Dino-Set für Oskar

Hallo Ihr Lieben,

wie neulich schon angekündigt (gucke hier), hatte ich mir vorgenommen, für meinen Enkel Oskar eine Hose mit Dinos drauf zu nähen. Da ich vorher schon Pumphosen genäht hatte, war diese schmale Hose kein Problem für mich. Erst den Schnitt auf den Stoff übertragen und die Nähte mit dem Elastik-Stich zusammennähen.

Anders als bei den Pumphosen habe ich mich bei dieser Hose für einen eingezogenen 3 cm breiten Gummi in das Bündchen entschieden. Das ging ganz gut. Man muss sich merken, dass das Bündchen nur wenig breiter als das Gummi sein darf, damit das am Ende gut aussieht und darin herumschlabbert.

Für das Bündchen habe ich 2 Teile gefertigt, die ich dann zusammengenäht habe. Ich wollte gerne hinten in der Mitte keine Naht, dafür lieber an jeder Seite ein.

Die Bündchen am Bein hätte man auch weglassen können, aber so erschien es mir "vollständiger" und zum Toben praktischer.



Als nächstes hatte ich mir das langärmelige Shirt vorgenommen. Ihr habt mir zu einem Raglanschnitt geraten. Also habe ich den genommen. In meiner Ahnungslosigkeit dachte ich, dass (wie bei Stricken) Raglannähte gerade sind und nicht wellenförmig verlaufen. Aber weil man ja unter den Arm damit muss und auf die Schulter, verlaufen sie wellenförmig - und noch dazu vorne anders als hinten.

Ich habe die 4 Teile (Vorderteil, Rückenteil, 2 x Arme) aus dem Stoff ausgeschnitten. Beim Zusammenlegen der Teile habe ich gegrübelt und gegrübelt, wie das zusammenpassen soll. Bis mir irgendwann ein Licht aufging, dass ich hätte das Armteil einmal spiegelverkehr auflegen müssen. Die Teile sind ja nicht symmetrisch, als muss man einen Armzuschnitt mit gewendetem Schnitt fertigen.

Dann habe ich noch einen Fehler gemacht. Laut Stoff-Zuschnitt kam mir das Shirt zu lang vor, also habe ich es mutig unten ein Stück abgeschnitten. Nun ist es wahrscheinlich zu kurz. Ich hätte es so lassen sollen. Nun muss ich bei Bedarf unten ein STück Stoff annähen. Aber das sieht bestimmt doof aus, weil das Dinomuster ja nicht weitergeht. Ok, ich habe gelernt, den Schnitt erstmal so lassen, andere haben da mehr Erfahrung und wissen schon, warum das so ausschauen muss.

Weil das Shirt langärmelig ist, habe ich - auch in Anlehnung an die Hose - zu einem Bündchenabschluss entschieden. Das sieht nun aus wie ein kleiner Rollkragen. Hier hatte ich kein Maß für die Umfang des Halsbündchens. Also habe ich nach Gefühl gemacht. Beim Nähen das Bündchen immer ein bisschen angezogen. Nun hoffe ich, dass das passt.



Dann habe ich beschlossen, noch ein T-Shirt zu nähen. Der Schnitt war also gleich, nur die Arme waren kürzer. Weil die Arme aber nur wenig Stoff haben und das Dino-Motiv gar nicht zur Geltung käme, habe ich dafür einfarbigen Stoff genommen. Da ich beim langärmeligen Shirt schon geübt hatte, ging das Zusammennähen der 4 Teile ganz gut.



Eigentlich wollte ich den Halsausschnitt ja mit einer bestellten Jerseypaspel einfassen. Aber weil die erst Ende der Woche kommt und ich nicht abwarten konnte, habe versucht, aus dem Ärmelstoff eine Einfassung zu gestalten. Ich habe mir einen querelastischen Streifen mit 4 cm Breite ausgeschnitten und den einmal längst mittig gebügelt. Diesen habe ich dann mit dem umgeklappten Halsausschnitt zusammengenäht.

Weil ich nicht wusste, wieviel Paspellänge ich brauche, bin ich einfach so hinten gestartet und habe dann Anfang und Ende der Paspel zusammengenäht. Das sieht nur gar nicht schön aus. Ich hätte mir lieber einen Halsumfang ausdenken müssen (in Ermangelung des Kindes zum Abmessen) und dann die Paspel wie ein Bündchen zusammenähen sollen. Dann hätte ich diese häßliche Nahtstelle jetzt nicht. Ich zeige Euch das Corpus deliciti mal in groß:



Also T-Shirt nähen ist eindeutig schwerer als Hosen! Und Paspel nähen muss ich noch kräftig üben. Außendem ist der Faden andauernd gerissen, weil ich das falsche Garn hatte. Hier stimmte nur die Farbe, leider nicht die Qualität. Es sind so 1000 Sachen, auf die man achten muss und was man wissen muss und was man an Fertigkeiten üben muss ... da habe ich noch viel zu tun.

Für heute ist es aber genug! Ich esse jetzt erstmal ein Stück Kuchen und trinke einen schönen Kaffee.

Liebe Grüße von Ina

Liebe Ina,
Ich bin begeistert von deinem Ehrgeiz. 
Learning-by-doing und Übung macht den Meister. 

Bin mir sicher, dass wir noch viele schöne Dinge von Dir sehen werden. 

Oskar ist echt zu beneiden, tolle Sachen!

Klasse Ina und wenn das Shirt zu kurz ist nähe ihm wie bei den Hosen unten ein Bündchen an, dann dürfte es die passende Länge bekommen, ansonsten wirste immer besser Hut ab und wirklich toll was Du da machst. :-)

LG Inge

Meine Güte, Ina, bist du fleißig! Das hast du super hinbekommen, sieht aus wie im Laden. Ich bin auch so ein Learning-by-doing Typ und mit der Zeit wird das durch die Erfahrungen immer besser. Da brauchen die Eltern von Oskar ja bald gar nichts mehr kaufen, weil sie von dir gut versorgt werden. Das kann schon süchtig machen, wenn solche Ergebnisse dabei heraus kommen.

Oh WOW, das Set ist mega schön geworden! Da wird sich der Oskar sicher freuen! 
Wie alt ist er denn? :) 

Wow 

Hallo Ihr  Lieben,
vielen Dank für Euer Lob. Das freut mich sehr. Und es beflügelt mich zu neuen Taten.

Oskar ist 3 1/2 Jahre. Zur Zeit steht er auf Dinos und Piraten. Leider ist er unwillig bzw. er kennt es nicht, dass man an ihm Maß nimmt. Er kennt es ja nur so, dass seine Eltern mit ihm in ein Geschäft gehen und dort irgendwas aus dem Regal nehmen. Zack anziehen, passt oder passt nicht. Für ihn ist sowieso nur das Motiv wichtig, was vorne drauf ist. Für die Eltern das Material (öko und weich) und dass es passt und bezahlbar ist.

Neulich nun wollte ich, dass er das halbfertige Teil anzieht. Aber nein, er ließ sich nicht überreden. Auch nicht, dass ich mit dem Maßband seine Maße hätte nehmen können. Er war nicht gut drauf, weil eine Erkältung ihm zu schaffen machte. Er war nur bei uns "zwischengeparkt", weil er nicht in die Kita durfte und die Eltern einen Termin hatten.

Ich denke, wenn er ein bisschen älter ist, klappt das besser. Bis dahin gibt es eben "Schätzklamotten" mit Gummizug, die ein bisschen was ausgleichen.

Der Vorteil von selbstgenähten Sachen ist halt, dass man was Besonders hat und nichts, was alle haben, weil alle das gleiche im Handel angeboten kriegen.

Liebe Grüße Ina

Ina, wenn er ned stillhält beim ausmessen, dann nimm doch ein Shirt oder Hose die ihm sehr gut passt und messe dieses Teil aus, so haste weniger Stress und Oskar auch.
Mit 3 1/2 jahren sindse auch so richtig im Trotzalter drin, da hilft dann eh nur Diplomatie :-);-)

LG Inge

Ich weiß Inge, dass mit dem Trotzkopf finde er gerade ganz toll und testet gerade seine Grenzen aus. Ich werde mir für das nächste Nähprojekt von den Eltern Sachen geben lassen, die jetzt passen. Danke für den Tipp.

Liebe Grüße und einen schönen Tag für Dich, liebe Inge.
Ina

Ach Ina, das kenne ich auch von meinen beiden Enkelmädchen. Sie mögen das Ausmessen überhaupt nicht. (Mochte ich als Kind auch nicht.) Ich lass die Eltern immer die Sachen ausmessen, die grade gut passen, das kommt dann immer gut hin. So mach ich das auch immer, wenn wir dort sind.

Heute kam die Rückmeldung vom Enkel: er hatte sein komplettes Dino-Set angezogen, als er zu seinem Freund spielen gegangen ist. Der hatte auch seinen Dino-Pullover an. Die beiden fühlten sich sehr stark mit ihren Outfits. Hat auch alles gut gepasst und nichts muss geändert werden.

Liebe Grüße Ina

Wie süß, das kann ich mir so richtig vorstellen.

schön wenns auf Anhieb sitzt passt wackelt und Luft hat :-) und was das beste ist er scheint sich sehr wohl in den Klamotten zu fühlen und das ist das wichtigste

LG Inge

Das stimmt, liebe Inge. Kinder kann man zu nichts überreden. Sie haben klamottenmäßig schon ihren eigenen Kopf. 

Schön auch, dass Deine genähten Kindersachen für die Kindertafel von den künftigen Besitzern ausgewählt werden können. So kann man sicher sein, dass sie gewollt sind und getragen werden. 

Liebe Grüße Ina