Die arme Fischersfrau wünschte sich nichts sehnlicher als ein Kind, das sie lieben und hegen und pflegen könnte, doch der noch viel ärmere Mann hatte andere Sorgen.
Nichts leichter als das, sagte der Pudel, wackelte mit den Ohren, und siehe da, ein Spinnrad stand vor der Fischersfrau, die darob in größtem Entzücken die Hände zusammenklatschte.
(Die Geschichte spielt vor langer Zeit, darum kommen da lauter so altmodische Wörter vor)
Während sie so dabei ist das edle Garn zu spinnen überlegte sie sich ihren zweiten Wunsch. Es war garnicht so einfach, denn sie hatte so viele Wünsche und es musste ja die richtige Wahl sein für die Zukunft ihrer ganzen Familie. Doch dann traf sie eine Entscheidung, sie wünschte sich ......
Diana´s kleiner Häkelschop
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...dass sich ihr Pudel in ein Menschenkind verwandeln solle, damit sie endlich ein Kind zu umsorgen habe. Wieder wackelte der Pudel mit den Ohren und lag im nächsten Augenblick als schreienden Baby vor ihr.
Oh je, was war geschehen. Der Fischer sah seine Frau fragend an. So war es doch nicht gemeint gewesen, als sie den Wunsch aussprach. Nun war guter Rat teuer.
"Vielleicht", meinte die Frau des Fischers, als sie das bellende Baby zum Schlafen gelegt hatten, "vielleicht verwächst sich das ja noch und es lernt mit der Zeit so zu sprechen wie wir Menschen".
Der Fischer hatte seine Zweifel, doch wollte er um des lieben Friedens willen seiner Frau nicht widersprechen, zumal das kleine Kind selig schlummernd in seinem Hundebett lag.
"Niemand darf von unserer Tochter erfahren. Wenn sie den Mund auftut, kommt nur ein Bellen heraus. Man wird sie ins Gefängnis stecken und uns gleich mit".
Und voller Angst schlossen sie das schöne junge Mädchen in ihrem Keller ein.
Kaum war die Tür verschlossen, ritt auch schon der schmucke Prinz in Begleitung seiner Knappen vor, ließ sich noch einmal die Schuhe putzen, schnäuzen und kämmen, und klopfte dann an die Eingangstür.
"Kommt nur herein, lieber Prinz," sagte der Fischer."Aber leider können wir euch nur einen vertrockneten Stockfisch und einen Krug Wasser anbieten. Wir sind nämlich ganz arme Leute und das ist alles was wir haben."
Als er die Stube kam und an den Tisch trat, war er sehr überrascht. Auf dem Tisch eine Decke so zart und fein, wie sie nicht einmal seine Mutter zu Haue hatte. Als die Fischersfrau mit dem Essen herein kam, fragte der Prinz:
"ihr habt eine so wundervolle schöne decke. so weich und zart. doch leider riecht sie etwas nach hund" (weil die arme frau sich keine richtige wolle leisten konnte, hatte sie die haare von pudel benutzt)
"ich liebe hunde" sagte der prinz, "wo ist euer treues tier?"
"das echo..." sagte sie... "es schallt durch einen spalt vom meer aus herein. im keller ist kein hund" beeilte sie sich zu sagen, froh eine erklärung gefunden zu haben.
"wuff wuff... " tönte es wieder aus dem keller
"Gute Frau", erwiderte da der Prinz", ich weiß doch aber, was ich vernommen habe. Ihr verheimlicht mir etwas. Was habt ihr in eurem Keller, zeigt es mir."
"aber das geht doch nicht!" die arme frau hatte panik in der stimme... "der kelle ist doch nicht für einen so hochwohlgeborenen prinzen wie ihr es seid. da ist es dreckig und feucht und all diese spinnen...."
Aber der Prinz ließ sich nicht darauf ein. "Gute Frau, wenn ich ein Tier in Not höre, dann muss ich der Sache nachgehen. Bitte tretet zur Seite. Ich und mein treuer Knappe Fridolin werden nun die Kellertreppen hinuntersteigen und nachsehen."
Die Fischersfrau hob hilflos die Hände und trat zur Seite.
Unten im Keller fanden sie natürlich keinen Hund, sondern nur die schöne Fischerstochter, die in einer Ecke kauerte. Als der Prinz das Mädchen sah, verliebte er sich sofort unsterblich.
Der Prinz, ob dieser unerwarteten Laute etwas verblüfft, aber unerschrocken (wie es sich für einen Prinzen gehört), ergriff die Hand des Mädchens und befahlr dem treuen Knappen Fridolin, den Magier zu holen.
"das ist ein größerer zauber als ich ihn wirken könnte" meinte er kopfschüttelnd. "das mädchen muß sich entscheiden, mensch oder hund. und dann brauchen wir den, der es verzaubert hat. nur der kann helfen."
In diesem Moment kam die Fischersfrau, die sich von ihrer Ohnmacht wieder erholt hatte, die Treppe herab; sie hatte bis heute ihren dritten Wunsch aufbewahrt, doch nun war der Augenblick gekommen, ihn zu äußern.
die Fischersfrau nahm all ihren Mut zusammen, um ihren dritten und letzten Wunsch zu äußern.
Allerdings musste sie sich sehr auf die Wortwahl konzentrieren, denn ein falsches Wort, und es gab kein Zurück mehr.
Also ... ich wünsche mir, daß ...
sogleich erfüllte sich ihr Wunsch, und ihre Tochter hatte eine so liebreizende Stimme, davon war auch der Prinz und sein Knappe sehr angetan, und da beschloß er, dieses bezaubernde Wesen zu heiraten.
Alsbald wurde Hochzeit gefeiert, und der Prinz und seine Braut bauten dann im Garten des Fischerhauses ihre neue Wohnstätte, wo Gerüchten zufolge auf herrlichst gesponnenen Tischdecken der beste Stockfisch weit und breit serviert wurde und sie fortan glücklich und zufrieden lebten.