Basteln mit Kindern: Spielbälle aus Filzwollresten herstellen
Das wollen wir heute gemeinsam basteln:
Für meinen 6-jährigen Enkel muss ich mir immer wieder neue Dinge überlegen, die wir zusammen basteln können. Er ist offen für alles, aber die bunten Wollknäuel mochte er schon als Kleinkind. Wahrscheinlich deshalb, weil Handarbeiten mein Hobby sind und es überall in meinem Haushalt Wolle gibt.

Da ein größeres Kind aber weniger Anziehsachen aus Wolle mag, sondern eher Dinge zum Spielen, musste ich mir etwas Passendes überlegen. Er liebt den spielerischen Wettkampf mit anderen und Geschicklichkeitsspiele aller Art. Es muss auch immer Punkte geben, sodass man den Gewinner ermitteln kann. Was liegt da also näher, als gemeinsam mit ihm Pompons (= Bommeln) zu wickeln und daraus gefilzte Spielbälle anzufertigen, mit denen man dann verschiedene Spiele spielen kann. Eine perfekte Möglichkeit, sich erst kreativ zu betätigen und danach spielerisch auszutoben. Die Filzbälle halten ewig, fassen sich sehr angenehm an, nehmen keinen Schmutz an und werden kostengünstig aus Wollresten hergestellt.
Bevor wir uns aber alle gleich mit den Spielbällen aus Filzwolle beschäftigen, wollen wir noch wenig über Filzwolle plaudern. Ich arbeite schon seit zig Jahren mit ihr und bin ein großer Fan. Vielleicht interessiert euch ja, was man aus ihr fertigen kann. Wer sich gleich an die Spielbälle machen möchte, kann natürlich auch zur Anleitung vorscrollen und gleich mit dem Projekt starten. Mit allen anderen plaudere ich jetzt gern ein wenig über diese besonderen Fasern namens Filzwolle.
1. Was ist Filzwolle?
Hier zeige ich euch meinen aktuellen Vorrat an Filzwolle, der für die Spielbälle zur Verfügung stand. Auf dem Foto seht ihr, es sind auch ganze Knäule dabei. Wir haben einfach alles auf den Teppich geschüttet – so hatten wir den besten Blick auf die Farbauswahl.
Vielleicht fragt ihr euch, warum ich so viel Filzwolle besitze? Weil sie mich schon ca. 15 Jahre lang bei meinen Handarbeiten begleitet und immer wieder in meinen aktuellen Handarbeitsprojekten vorkommt. Die guten Eigenschaften der Filzwolle haben sich schon bei so vielen Projekten bewährt – und noch dazu ist sie sehr preiswert.
Welche Vorteile hat Filzwolle?
- Natürliche Materialien:
Filzwolle ist ein vielseitiges Material, das durch das Verfilzen von Wolle hergestellt wird. Es besteht aus reiner Wolle, was sie umweltfreundlich und biologisch abbaubar macht.
- Gute Isolationsfähigkeit:
Sie bietet eine hervorragende Wärmeisolierung, was sie ideal für Kleidung (siehe meine Filzschuhe oder Mützen), Decken und Isolationsmaterialien (siehe meine Sitzkissen) macht.
- Robustheit und Langlebigkeit:
Durch das Verfilzen wird die Wolle widerstandsfähig und formstabil. Da leiert nichts aus und die Ränder fransen auch nicht aus. Alles bleibt in der Form, die wir vorgesehen haben.
- Vielseitigkeit:
Filzwolle kann in verschiedenen Farben und Texturen hergestellt werden. Sie eignet sich für Bastelarbeiten, Modeaccessoires, Dekorationen und handwerkliche Projekte. Es gibt verschiedene Techniken, Filzwolle zu verarbeiten. Ich habe sie schon verstrickt, verhäkelt und verbastelt. Und sogar die Vögel in meinem Garten nutzen die Reste (wenn ich sie draußen liegen lasse), um damit ihre Nester auszupolstern.
- Schall- und Stoßdämpfung:
Das verdichtete Material wirkt schalldämmend und kann Stöße gut absorbieren. Deshalb läuft man in Filzschuhen auch wie auf Wolken, die Filzwolle dämpft nämlich jeden Auftritt. Und Krach machen die Filzschuhe beim Laufen auch nicht, man läuft auf leisen Sohlen. Auch in der Möbelindustrie macht man sich ihre schalldämpfenden Eigenschaften zunutze.
- Pflegeleicht:
Filzwolle ist pflegeleicht. Sie nimmt keine Flecken an. Wenn überhaupt, benötigt sie meist nur eine schonende Reinigung. Sie nimmt auch keine Gerüche an. Man stellt sie (z. B. die Filzhausschuhe) bei Bedarf einfach über Nacht an die frische Luft.
- Natürliches Feuchtigkeitsmanagement:
Wolle kann Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen, was sie angenehm im Gebrauch und auf der Haut macht. Filzwolle ist atmungsaktiv und reguliert die Temperatur. Deshalb schwitzt man beispielsweise in Filzschuhen nicht, weil die überschüssige Wärme durch die atmungsaktiven Wollfilzfasern einfach nach draußen abgegeben wird.
- Umweltfreundlich:
Da Filzwolle aus natürlichen Rohstoffen besteht, ist sie eine nachhaltige Alternative zu synthetischen Materialien. Den Schafen wächst das Fell in jedem Jahr nach und somit produzieren sie immer wieder neue Filzwolle. Wir achten beim Kauf unserer Filzwolle natürlich darauf, dass die Wolle unter Beachtung des Tierwohls und muslingfrei gewonnen wurde. Entsprechende Tierwohl-Siegel auf den Banderolen zeigen das an.
Nachdem ich die Filzwolle so gelobt habe, fragt ihr euch jetzt vielleicht, wofür man sie verwendet, oder? Ich stelle euch deshalb einfach mal ein paar meiner Sachen vor, die ich bisher aus Filzwolle gefertigt habe.
2. Was kann man aus Filzwolle fertigen?
Filzhausschuhe in verschiedenen Varianten
Seit Jahren fertige ich Filzhausschuhe für die Mitglieder meiner Familie und für Freude an. Deshalb habe ich auch immer eine gewisse Farbauswahl an Filzwolle vorrätig. Die schönsten Farben fehlen auf dem Foto schon, denn sie wurden bereits als Lieblingsfarben für Filzschuhe von den künftigen Besitzern ausgesucht.
Die Damen mögen am liebsten die eleganten Mokassins. Und weil ich sie schon so oft gestrickt habe, kann ich sie euch in fast allen Farben zeigen:
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Die Frostbeulen bevorzugen das Wintermodell mit Rollkragen. Hier wird der Rollkragen aus dicker, warmer Wolle separat gestrickt und dann angenäht. Der Rollkragen wärmt zusätzlich den Knöchel, was warme Füße macht.
Den Kindern ist immer wichtig, dass sie vorn was drauf haben, damit sie sie wiedererkennen. Im Kindergarten sind das immer die Renner unter den Hausschuhen.
Für kleine Schuhgrößen benötigt man nur wenig Material, es genügen Reste. Hinten an der Ferse gibt es Anfasser, sodass man sie bequem anziehen kann. Vorn habe ich zwei Stickmotive aufgenäht. Damals liebte unser Enkel Baufahrzeuge.
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Einlegesohlen aus Filzwollresten
Aus kleinen Resten kann man immer noch ein paar wärmende Einlegesohlen stricken. Die halten die Füße in Gummistiefeln und Clogs warm. Mein Mann ist ein Angler und in seinen Gummistiefeln liegen immer Einlegesohlen aus Filzwolle, die gegen die Kälte von unten schützen. Eine sinnvollere Resteverwertung kann man sich kaum vorstellen.
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Nun wieder zurück zu unserem heutigen Projekt: den Spielbällen aus Filzwolle. Bei meinen obigen Projekten ist jedenfalls genügend Filzwolle übrig geblieben, um meinem Enkel und mir eine schöne Wollauswahl für unsere Spielbälle zu bieten.
3. Material für einen Spielball aus Filzwolle
- ca. 35 g Filzwolle in verschiedenen Farben (Lauflänge 50 m/ 50 g, Hersteller egal)
- Pompom-Maker der Firma Clover, Größe 85 mm
- 1 Stück (ca. 50 cm) reißfeste Schnur zum Abbinden
- Scharfe Schere
- Waschmaschine und Vollwaschmittel zum Filzen
Es gehen natürlich auch Pompom-Maker anderer Firmen. Ich besitze halt die von Clover und arbeite seit Jahren damit. Die Größe 85 mm ergibt am Ende fertige Spielbälle mit einem Durchmesser von ca. 65 bis 70 mm.
Wer keinen Pompom-Maker hat, kann die Bommeln alternativ auch mithilfe von zwei Ringen aus Pappe anfertigen. Hier müsste man dann einen ca. 3 Meter langen Faden der Filzwolle abschneiden und diesen durch das Loch in der Mitte der Pappscheiben führen. Das macht aber weder mir noch meinem Enkel Spaß. Der lange Faden verheddert sich schnell und man benötigt viel Zeit für eine Bommel. Da verliert man schnell die Lust. Deshalb stelle ich euch diese Variante hier nicht näher vor – zumal ich einen Pompom-Maker habe.
Vielleicht wolltet ihr euch ohnehin schon immer mal einen Pompom-Maker zugelegt haben? Ich finde ihn preiswert und nützlich. Da man Bommeln für viele Handarbeits- und Bastelzwecke verwenden kann, sollten sie auch schön und gleichmäßig ausschauen. Und mit so einem Hilfsmittel gelingt das einwandfrei.
In jedem Fall müssen wir gleich mit den Händen Wolle wickeln. Das verlangt uns einiges ab. Das bemerken wir aber nur, wenn wir unsere Kinder bei ihrem Tun beobachten. Wir Erwachsenen haben das schon zigfach gemacht, und wenn wir nicht gerade Probleme mit den Händen oder Handgelenken haben, geht uns das leicht von der Hand. Aber Kinder müssen sich ja in vielen Fertigkeiten noch üben und ausprobieren. Deshalb sind die Spielbälle aus Filz eine tolle Möglichkeit, Spiel, Spaß, Kreativität und Lernen geschickt miteinander zu verbinden.
4. Wie lehrreich ist Wolle wickeln für Kinder?
Das Wickeln von Wolle mit der Hand ist eine sinnvolle und lehrreiche Tätigkeit für Kinder. Es fördert eine Vielzahl wichtiger Fertigkeiten und Kompetenzen, darunter:
Feinmotorik:
Das Greifen, Drehen und Wickeln der Wolle stärken die kleinen Muskelgruppen in den Händen und Fingern, was die Feinmotorik verbessert.
Hand-Auge-Koordination:
Das präzise Handeln beim Wickeln erfordert eine gute Abstimmung zwischen Auge und Hand.
Geduld und Ausdauer:
Das sorgfältige Wickeln ist eine Tätigkeit, die Konzentration und Geduld erfordert, was die Ausdauer fördert.
Konzentration:
Kinder lernen, sich auf eine Aufgabe zu fokussieren und diese aufmerksam auszuführen.
Kreativität:
Beim Umgang mit Wolle können Kinder eigene Muster oder Designs entwickeln, was ihre kreative Denkweise anregt.
Sensorische Entwicklung:
Der Kontakt mit weicher Wolle stimuliert die sensorische und taktile Wahrnehmung.
Selbstständigkeit:
Das eigenständige Wickeln stärkt das Selbstvertrauen und die Fähigkeit, Aufgaben selbstständig zu bewältigen.
Problemlösungsfähigkeiten:
Wenn Schwierigkeiten auftreten, lernen Kinder, Lösungen zu finden, z. B. beim gleichmäßigen Wickeln oder Vermeiden von Knoten.
5. Wir wickeln Wolle
Zuerst einmal spielen wir ein wenig mit der weichen Wolle herum und schauen uns diesen Pompom-Maker genauer an. Für den, der das nicht kennt, ist alles neu und erkundenswert. Es geht nicht darum, schnell fertig zu werden, sondern sich mit den Dingen in Ruhe und gründlich zu beschäftigen, sie zu untersuchen, zu bestaunen und im wahrsten Sinne des Wortes auch zu begreifen.
Jetzt legen wir aber wirklich praktisch los!
Wir nehmen uns den Pompom-Maker und klappen beide Arme nach außen. Dann umwickeln wir den ersten Arm in beliebiger Reihenfolge und Anordnung mit Filzwolle. Bei Farbwechseln müssen wir auf nichts achten. Wir schneiden den Faden einfach ab und setzen mit dem neuen an. Die Faden-Enden dürfen heraushängen, wie sie wollen, sie verfilzen später miteinander.
Das Wickeln der Filzwolle fördert die Fingerfertigkeit der Kinder. Mit einer Hand müssen sie den Pompom-Maker festhalten und mit der anderen den Faden um den Arm wickeln. Mein Enkel hat verschiedene Techniken ausprobiert, bevor er die für sich beste herausgefunden hat. Wir Erwachsenen müssen die Kinder einfach mal machen lassen und ihnen die Zeit geben, die Dinge auszuprobieren und zu ihren Erkenntnissen zu kommen. Wenn wir ihnen nicht immer alles gleich aus der Hand nehmen und zeigen, entwickeln sie ihre eigenen Strategien zur Lösung eines Problems und nebenbei neue kreative Ideen. Falls das Ergebnis ihrer Versuche nicht zufriedenstellend ist, können wir ja immer noch helfend eingreifen.
Wir klappen den umwickelten Arm des Pompom-Makers zur Mitte. Der ist natürlich ziemlich dick und bauschig, aber so muss das sein. Der Arm soll so umwickelt sein, dass sich unten eine gerade Linie ergibt.
Wir klappen den umwickelten Arm zur Mitte des Pompom-Makers.
Danach umwickeln wir auch den anderen Arm des Pompom-Makers mit Filzwolle. Den wickeln wir genauso voll wie den anderen Arm.
Wenn wir auch diesen Arm vollständig bewickelt haben, schneiden wir den Faden ab und klappen den Arm zur Mitte.

6. Wir schneiden auf
Jetzt schneiden wir die gewickelten Fäden mit der Schere auseinander. Die Spitze der Schere sticht dabei zwischen die beiden Scheiben des Pompom-Makers ein. Da wir sehr viele Fäden haben, können wir immer nur ein paar Fäden durchschneiden – deshalb braucht es eine gute und scharfe Schere und Kraft in den Händen. Wir fanden den Arbeitsschritt des Aufschneidens immer besonders spannend, weil plötzlich all die versteckten Farben und manch schöne Farbspiele zum Vorschein kamen.
Jetzt müssen wir aufpassen, dass uns das Ganze nicht auseinanderfällt und die Arme schön an Ort und Stelle bleiben.
7. Wir binden ab
Als Nächstes binden wir die zerschnittenen Fäden in der Mitte zusammen. Dafür schneiden wir uns einen ca. 50 cm langen reißfesten Bindfaden ab. Er sollte nicht zu dick sein, aber stabil und unbedingt reißfest.
Wir legen den Bindfaden einmal mittig auf die Rille zwischen den beiden Scheiben des Pompom-Makers.
Wir drücken den Bindfaden zwischen die Scheiben und wenden den Pompom-Maker.
Auf der anderen Seite holen wir beide Bindfaden-Enden wieder hoch zur Mitte. Wir machen einen Knoten. Hier zeigt sich wieder der Vorteil eines Pompom-Makers. Der hält nämlich alle aufgeschnittenen Fäden sicher in ihrer zusammengedrückten Position. Ohne dieses Hilfsmittel müssten wir das mit der Hand bewerkstelligen.
Wir ziehen den Knoten richtig fest an – so fest wir können (daher reißfestes Garn). Danach machen wir einen weiteren Knoten und ziehen auch diesen wieder ganz fest an. Und zur Sicherheit machen wir noch einen dritten Knoten.
Dann führen wir die Schnur wieder an beiden Seiten entlang zur anderen Seite der Bommel. Dort machen wir ebenfalls 3 Knoten und ziehen diese gut fest.
Damit sind die Fäden der Bommel doppelt gesichert abgebunden.
8. Wir befreien die Bommel
Wir klappen vorsichtig jeden der 4 Arme einzeln nach außen.
Danach ziehen wir die beiden Scheiben des Pompom-Makers auseinander. Damit haben wir die Bommel komplett aus ihrem Halteapparat befreit. Ja, sie ist noch etwas krumm und schief, aber darum kümmern wir uns gleich. Wichtig ist, dass der Bindfaden nicht abgeschnitten wird. Den nutzen wir nämlich gleich als Festhalter.
9. Wir frisieren die Bommel
Jetzt frisieren wir die Bommel. Wir greifen beide Enden des Bindfadens und wickeln sie uns so um die Hand, dass die Bommel quasi wie auf einem Stiel in die ideale Position für ihren Haarschnitt kommt. Die linke Hand hält die Bommel fest und mit der rechten Hand stutzen wir die herausstehenden Fäden mit der Schere.
Das Ziel ist es, eine möglichst runde Bommel zuzuschneiden.
Wenn wir damit fertig sind, schneiden wir den Bindfaden ebenfalls ab. Hier seht ihr unsere „Großproduktion“ – gleich 3 Bommeln waren beim Friseur. Nach dem Haarschnitt geht es in die Waschmaschine.
10. Wir filzen die Bommeln
Die Bommeln sehen mit ihren vielen bunten Fransen so schön aus. Deshalb muss man sie erst einmal ausgiebig betrachten und darf auf sein Werk stolz sein. Und eine Runde damit spielen geht natürlich auch immer.
Wenn wir sie so ungefilzt ließen, würden die Bommeln früher oder später einzelne Fäden verlieren bzw. könnte man Fäden herausziehen. Damit wären sie für einen Spielball, der doch einiges aushalten muss, untauglich. Deshalb müssen wir sie im nächsten Arbeitsschritt verfilzen.
Wir filzen sie in der Waschmaschine. Da es sich nicht lohnt, für nur eine Bommel die Waschmaschine anzuschalten, stellen wir am besten gleich mehrere Bommeln her – so viele wie unser Spiel später haben soll.
Wir legen die frisierten Bommeln in ein Wäschenetz und dieses in die Trommel unserer Waschmaschine. In das Wäschenetz habe ich noch 3 Tennisbälle als Walkhilfe mit hereingelegt. Das Wäschenetz benutze ich, damit evtl. sich ablösende Filzwollfuseln im Wäschenetz bleiben und nicht in die Pumpe meiner Waschmaschine gelangen.
Wir waschen die Bommeln bei 40 bzw. 60 Grad mit einem normalen Waschprogramm. Auf der Banderole der Filzwolle steht 40 Grad, aber das scheint bei meinem sehr harten Wasser nicht auszureichen. Deshalb wasche ich meine zu filzenden Sachen immer mit 60 Grad. Bitte normales Waschpulver verwenden und keinen Weichspüler. Wer eine Waschmaschine mit Bullauge hat, wird auch hier interessierte Zuschauer haben.
Nach dem Waschen kommen die Bommeln so zerzaust aus der Waschmaschine: In der Mitte haben sich die Filzfasern fest miteinander verbunden, außen stehen die Wollfasern ab. Dieser Filzball könnte nun zumindest nicht mehr auseinanderfallen. Aber optisch geht da noch was.
11. Wir spielen noch einmal Friseur
Wir wollen ja möglichst runde Spielbälle – ohne störende Fransen. Und deshalb müssen unsere verfilzten Bommeln nun noch einmal zum Friseur. Frisch gestutzt zeigen sie sich nun so:
Und da mir auch das immer noch zu fransig ist, kommen sie ein zweites Mal in die Waschmaschine und durchlaufen einen weiteren Waschgang. So schauen sie danach aus:
12. Finish
Jetzt schneiden wir ein letztes Mal ein paar abstehende Fusseln ab. Fertig sind unsere Spielbälle.
Hier noch kurz ein Größenvergleich: links eine Bommel vor dem Filzen und rechts der fertige Spielball:
13. Resteverwertung bis zum letzten Fussel
14. Spielmöglichkeiten
Die gefilzten Bälle sind ideal zum Spielen. Sie fassen sich angenehm an, sie sind leicht und trotzdem fest. Damit kann man:
- Dosen werfen
Auf einem kleinen Tisch baut man eine Pyramide aus Blechdosen auf. Jeder Spieler hat x Würfe (so viel, wie man Bälle hat) auf die Dosen-Pyramide. Der Sieger ist derjenige, der die meisten Dosen umgeworfen hat.
- Zielwerfen
Man stellt mehrere passend große Gefäße (z. B. Blumentöpfe, Schüsseln, kleine Kartons oder eine Muffin-Kuchenform) auf die Wiese. Von einer Ziellinie aus versucht der Spieler nun, die Bälle in möglichst viele Gefäße bzw. Mulden zu werfen. Man kann die Gefäße/Mulden auch mit Punktzahlen versehen und am Ende einen Punktestand ermitteln. Das übt gleichzeitig das Addieren von Zahlen.
- Abwerfen (Hase und Jäger)
Ein Spieler (der Jäger) hat einen Spielball und jagt damit den Mitspielern (den Hasen) hinterher. Der Jäger versucht, mit dem Ball einen Hasen abzuwerfen. Wenn das gelingt, ist der abgeworfene Spieler der Jäger. Alle versuchen natürlich, dem Ball auszuweichen.
- Balancieren und Geschicklichkeitsspiele
Der Spieler legt den Ball auf einen Esslöffel und legt damit einen selbst gebauten Hindernis-Parcours zurück. Ziel ist es, dass der Ball beim schnellen Lauf nicht herunterfällt. Wenn der Ball herunterfällt, muss der Spieler von vorn beginnen. Die Zeit wird gestoppt. Der Spieler, welcher den Parcours am schnellsten zurückgelegt hat, gewinnt.
- Werfen und Fangen
Wenn man niemanden zum Mitspielen hat, kann man mit dem Ball auch einfach alleine Werfen und Fangen üben. Einfach so hoch werfen, wie man kann, und versuchen, ihn wieder aufzufangen.
14. Schlussbemerkungen
Ich hoffe, meine kreative Bastelidee und Anleitung haben euch gefallen und zum Nachmachen angeregt.
Wenn Ihr meinen Stil mögt und Lust auf mehr kreative Ideen von mir habt, kommt mich gern auf meinem Blog oder in meinem Shop besuchen. Bei Fragen könnt Ihr mich auch gern persönlich anschreiben.
Über einen netten Kommentar oder eine kleine Plauderei hier unter diesem Blog würde ich mich freuen.
Herzliche Grüße von Ina
Danke für das Teilen deiner Idee und hab eine schöne Restwoche
Petra