Google wird 25 / Handarbeiten ohne Internet

Liebe Nutzer, liebe Autoren,
happy birthday, Google.
Könnt Ihr Euch noch an ein Leben ohne Google erinnern?
Wie geht Handarbeiten komplett ohne Internet?

Erst 25? Wahnsinn, hätte ich jetzt länger geschätzt. Aber an ein Leben ohne kann ich mich auch noch gut erinnern. Und an ein Leben ohne Handy und ohne Navi, in dem ich dann, frisch nach Köln gezogen, ganze Tankfüllungen verfuhr um wieder heim zu finden. 🤣🤣
Es ging ja wirklich alles ohne, keine Frage, aber entschieden bequemer finde ich es heutzutage schon.

Google gibt es also ein paar Monate länger als Tochter.
Hätte ich nicht gedacht.

Ich hatte früher Sachen aus Heften und Büchern nachgearbeitet.
Wobei manche Dinge in mühsamer Rechnerei auf meine Maße abgeändert wurden.

Das Leben ohne Internet war ziemlich umständlich.
Schnell mal einen Fahrplan von A nach C über B raussuchen?
Pustekuchen! Da es nicht einen Verkehrsverbund gab, sondern mehrere zuständig waren, hieß das: aus verschiedenen Fahrplänen genau die passenden Verbindungen heraussuchen.
In meinem damaligen Job bedeutete "Hotelbuchungen für Kollegen und Co." mit Pech mehrere Telefonate. Besonders, wenn im besagten Ort gerade Messe war.

Diese Zeit brauche ich nicht mehr und bin froh, dass es das Internet gibt.

hätte ich jetzt auch gedacht, daß es Google schon länger gibt.
Ohne Handy, i-net & Co - hey wir haben überlebt, es ging auch ohne. Kannten wir ja damals noch nicht, und hatten es auch nicht vermisst.
Klar, heute erleichtert es uns Vieles.

Es gab auch Häkelzeitschriften, Stickvorlagen... Schnittmusterbogen zum Ausrollern. War schon interessant.
Zugverbindungen raussuchen - das berühmte Kursbuch von der Bahn fällt mir da ein, wo man ewig nach Anschlußverbindungen suchen musste, oder die Frau am Schalter half einen weiter, Fahrkarten aus Pappe die gelocht wurden. War doch ne schöne Zeit.

Ja, stimmt, die Handarbeitszeitschriften, meine Mutter kaufte immer die "Constanze".

Ohne Internet?
Ich habe Handarbeiten von meiner Mutter, älteren Schwester oder auch in der Schule gelernt. Die Zeitschriften lagen auch bei uns zu Hause herum, eine habe ich immer noch, da mag ich mich nicht von trennen, müsste ich mal schauen, wie alt die ist.... 
Ich möchte einige Dinge auch nicht mehr missen, vieles ist einfacher geworden, ja, aber auch unpersönlicher und - mein Gefühl - austauschbarer und schneller nicht mehr in Mode.
Liebe Grüße 
Karola 

Ich habe noch ganz normal Handarbeiten in der Schule gelernt. War damals ein furchtbar verhasstes Fach von mir.
Später habe ich dann von meiner Schwiegermutter die Liebe zum Handarbeiten gelernt. Das war in den 80-zigern. Dann schlief das Handarbeiten irgendwie ein. Mit der Geburt meines Neffens habe ich wieder angefangen zu stricken, das ist nun 40 Jahre her. Das alles ging ohne Google, Internet, Facebook. Man hat ja einfach das von älteren übernommen. So war es doch schon immer. Von Generation zu Generation.
Da haben die jungen Leute von heute es einfacher. Sie können alles googeln. Aber schönere ist es doch wenn man jemanden hat, der neben dir sitzt, es dir zeigt und du es so lernen kannst..

Die Menschen haben sich heute daran gewöhnt, alles im Internet zu recherchieren. Es gibt auch viele Leute, die ihre Handarbeitskenntnisse von den Videokanälen haben.

Als ich mit ungefähr 14 Jahren stricken lernte, habe ich mir eine Zeitschrift "Modische Maschen" gekauft. Ganz vorne waren kleine Grafiken zu den Maschensorten. Ich habe mich davor hingesetzt und es genau so nachgemacht. Man konnte Handarbeitszeitschriften kaufen, aber die gab es einmal im Monat und sie waren ganz schnell ausverkauft. Ich habe mir auch immer mal welche aus der Bibliothek ausgeliehen und es einfach Schritt für Schritt ausprobiert.

Leider hatte ich niemanden in der Familie, der mir das Stricken hätte zeigen könne. Meine Oma konnte das sehr gut, aber sie ist verstorben, bevor meine Strickleidenschaft erwacht ist. Wenigstens das Talent hat sie mir vererbt.

In der heutigen Gesellschaft der Überfülle findet man alles, was man sucht - und mehr noch.

Wir können noch vergleichen: wie war es früher vor dem Internet und vor Google und wie ist es heute. Eine rasante Entwicklung auf jeden Fall.

Wie ging das? Ja so: Zeitschrift oder Buch kaufen oder ausleihen. In der Bücherei gab es auch welche. Wolle kaufen, Teil fertig machen.  Dann erst wieder das nächte Teil anstricken oder häkeln. Solche Wollberge wie wir sie heute haben hatte niemand. Vieleicht ein paar Reste...
 Für Stickereien gab es auch Fertigpackungen. Selbst etwas ausdenken. Socken stricken hab ich von Oma gelernt wie überhaupt sehr viel.  Omas sind mindesten genauso gut wie YouTube Videos. Und genau so geduldig. 
 Oma, Socken stricken,  ich kann das nicht.  Majelche komm her ich zeig dir das. Dafür hab ich Oma dann als sie schlecht sehen konnte die Maschen wieder hoch geholt. Überhaupt hat man mehr zusammen gemacht. 
Handarbeitsunterricht in der Schule. Oh nee, das mochte ich nicht.  Öde Topflappen und nicht enden wollende Schals. Die Handschuhe schon eher da hatte ich einen Sinn drin gesehen. Ich hab lieber für meine Puppen Röcke gehäkelt.  Natürlich  selbst ausgedacht mit Garn Resten von Oma oder Mama. 
 Ging alles, und ging auch gut wir kannten es ja nicht anders. Fertig gekauft, hatte kaum jemand 
Kreativ waren wir auch, vielleicht mehr wie heute. Heute kann man jede Anleitung kaufen. Früher musste man selbst probieren. Ich weiß noch wie ich für Mama für eine Stickdecke das Muster nach einem Foto einer Zeitschrift abgezeichnet habe. 
Die Decke habe ich immer noch. 
 Ich habe auch noch das Musterbuch meiner Oma. Das hat die Flucht und das Lager überstanden. Geschrieben  ein Schulheft.  
 Liebe Grüße, Marita 

Der Handarbeitsunterricht hatte mir Lust am Nähen gründlich vermiest.
Ich hatte absolut keinen Sinn darin gesehen, ein winziges Babylätzchen mit Schrägband zu versäubern.
Ebenso wenig wusste ich was mit dem Lätzchen anzufangen.

Etliche Jahre später hatte ich mich doch nochmals ans Nähen mit Schnittbogen gewagt.
Die Teile waren zwar tragbar, dennoch sind Nähmaschine und ich nie Freunde geworden.