Liebe Josefa,
die Näh-Fachleute können das bestimmt sehr genau erklären. Aus meiner "Lieschen-Müller-Sicht" würde ich das so beschreiben ...
Ich habe früher, wenn es schnell gehen musste, Flicken auf die durchgescheuerten Knie oder Ellenbogen der Kindersachen gebügelt. Durch das heiße Bügeleisen ist der aufgebrachte Klebstoff auf der Rückseite des Flickens geschmolzen und hat sich mit den Fasern der Kleidung verbunden. Es gibt die Flicken in vielen schönen Motiven, so dass sie heute nicht mehr aus Not, sondern auch schon als Dekoration aufgebügelt werden.
Bügelvlies ist einluftiges Gewebe (Meterware), wo eine Seite beschichtet ist. Die beschichtete Seite verschmilzt beim Druck des heißen Bügeleisen mit dem darüber gelegten Stoff. Es gibt unterschiedliche Stärken. Damit kann man einen Stoff verstärken, damit er mehr Stand hat und die Form hält, z. B. bei Blusenkragen. Ich habe mit dem Bügelvlies die Bettlaken in meinem Puppenbett verstärkt. So bleibt der dünne Baumwollstoff dauerhaft wie eine Matte in Form.
Ina das haste im großen und ganzem schonmal sehr gut beschrieben mit dem Bügelvlies, da gibt es dann noch das Schabrakenvlies, das ist aber Brettsteif, wird gerne eben für Schabraken an Vorhängen oder aber für Taschen verwendet.
Diese Aufbügelflecken sind mal wenns schnell gehen soll, ABER sie lösen sich auch gerne recht schnell wieder ab, deshalb steppe ich sie trotzdem immer noch rundum fest, so stehen keine unschönen Eselsohren ab.
Das aufbügelbare Vlies soll dem Stoff den Stand verleihen den er braucht, deshalb gibt es verschiedene Stärken und Ausführungen wie eben beim Stoff auch. Es gibt dann aber auch noch das Textilbügelvlies, was ich lieber verwende wie das normale dünne Bügelvlies. Dieses Textilvlies ist guut bei Krägen oder Manschetten bei Hemden oder Blusen. Es wird auch als bei Anzugsakkos usw verwendet, denn auch da gibt es verschiedenen Stärken.
LG Inge
Fränkisch ist wie Latein. Nur die Gebildeten sprechen es. Deutsch ist eine Sprache; Fränkisch die Vollendung!
Schabraken sind diese mit Stoff bezogenen steifen Teile die über dem Fenster zwischen den Übervorhängen angebracht wurden oder sind. In der Gründerzeit war das ein belkiebtes Dekoelement, heute wird es in Hotells und Rehakliniken in den Speißesälen, sowie Bars noch als angebracht. Meist sind diese Teile mit Brokatstoff überzogen oder aber mit Jaquardstoff, meist ein schwerer Stoff.
LG Inge
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Liebe Josefa, ... "alte Schabrake" ist ja wohl ein Schimpfwort oder? Ich glaube, Schrabraken hat was mit Übergardinen zu tun. Damit man früher die Gardinenhäkchen nicht sah und zur Zierde, wurde ein Querbehang genäht. Und der wurde verstärkt ... oder Inge, was meinst Du? Ich kann da auch ganz falsch liegen.
Liebe Inge, vielen Dank für Deine Informationen. Das war sehr aufschlussreich. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass aufgebügelte Flicken sich an den Ränder ablösen. Aber wenn es schnell gehen muss, reicht es.
Bei meinem kleinen Enkel waren die Knie seiner Hosen fast durch. Und weil ich (Wild-)leder Zuhause habe, habe ich ihm schnell zwei Kreise ausgeschnitten, Löcher reingestanzt und sie aufgenäht. Die scheuern sich halt gar nicht durch.
Josefa, Du bist viel zu jung, um den Begriff "Schabrake" mit einem Fensterbehang in Verbindung zu bringen. Das hatte man früher. Im privaten Haushalt hatten das auch viele und es machte das Fenster ganz schön klein, weil oben Schabrake und an den Seiten Übergardinen aus dem gleichen Stoff, da blieb wenig Fenster in der Mitte übrig. Und es waren Staubfänger. Aber damals war das eben schick.
Heute geht der Trend ja wohl eher zu möglichst wenig oder gar keinen Gardinen. Es genügen Rollos oder semitransparente Paneele. Junge Leute finden Gardinen altmodisch - kann das sein?
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