Perfekt passende Damenslips selber nähen
Nachdem wir uns in Teil 1 meiner kleinen Näh-Serie ausführlich mit dem perfekten Schnitt beschäftigt haben und ihr mittlerweile einen Zwickel einnähen könnt, geht es jetzt hier weiter mit der Fertigstellung unseres Slips. Wir fassen die Stoffkanten an der Taille und den Beinausschnitten mit einem Falzgummiband ein. Und ich zeige euch noch ein paar Varianten. Habt weiterhin viel Freude beim Anschauen und Nachmachen.
Das wollen wir nähen:
8. Seitennähte schließen
Wir legen Vorder- und Hinterhose übereinander und klammern sie zusammen.
Wir nähen die Seitenkanten mit 0,7 cm Nahtzugabe und kleinem Geradstich (Standardeinstellungen) zusammen. Anfang und Ende der Nähte verriegeln wir nicht, da die Faden-Enden später im Falzgummiband verschwinden. Danach schneiden wir die Nahtzugaben auf 3 mm zurück.
Tipp:
Die Seitennähte könnte man auch mit einer Overlock-Nähmaschine schließen.
Diese Naht spürt man meiner Meinung allerdings mehr auf der Haut als eine, die mit einem Geradstich genäht wurde. Man könnte die Overlock-Naht in Richtung Hinterhose umlegen und feststeppen. Dann stünde auf der Innenseite des Slips die Nahtzugabe mehr ab.
Allerdings hat man dann auf der Außenseite eine zusätzliche Naht.
Wenn ich beide Varianten vergleiche, gefällt mir die mit dem Geradstich besser, weil sie innen wie außen unauffälliger ist. Beides ist aber möglich.
Wir drehen den Slip auf rechts und machen eine Anprobe. Die Hose muss auch schon ohne Falzgummiband perfekt am Körper sitzen. Die folgenden elastischen Abschlüsse schließen die Stoffkanten nur hübsch ein und sorgen dafür, dass der Slip an der richtigen Stelle bleibt.
9. Das Falzgummi vorbereiten
Wir verkleiden jetzt unsere Stoffkante am Taillenbund und an den Beinausschnitten mit einem Falzgummiband. Es gibt sie in diversen Ausführungen und Größen. Allen gemein ist, dass man sie längst aufklappen kann und sie in der Mitte eine vorgefertigte Falzkante haben.
Tipp:
Meine Falzgummibänder mit Bogenkante habe ich preiswert bei Ebay (ZICKZACK Naehzubehoer) gekauft. Dort gibt es alleine von dieser Sorte 30 Farben zur Auswahl. Auch bei Etsy gibt es keine große Auswahl.
Das obere, etwas schmalere Falzgummi ist aufgeklappt. In der Mitte seht ihr die vorgefertigte Falzkante. Da es schmaler ist, eignet es sich gut für Beinausschnitte.
Die beiden unteren Falzgummis sind etwas breiter und haben verschiedene Schmuckdesigns auf der Außenseite. Die breiteren Falzgummis eignen sich gut für Taillenabschlüsse.
Für meinen ersten Slip habe ich mich für einheitliche Falzgummis an der Taille und den Beinausschnitten entschieden. Weil ich mich beim Zuschnitt schon für die Falzgummi-Kante entschieden hatte, musste ich beim Zuschnitt auch keine NZG an der Taille und den Beinausschnitten machen.
Es gibt unterschiedlich breite Falzgummibänder. Meine sind 18 mm breit. Sie haben in der Mitte einen eingearbeiteten Falz. Nach dem Annähen sind somit außen wie innen je 9 mm vom Gummiband zu sehen. Die Seite mit dem schönen Muster gehört natürlich zur sichtbaren Außenseite des Slips.
Die Falzgummibänder kann man dank des eingearbeiteten Falzes gut umklappen. Die Umschlagkante ist klar definiert und hat einen dekorativen kleinen Picot-Rand.
Damit wir wissen, wie lang wir unser Gummiband zuschneiden müssen, messen wir mit einem Maßband einmal den Taillenumfang des genähten Slips aus.
Die Formel für schmale, gut dehnbare Gummibänder lautet: Taillenumfang - 10 % + 2 cm NZG.
Tipp:
Diese 10 % sind nur eine grobe Vorgabe. Je nachdem, wie dehnbar das verwendete Gummiband ist, muss man die Länge des Gummibandes individuell abändern. Wenn das Gummiband fester ist, ziehen wir nur 5 % ab.
Ich messe für den Taillenumfang nur einmal die Vorderseite und nehme die Zahl × 2, bei mir sind das gemessene 31 cm × 2 = 62 cm.
Hiervon ziehe ich nun 10 % ab, da mein Gummiband sehr elastisch ist. Das macht bei mir 62 cm - 6,2 cm = 55,8 cm. Hier kommen jetzt noch 2 cm Nahtzugabe hinzu. Das macht bei mir eine Gesamtlänge von 57,8 cm. Ich runde 2 mm auf und messe 58 cm ab.
Wir markieren uns die entsprechende Stelle auf dem Gummiband mit einer Stecknadel. Noch nicht abschneiden! Es folgt eine Anprobe. Wir legen einfach das Gummiband um unsere Taille und schauen, wie wir uns mit der markierten Gummiband-Länge fühlen. Falls nötig, können wir die Länge jetzt noch korrigieren.
Dann legen wir das abgeschnittene Gummiband rechts auf rechts zusammen und nähen es mit 1 cm NZG und kleinem Geradstich zusammen. Zu Beginn und am Ende verriegeln wir die Nähte. Ich starte hier immer in der Mitte der Naht, nähe langsam rückwärts und dann wieder vorwärts.
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Wir klappen die Nahtzugaben auseinander und schneiden die Ecken der NZG schräg ab, damit sie später nicht hervorblitzen.
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Wir achteln das Gummiband mit Stecknadeln. Das heißt, wir setzen gegenüber der Naht eine Stecknadel (= 2 Hälften). Dann legen wir die Nadelmarkierung auf die Naht und setzen in den seitlichen Knickkanten wieder 2 Stecknadeln (= 4 Viertel). Jetzt setzen wir je eine weitere Stecknadel zwischen zwei vorhandene Stecknadeln. Am Ende haben wir 8 Stecknadeln, die gleich lange Abschnitte markieren.
10. Falzgummiband an Taillenbund anstecken
Bevor wir das Falzgummiband an den Slip stecken, achteln wir – genauso wie beim Falzgummiband – die obere Stoffkante des Slips. Damit haben wir 8 gleichmäßig gesetzte Markierungen.
Im nächsten Arbeitsschritt stecken wir das Falzgummiband an den Slip.
- Das Falzgummi legen wir hinter den Slip.
- Die rechte Stoffseite schaut uns beim Anstecken an.
- Wir kontrollieren, ob die gemusterte Seite des Falzgummibandes beim Umschlagen auf der rechten Musterseite des Stoffes zu liegen kommt.
Eine Nadelmarkierung des Falzgummibandes befindet sich genau über einer Nadelmarkierung des Slips. Wir stecken den Stoff mit einer Stecknadel auf der unteren Hälfte des Falzgummibandes (die ohne Muster) fest. Die rechte Seite des Stoffes schaut uns an. Die obere Hälfte des Falzgummis schaut über der Stoffkante heraus.
Wir stecken den Stoff immer knapp unter der Falzkante des Falzgummis an.
Wir arbeiten uns Nadel für Nadel vorwärts. Wenn wir alle 8 Stecknadeln an den Markierungen gesetzt haben, setzen wir jeweils zwischen 2 Stecknadeln noch eine weitere in die Mitte. Dafür dehnen wir das Falzgummi auf die Länge des Stoffes und stecken dann die Stecknadel in den Stoff. So schaut das Ganze dann aus:
Tipp:
Wenn man die Stecknadeln im rechten Winkel zur Nährichtung steckt und die Nadelköpfe sich dabei rechts befinden, lässt es sich später komfortabler nähen. Die Stecknadeln lassen sich beim Nähen von Nadel zu Nadel leichter herausziehen. Ein weiterer Vorteil ist, dass man mehr Nadeln stecken kann, weil auf dem Stoff mehr Platz dafür ist.
11. Falzgummiband an Taillenbund nähen
Wir nähen das Falzgummiband in zwei Arbeitsschritten an.
Im ersten Arbeitsgang nähen wir das angesteckte Falzgummiband mit gleichfarbigem Nähgarn auf dem Stoff fest. So ist das Falzgummiband erst einmal am Stoff fixiert und wir haben es später leichter. Würde man das Falzgummiband in einem Arbeitsschritt (Falzgummiband umschließt zugleich obere und untere Stoffkante) mit einem Zick-Zack-Stich annähen, würde der Stoff Wellen schlagen und vielleicht an kurvigen Stellen aus dem Gummiband rutschen. Da wir das nicht wollen, nähen wir es sicherheitshalber in zwei Schritten an.
Wir nähen mit einem kleinen Geradstich (Standardeinstellungen) auf der rechten Seite des Stoffes. Wir nähen dicht an der Stoffkante entlang. Wir dehnen das Falzgummiband so weit, dass der Stoff beim Nähen glatt aufliegt.
Wer die Stecknadeln quer zur Nährichtung gesteckt hat, kann sie beim Nähen ganz bequem mit der rechten Hand greifen und Stück für Stück herausziehen.

Bei der fertigen Naht soll es so sein, dass der Stoff unter der vorgefertigten Knickkante vom Falzgummi endet.
Diese Naht sieht man später, wenn man von innen auf das Gummiband schaut:

Tipp:
Wenn euch diese Innennaht stört, könntet ihr das Gummiband im ersten Schritt auch mit einer Heftnaht (großer Geradstich, lockere Oberfadenspannung) annähen. Diese Heftnaht würde man später, wenn das Gummiband mit einer zweiten Naht final angenäht wurde, wieder entfernen.
Da mich die feine Naht innen am Gummiband nicht stört, habe ich mein Falzgummiband also mit kleinem Geradstich angenäht. Beim Nähen dehnen wir das Falzgummiband so weit, dass der oben aufliegende Stoff immer glatt liegt.
Wir kontrollieren die Naht. Sollte der Stoff an manchen Stellen über die Knickkante vom Falzgummi ragen, schneiden wir ihn mit einer Applikationsschere zurück. Würden wir den Stoff nicht zurückschneiden und es so lassen, würde beim Umklappen unter dem Falzgummiband eine kleine Stoffwulst entstehen. Ein kleiner Schönheitsfehler nur, aber man kann ihn vermeiden.
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Nachdem das Falzgummi an der Stoffkante unseres Slips fixiert ist, klappen wir das Falzgummi um und klammern es rundherum fest. Das Gummiband dehnen wir beim Anklammern ein wenig.
Tipp:
Hier würde ich keine Stecknadeln nehmen, um die Elastikfasern im Gummiband nicht zu verletzen.
Jetzt nähen wir das Falzgummiband mit einem 3fach-Zick-Zack-Stich auf dem Stoff fest. Bevor wir das tun, testen wir an einem Probestück, welche Stichgröße bei uns am besten ausschaut. Auch legen wir hier die Nahtlinie fest, also ob die Naht komplett auf dem Falzgummiband oder auf dem Übergang vom Falzgummiband zum Stoff geführt werden soll. Beides kann gut aussehen.
Tipp:
Wenn man das dekorative Muster auf dem Falzgummiband nicht durch eine Zick-Zack-Naht zerstören möchte, kann man das Gummiband auch mit einem kleinen Geradstich aufnähen. Die Naht sollte dann möglichst nah an der äußeren Kante geführt werden. Damit ich die Nahtlinie präzise halten kann, stelle ich meine Nähmaschine hier immer auf langsame Geschwindigkeit ein.
Wir nähen das Gummiband rundherum mit dem favorisierten Stich – bei mir dem 3fach-Zick-Zack-Stich – an. Beim Nähen dehnen wir das Gummiband so weit, dass der Stoff glatt liegt.
Die Zick-Zack-Naht sieht man nur, wenn man genau hinschaut. Hier sieht man auch, wie wichtig es ist, dass die Garnfarbe genau zur Farbe des Gummibandes passt.
So schaut das Gummiband von innen nun mit seinen zwei Nähten aus:
Wer vorhin im ersten Arbeitsschritt eine Heftnaht gemacht hatte, würde diese nun mit einem Nahttrenner öffnen und den Nähfaden herausziehen. Übrig bliebe nur die Zick-Zack-Naht.
Mittlerweile schaut unser Slip so aus; es fehlen noch die Einfassungen an den Beinausschnitten.
12. Falzgummibänder an Beinausschnitten
Zuerst putzen wir die Stoffkanten der Beinausschnitte aus und schauen, ob wir irgendwo einen Stoffüberstand oder Stoffversatz haben. Gegebenenfalls gleichen wir die Kanten mit einer Schere an, sodass sie eine gerade Linie bilden.

Beim Zwickel schauen wir genau, ob beide Stoffe ohne Versatz übereinander liegen. Auch hier schneiden wir den eventuellen Stoffüberstand weg, sodass beide Stoffe genau übereinanderliegen.

Jetzt messen wir den Umfang des Beinausschnitts aus. Von diesem Maß ziehen wir 10 % (bei gut dehnbaren Gummis; ansonsten 5 %) ab. Dazu addieren wir dann noch 2 cm Nahtzugabe. Bei mir sind das 50 cm - 10 % = 45 cm + 2 cm NZG = 47 cm erforderliches Gummiband.
Bevor ich das Falzgummiband abschneide, mache ich eine Anprobe. Gegebenenfalls könnte man die Länge hier wieder korrigieren.
Wir schneiden uns 2 Falzgummibänder zu und nähen sie wie oben beschrieben zu einem Ring zusammen. Die NZG schneiden wir danach schräg ab.
Beim Taillengummi hatten wir vorhin die Taille und das Falzgummiband geachtelt, da wir dort eine gleichmäßige Dehnung über die gesamte Strecke haben wollten.
Beim Beinausschnitt ist es so, dass wir am Zwickel und oben am Beinausschnitt keine Dehnung haben wollen. Dort, wo wir keine Dehnung wollen, stecken wir das Gummiband deshalb ohne Dehnung an. Das restliche Gummiband verteilen wir auf Vorder- und Hinterhose.
Wir markieren uns – ausgehend von der Seitennaht – die Mitte des Beinausschnitts, die ungefähr in der Mitte des Zwickels liegt. Parallel markieren wir uns die Mitte des Gummibandes, die gegenüber der Naht liegt. Wir stecken den Stoff am höchsten Punkt des Beinausschnitts auf das Falzgummiband.
Wir stecken nun das Falzgummiband mit der hälftigen Markierung auf die hälftige Markierung am Zwickelstoff.
Da wir das Gummiband am Zwickel ohne Dehnung haben wollen, stecken wir es am gesamten Zwickel ohne Dehnung fest. Rechts und links neben dem Zwickel setzen wir jeweils noch eine (oder zwei) weitere Stecknadel(n). Die schöne Stoffseite schaut uns an. Die Falzkante vom Gummiband bleibt sichtbar. Eine kurze Umklapp-Probe zeigt uns, ob die schöne Musterseite des Falzgummis auf der rechten Musterseite unseres Stoffes zu liegen kommt.
An der höchsten Stelle des Beinausschnitts wollen wir auch keine Dehnung haben. Deshalb stecken wir hier neben der Stecknadel auf der Naht jeweils eine (oder zwei) weitere Stecknadel(n) rechts und links daneben auf das Falzgummiband.
Damit haben wir das Gummiband ungedehnt am Zwickel und an der Hüfte auf dem Stoff fixiert.
Das Gummiband, welches jetzt an Vorder- und Hinterhose übrig bleibt, verteilen wir gleichmäßig auf die verbleibenden Abschnitte der Stoffkante. Wir markieren uns jeweils das Falzgummiband und die Stoffkante mittig und stecken dann die Mitte-Markierungen von Stoff und Falzgummiband zusammen.
Tipp:
An den Kurven stecke ich immer ein paar Nadeln mehr. Da wir immer nur von Nadel zu Nadel nähen, kann der Stoff bei dichter Steckweise nicht herausrutschen.
Das machen wir auch bei dem anderen Beinausschnitt so. Damit sind wir startklar zum Nähen.
Tipp:
Man könnte die Falzgummibänder natürlich auch quer zur Nährichtung mit Stecknadeln feststecken. So könnte man dichter stecken und könnte die Stecknadeln beim Nähen leichter herausziehen.
Tipp:
Ich habe versuchsweise auch einen Slip genäht, wo ich das Gummiband beim Anstecken nur an der Hinterhose gedehnt habe. Hier seht ihr auch gleich, dass ich ein schmales Gummiband mit kleiner Spitze verwendet habe.
Fertig genäht hat mir das auch recht gut gefallen, weil die Vorderhose damit sehr glatt lag. Aber letztlich muss jeder für sich selbst entscheiden, an welcher Stelle und wie viel Dehnung er einarbeiten möchte. So schaute dieser Slip dann aus:
Durch die Dehnung des Gummis in der Hinterhose haben wir dort mehr Stoff für den Popo.
Wir nähen das Falzgummiband im ersten Arbeitsschritt so an, wie ich es oben beim Taillenbund beschrieben habe.
Danach schneiden wir wieder mit einer Applikationsschere eventuelle Stoffüberstände zurück, die über die Falzkante ragen.
Jetzt klappen wir das Falzgummiband um und klammern es rundherum an. Da wir es vorher mit der Naht fixiert haben, geht das kinderleicht. An den Stellen, wo wir mehr Dehnung eingebaut haben, dehnen wir beim Anklammern auch jetzt das Falzgummiband entsprechend.
Tipp:
Eine versierte Näherin muss sich das Falzgummiband für den zweiten Näh-Durchgang nicht extra festklammern, da es durch die erste Naht schon fixiert ist. Aber für Nähanfänger empfiehlt sich dieser Zwischenschritt dennoch. Man muss erst ein Gefühl dafür entwickeln, wie viel man das Falzgummiband beim Nähen der verschiedenen Dehnungszonen dehnen muss.
Anschließend nähen wir das Falzgummi – wie beim Taillenbund – final mit dem 3fach-Zick-Zack-Stich auf dem Stoff fest. Zu Beginn und am Ende verriegeln wir die Naht.
Wir nähen immer von Stoffklammer zu Stoffklammer. Wir dehnen beim Nähen das Falzgummiband immer so weit, dass der Stoff darunter glatt liegt. An den Stellen mit mehr Dehnung ziehen wir also etwas am Gummiband, sodass der Stoff auch hier glatt zu liegen kommt.
Von außen schaut das so aus:
Und von innen so:
Das Gummiband zeigt auf der Innenseite zwei Nähte. Wer Naht Nr. 1 vorhin als Heftnaht genäht und den Faden nach Naht Nr. 2 wieder herausgelöst hat, hat nur die untere Zick-Zack-Naht.
Wir machen das natürlich auf beiden Seiten:
Fertig ist unser Slip!
Von außen schaut er so aus:
Und so von links mit dem eingearbeiteten Zwickel so:
13. Varianten
Nach meinem ersten perfekt sitzenden Slip habe ich natürlich gleich weitere genäht, bei denen ich kleine Abwandelungen ausprobiert habe.
Mit meinen transparenten Schnittmustern kann ich auf jedem Stoffmuster den perfekten Stoffausschnitt finden und das Schnittmuster aufzeichnen:
Für die Einfassung der Taille habe ich ein Falzgummiband mit einem sehr feinen eingewebten Muster gewählt. Eine 3fach-Zick-Zack-Naht hätte mich darauf gestört. Deshalb habe ich dieses Gummiband ganz nah an der unteren Kante mit kleinem Geradstich angenäht. Vorher habe ich an einem Probestück probiert, wie das ausschaut und ob die Elastizität erhalten bleibt.
So schaut das dann angenäht von vorn aus:
Auf der Innenseite habe ich wieder zwei Nähte:
Für die Beinausschnitte habe ich dieses Mal schmaleres Gummiband ohne Muster verwendet. Das hat eine glänzende und eine flauschige Seite. Man kann wählen, welche Seite man sichtbar außen und auf der Haut und welche man unsichtbar innen haben möchte.
Bevor ich die schmaleren Gummibänder – wieder in 2 Arbeitsschritten – aufgenäht habe, habe ich auf dem Stoffstück eine Probe gemacht. Hier muss man probieren, ob die Standardgröße des 3fach-Zick-Zack-Stiches auf das Gummiband passt. Das Gummiband ist zusammengeklappt nur 5 mm breit. Ihr seht, ganz rechts im Bild bin ich etwas von der mittigen Nahtlinie abgekommen. Hier sollte man also gegebenenfalls die Stichbreite verringern, sodass man beim Nähen sicher mittig auf dem Falzgummiband bleibt.
So schaut dieser Slip mit seinen zwei verschiedenen Gummibändern am Ende aus. Ein kleiner Kritikpunkt sind die leicht abweichenden Farben der Falzgummibänder. Obwohl beide naturweiß sind, weichen sie doch voneinander ab. Das habe ich aber erst jetzt auf dem Foto gesehen. Künftig werde ich daher je Slip immer nur die gleichen Falzgummibänder verwenden.
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Bei meinem Slip mit dem roten Falzgummiband, von dem ihr ja oben schon ein paar Bilder gesehen habt, habe ich das Gummiband langsam mit einem kleinen Geradstich festgenäht. Der stört das Muster auf dem Falzgummiband weniger als ein Zick-Zack-Stich.
So schaut das dann fertig aus:

Fertig! Jetzt seid ihr dran!
Schlusswort
Ich hoffe, Ihr habt beim Lesen meines Blogbeitrages und Anschauen der Bilder erkannt, wie leicht es ist, aus ein bisschen Stoff und Gummiband hübsche und vor allen Dingen passenden Slips zu nähen.
Wenn Ihr meinen Stil mögt und Lust auf mehr kreative Ideen von mir habt, kommt mich gern auf meinem Blog oder in meinem Shop besuchen. Bei Fragen könnt Ihr mich auch gern persönlich anschreiben.
Über ein kleines Dankeschön für mein geteiltes Wissen, eure Tipps und Hinweise oder einen netten Kommentar hier unter diesem Blog würde ich mich freuen.
Herzliche Grüße von Ina