte des Rückenteils (oder an eine Seite, wenn man es dort unauffälliger findet). Alle offenen Stoffkanten befinden sich unten.

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Wir ersetzen immer zwei gegenüberliegende Stecknadeln durch eine Stoffklammer. Das machen wir bei allen Stecknadel-Markierungen so.

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Jetzt nähen wir einmal mit der Overlock-Maschine rundherum das Bündchen an das Kleid. Danach bügeln wir die Naht mit Dampf glatt.

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So schaut das dann von außen aus.

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Fertig ist mein erstes Winterkleid aus weichem Sweatstoff. Es ist bequem, engt nicht ein und zeigt auch ein bisschen weibliche Figur. Und das Probekleid aus Jersey habe ich ja auch noch. Hier seht ihr noch einmal meine ersten beiden selbst genähten Winterkleider:

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17. In eigener Angelegenheit

Ich hoffe, ich konnte Euch mit meinem Blogbeitrag anregen, Euch auch einmal an ein Winterkleid zu wagen. Es lohnt sich auf jeden Fall und ist auch nicht zu kompliziert. 

Wenn ihr meinen Stil mögt und Lust auf mehr kreative Ideen von mir habt, kommt mich gern auf meinem Blog oder in meinem Shop besuchen. Hier gibt es zahlreiche Anleitungen zum Basteln, Häkeln, Stricken, Filzen, Nähen und Handwerken. 

Herzliche Grüße von Ina

 


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frisch-vernadelt
vor 1 Monaten
Hallo Ina, vielen lieben Dank für diesen schönen Beitrag und das teilen Deiner Erfahrungen und Tipps, wie z. Bsp. das Du vor dem Annähen der Bündchen jeweils Bund und Ärmel in gleiche 4 Abschnitte aufgeteilt hast, damit es gleichmäßig wird. Und die passenden Fotos ergänzen sehr gut Deine ausführlichen Erklärungen. - Für Nähanfänger wie mich genau das Richtige :-). Deine Winterkleider sind sehr schön geworden und werden Dich sicher gut durch die kühlere Jahreszeit tragen. Ich wünsche Dir viel Freude damit. Schöne Grüße Jana
    Schnuckelina
    Schnuckelina Autor frisch-vernadelt
    vor 1 Monaten
    Liebe Jana, ich danke Dir herzlich für Deinen schönen Kommentar. Es freut mich sehr, dass er ein paar hilfreiche Anregungen geben konnte. Ich nähe auch erst seit 3 Jahren und lerne mit jedem Projekt dazu. Es ist ein wunderbares Hobby - und deshalb teile ich gern mein Wissen. Ich wünsche Dir viel Freude beim Nähen. Liebe Grüße Ina

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