Wow, das sind ja schöne Sachen - besonders die Kasperlepuppen sind etwas ganz Besonderes. Da steckt so viel Liebe, Fleiß und Kreativität drin. Das Ergebnis ist zwar letztendlich wichtig, aber noch mehr Freude macht der Schaffensprozess.
Zuerst ist da die Idee, dann kreisen die Gedanken darum, wie das zu machen sei. Dann wird es immer klarer in der Vorstellung. Dann überlegt man sich, welche Materialien kann man nehmen, wie soll es gemacht werden. Man mal Skizzen und tüftelt. Dann wird es noch spannender: es geht ans echte Probieren. Erste Entwürfe und Arbeitsproben entstehen. In dieser Phase taucht man ein in das Werk, Essen und Trinken werden Nebensache - man will einfach nicht gestört werden. Da ist wie ein Rausch. Man ist wirklich in diesem kreativen Prozess voll drin.
Es wird probiert und geändert, gegrübelt, getüftelt, neu probiert ... .und dann ist fertig! Man hält etwas Selbstgemachtes, Einmaliges in der Hand. Man kennt jede Schwachstelle und weiß genau, welche Stellen besonders knifflig waren. In jedem Stück, was man fertigt, ist ein Stück von dieser Liebe und Begeisterung mit drin. Auch wenn man es verschenkt, etwas Selbstgemachtes ist nie nur das Material und die Ausführung, sondern es steckt immer auch viel Gefühl mit drin. Ganz sensible Menschen merken das sogar (meine Freundin Andrea z. B. - sie dann immer so gerührt; es ist nie ein "seelenloses" Geschenk, sondern immer eines mit Herz ... sagt sie).
Ich habe das schon als Kind "geübt". In unserer Familie wurde sehr viel gebastelt. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere daran: Windmühlen aus Streichhölzern, Schaukelstühle und Spiegel aus Wäscheklammern, gestickte Kissen und Wandbehänge, Schalen und Vasen aus Bast usw. Ich habe mal gekramt und noch ein altes Schwarz-weiß-Foto von vor ca. 40 Jahren gefunden: Auf dem Foto präsentiere ich stolz kleine Puppen, für dieich aus Schaumgummi-Abwaschplatten Kleider genäht habe. Einen praktischen Nutzen hatten sie nicht, man stellte sie in den Glasschrank und erfreute sich daran - das war eben so zu dieser Zeit.
Man muss auch mal bedenken, dass man vor 40 Jahren keine Bastelanleitungen aus dem Internet hatte; es gab kein Youtube und keine Bastelforen auf Facebook. Es gab in der DDR auch wenige Zeitschriften, wo man dazu etwas dazu fand. Also hat man alles selber erdacht und seiner Kreativität freien Lauf gelassen. Man musste sozusagen aus sicher selber schöpfen. Das sind meine Wurzeln. Diese Kreativität von damals ist heute noch meine Quelle. Heute mache zwar nur noch "in Wolle", aber die Bastel-Seite in mir spielt auch immer mit. Es geht nicht darum, nur irgendwas zu häkeln oder zu stricken, nein, die Sachen haben oft auch diesen "Bastel-Touch" (z. B. der
Handarbeits-Eimer).
Basteln und Handarbeiten sind mehr als nur Beschäftigung, sie spenden Freude - sich selbst und anderen. In diesem Sinne wünsche ich Euch weiterhin viel Freude beim Selbermachen.
Herzliche Grüße von Ina