Haare für Puppen und Amigurumi

Liebe Nutzer, liebe Autoren,
wie macht Ihr das mit den Haaren für Puppen und Amigurumi?

Liebe Josefa,
nachher posten sicherlich ganz viele Handarbeitsfreunde, wie das genau mit den Rasterlocken etc. geht. Da ich keine Amigurumi mache, kann ich dazu nichts beisteuern. Aber ich kann Euch ein wenig mit meinem Beitrag zum Thema Puppenhaare erheitern bzw. anregen.

Ich habe ja viele alte B.-Puppen, die ich auch gern gebraucht kaufe. Meistens sind die Haare ganz strohig, verklebt, verstaubt etc. und brauchen eine Schönheitskur.





Deshalb gibt es nach der Ankunft bei mir immer erst eine Beautybehandlung fürs Haar. Ich stecke sie kopfüber in ein Gefäß mit fast heißem Wasser, was ich mit Weichspüler versehen habe.



Nach ca. 30 Minuten kommen sie wieder raus. Dann im Mikrofaserhandtuch abtrocknen (nicht rubbeln). Nun wird mit einer Antiwirrbürste (Drogerie) gekämmt - erst nur die Spitzen, dann immer weiter nach oben.



Danach wird gefönt, aber immer nur in eine Richtung. Danach sind die Haare wieder glatt, duftig und glänzend.



Und ich habe auch schon Lockenfrisuren ausprobiert. Da es kein Echthaar, sondern Kunstfaser ist, ist das nicht ganz leicht. Man wickelt feine Strähnen auf zugeschnittene Strohhalme und fixiert sie mit Haarklemmern. Dann kopfüber in die Weichspülerlauge wie oben.





Dann herausnehmen, den Kopf in ein Mikrofaserhandtuch legen und vorsichtig die Feuchtigkeit herausdrücken. Nun die Haare vorsichtig mit wenig Puste fönen oder raus in die Sonne setzen. Dann die Wickler herausdrehen und die Frisur mit Gefühl stylen. Möglich nicht so viel kämmen, sonst kämmt man die Locken schnell wieder aus. Sind eben keine Naturlocken :-)

Hier seht Ihr die beiden Damen nach ihrem Termin in meinem Haarstudio:







Liebe Grüße von Ina

Ich verwende gerne Mohairgarn, weil das so natürlich aussieht. Meist nähe ich die Haare dann in einzelnen Strähnen auf, wie z. B. bei dieser Prinzessin.


Mit gelockter Puppenwolle kann man auch sehr schöne Lockenfrisuren zaubern, wie bei diesem Engel:

Auch hier wird das Garn in Schlingen aufgelegt und festgenäht.

Gehäkelte Frisuren mag ich nicht so besonders , die sehen mir zu künstlich aus. Und um die Haare einzeln einzuknüpfen fehlt mir die Geduld.

Bei kleinen Püppchen z. B. Fingerpüppchen wird die Frisur manchmal auch aufgestickt.
Hier ist die Frisur aufgestickt . Der Zopf ist eine Luftmaschenkette, die anschließend aufgenäht wurde.

Ach ja, und noch ein Tipp, wenn man kein gelocktes Puppengarn hat: Einfach ein Stück mit dünner Wolle stricken oder häkeln (wie für eine Maschenprobe), nass machen und trocknen. Dann vorsichtig aufribbeln und man hat einen gelockten Faden.

Ich häkel als ersten Schritt passende Kopfhaut. 
Dann schneide ich  Wolle,  die vorher auf etwas gleich großes daraufwickle wie ein Buch.
Schneide es einmal.
Jeden  einzelnen Faden lege ich doppelt zusammen.  Ziehe es durch die Kopfhaut mit einer  Häkelnadel durch. An einer benachbarten Stellen die beiden Enden. Die Enden ziehe ich durch die Schlaufe und verknote es miteinander. 
Die beiden Enden ziehe ich durch eine dritte Stelle durch die  Kopfhaut. 

Ich nehme die Wolle für die Haare passend zur Puppe ist.

Wow, was für tolle Tipps! Da ich auch vor habe, mal eine Puppe selber zu stricken oder zu häkeln, finde ich die Tipps von euch sehr hilfreich.

Ina, das ist ja ganz was Besonderes, was du mit deinen Modellen anstellst. Sowas hab ich als Kind gerne gemacht - Puppen zu frisieren. Auf solche Ideen wäre ich allerdings niemals gekommen. Gut zu wissen, dass die Puppen das aushalten, so lange im Wasser zu liegen. Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Ganz große Klasse!

Ina, ich hätte gerne auch einen Frisiertermin bei dir im Studio. Glaube aber, dass ich das Kopfüberbad im Weichspüler nicht gut überstehen werde... ;-)

Schnatter_design hab ich nicht kapiert wo du da noch Fäden hinziehst... Macht man doch so wie Fransen anknüpfen oder? Und wo dann die Enden noch hin??? 

Ina, schön, daß Du uns einen Einblick gibst in Dein Beauty-Programm. Da komm ich auch gern vorbei.
Ist schon verblüffend, das Vorher-Nachber-Bild. Und so einfach. Dankeschön für den Tipp.

Bei meinen Häkelfiguren mit den Haaren handhabe ich das unterschiedlich.
Manchmal häkel ich erst eine Kappe in der Haarfarbe, und knüpfe die Fäden ein.

Ein anderes Mal häkel ich normal in Runden, allerdings in die hiMsgl, eine Kappe. Anschließend häkel ich Lm-Stränge in die hiMsgl, und Km zurück (beginnend von oben spiralförmig nach unten). Z. Bsp. in ein hiMsgl eine Lm-Kette je nach Länge, Km zurückhäkeln, in die nä hiMsgl eine fMs, abwechselnd usw.

Bei kleineren Figuren nehme ich Faden/Wollstränge, je nach Haarlänge, und lege sie quer über den Kopf, und nähe es mittig mit Nadel und Faden auf den Kopf fest. Dann flechte ich li und re die Stränge zu Zöpfen, und fixiere die seitlichen Zöpfe noch mit 2-3 Stichen am Kopf.

Für einen Pferdeschwanz, knüpfe ich die Fäden nur an der unteren Kante der Haarkappe, und dann nehme ich alles nach oben zusammen zum Pferdeschwanz mit Gummi zusammen.

Man kann auch in Runden der Haarkappe gleich die Haarstränge häkeln. Wenn man 2 oder 3 Ms in eine häkelt, erhält man Kringel-Locken.

Auch dieses gekaufte Engelshaar kann man auf dem Kopf mit Textilkleber festkleben, aber da bin ich noch am rumprobieren, das es richtig hält.