Monday, February 5, 2024 at 5:17 PM
Für mich auf jeden Fall. Als mein Mann krank wurde, da änderte sich ja schlagartig unser Leben. Bei der ersten Diagnose gingen wir noch davon aus, dass er nicht mehr lange zu leben hat, das muss man erst einmal verdauen, und auch jetzt, wo er dann doch "nur" pflegebedürftig wurde, sieht alles im Alltag ganz anders aus.
Das mussten wir beide erst einmal hinbekommen, nicht nur praktisch, auch psychisch, und da haben mir die Handarbeiten sehr geholfen.
Ich kann nicht stundenlang durch die Gegend joggen oder shoppen gehen, ich muss meist hier sein, und da fällt einem schon die Decke auf den Kopf, wenn man fast das ganze Leben vorher ständig auf Achse war. Lesen geht, keine Frage, aber manchmal muss ich einfach etwas mit den Händen machen, da habe ich wieder angefangen zu handarbeiten. Zuerst habe ich Socken gestrickt, dann Schals und Mützen, und nachdem alle Schränke gut gefüllt und alle Freund:innen gut versorgt waren, bin ich aufs häkeln umgestiegen und mache nun viele kleine Tierchen und andere Sachen, Taschen, Temperaturdecke, Pullis und so.
Erstens kann ich dabei wunderbar abschalten und den Kopf frei bekommen, wenn ich da so vor mich hin die Maschen zähle, und es ist auch etwas Befriedigendes, zu sehen, dass das Wollknäuel immer kleiner wird und irgendwann ein fertiges Teil da ist. Das entspannt mich ungemein.