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Im Gegensatz zum Stricken benötigst du beim Häkeln nur ein einziges Werkzeug, die Häkelnadel. Je nach Garn entscheidest du dich für eine dickere oder dünnere Nadel. Außerdem hast du die Wahl zwischen Häkelnadeln aus unterschiedlichen Materialien. Von Kunststoff über Holz bis hin zum Metall wird das Werkzeug angeboten. Wie du am vielfältigen Sortiment sehen kannst: die richtige Auswahl der Häkelnadel ist gar nicht so einfach. Du musst einiges beachten, damit deine Häkelarbeit gelingt und flott von der Hand geht. Aber keine Sorge, in den folgenden Abschnitten bekommst du alles Wissenswerte erklärt. Du hast noch mehr Fragen zum Häkeln? Dann wirf doch auch einen Blick in unseren umfangreichen Hilfebereich!

Aufbau der Häkelnadel

Jede Häkelnadel besteht aus einem Griff, dem Schaft und dem Haken.

Der Griff der Häkelnadel

Der Griff ist entweder gerade oder ergonomisch geformt. Bei besonders dünnen Nadeln ist es sinnvoll, sich für einen verdickten Griff zu entscheiden, damit das Werkzeug besser in der Hand liegt. Bei sehr dicken Häkelnadeln ist eine schmale Führungsfläche für den Daumen angebracht.

Der Schaft der Häkelnadel

Der Schaft liegt zwischen dem Griff und dem Haken der Nadel. Er besteht aus dem gleichen Material wie der Haken und sollte möglichst ebenmäßig sein, sodass das Garn leicht darüber hinweggleitet. Wähle den Schaft nicht zu kurz, damit du deine Hand beim Häkeln nicht verkrampfen musst.

Der Haken der Häkelnadel

Das Wichtigste deines Werkzeuges ist natürlich der Haken. Er hat eine Spitze und eine Kehle. Mit seiner Spitze stichst du in die bereits gehäkelten Maschen, um den Faden zu holen. Ist deine Häkelnadel zu spitz, teilt sie das Garn in einzelne Fäden. Das sieht unschön aus. Ist sie zu rund, hast du Schwierigkeiten beim Einstechen. Auch bei der Kehle musst du aufpassen. Ist sie nämlich zu wenig eingekerbt, rutscht dir der Faden immer wieder ab. Ist sie zu tief, bleibt der Faden darin hängen.

Unterschiedliche Häkelnadel-Materialien

Wer die Wahl hat, hat die Qual! Die richtige Auswahl der Häkelnadel mag dir kompliziert vorkommen, weil du dein Werkzeug in den unterschiedlichsten Materialien entdecken kannst. Wenn du ein paar Kleinigkeiten beachtest, wirst du jedoch schnell fündig.

Achte bei deiner Entscheidung darauf, dass sich deine Nadel nicht biegt. Sie muss stabil sein. Das Material muss glatt und ebenmäßig verarbeitet sein, damit der Faden nicht daran hängen bleibt. Außerdem sollte sie nicht zu schwer sein, damit deine Hände beim Häkeln nicht allzu schnell ermüden. Wenn sie andererseits zu leicht ist, rutscht sie dir eventuell aus der Hand.

Häkelnadeln aus Holz

Holz hat den großen Vorteil, dass es ein nachhaltiger Rohstoff ist. Du trägst mit der natürlichen Holzhäkelnadel also zum Umweltschutz bei. Außerdem fühlt sie sich angenehm an. Sie ist nicht kalt, so, wie die Nadel aus Metall und ist auch etwas leichter. Das ist gerade bei großen, schweren Häkelarbeiten von Vorteil. Durch ihre natürliche Materialbeschaffenheit ist die Holznadel nicht ganz so glatt wie eine Häkelnadel aus Metall oder Kunststoff. Dadurch rutschst du bei glänzenden Garnen, wie Seide oder Viskose nicht so leicht ab. Allerdings musst du darauf achten, dass die Häkelnadeln aus Holz gut verarbeitet sind. Sind die Nadeln nicht ordentlich geschliffen, bleibt beispielsweise Wolle daran hängen.

Nadel zum Häkeln aus Bambus

Auch Bambushäkelnadeln sind aus einem Rohstoff, der problemlos nachwächst. Sie sind besonders leicht und daher bestens für schwere Wolle geeignet. Allerdings solltest du beachten, dass sich die Häkelnadel aus Bambus leicht biegt. Als Anfänger kommst du damit vielleicht nicht so gut zurecht und solltest dich daher nur bei dicker Wolle für eine dicke und somit relativ stabile Ökonadel entscheiden.

Häkelwerkzeug aus Metall

Die Metallnadel ist in kleiner Stärke perfekt für dünnes Garn. Sie biegt sich nicht und sie bricht nicht. Und auch die Wolle gleitet problemlos über das glatte Metall hinweg. Wenn du mit kleinen Stärken arbeitest, wird dir die Häkelnadel aus Metall auch bei längerem Häkeln nicht zu schwer. Ein kleiner Nachteil mag sein, dass sich das Metall etwas kalt anfühlt. Außerdem liegen die dünnen, reinen Metallnadeln oftmals nicht so gut in der Hand. Hast du eine längere Handarbeit vor, solltest du dich eher für die Häkelnadel aus einem Materialmix entscheiden.

Häkelnadeln aus Kunststoff

Die Kunststoffnadeln sehen natürlich toll aus. Es gibt sie in leuchtenden Modefarben, sodass schon beim Anblick des Werkzeugs die Lust aufs Handarbeiten steigt. Leider ist das aber auch schon so ziemlich der einzige Vorteil, den die Kunststoffnadel aufzuweisen hat. Denn oftmals sind die Häkelnadeln aus Plastik schlecht verarbeitet. Sie haben eine Naht, an der dein Garn immer hängenbleibt. Sie sind glitschig, sodass du leicht abrutschst. Und sie sind sehr leicht und instabil. Gerade bei mittleren Stärken passiert es nicht selten, dass die Kunststoffhäkelnadel bricht.

Dein Häkelwerkzeug aus einem Materialmix

Nicht immer sind die Häkelnadeln nur aus einem Material gefertigt. Gerade bei den kleinen und mittleren Stärken finden sich viele Werkzeuge mit einem Haken und Schaft aus Metall und einem Griff aus Kunststoff. Bei diesen Häkelnadeln wird die Stabilität und Glätte des Metalls genutzt und mit einem ergonomisch geformten Kunststoffgriff verknüpft. Der Griff ist so ausgefeilt, dass die Häkelnadel optimal in der Hand liegt und deine Finger auch bei stundenlangem Handarbeiten nicht ermüden. Aufpassen musst du nur, dass die Verarbeitung passt und du keine Nadel erwischst, bei der sich der Kunststoffgriff vom Metallschaft löst.

Die Stärke der Häkelnadel

Um für dein Projekt die richtige Auswahl der Häkelnadel zu treffen, musst du auch die Dicke deines Häkelgarns berücksichtigen, denn danach richtet sich die Dicke deines Werkzeugs.

Zwei unterschiedliche Systeme für die Stärke der Häkelnadel

Für die Stärke der Nadel gibt es zwei unterschiedliche Systeme. Das deutsche und das US-amerikanische System. Die deutschen Nadelstärken werden in Millimetern angegeben und bewegen sich in Halbmillimeterschritten nach oben. Somit beginnt die dünnste Nadel mit einer 1. Es folgt die zweitdünnste mit 1,5, dann kommt die 2 und immer so weiter. Die Amerikaner starten mit dem Buchstaben A und gehen dann einfach das Alphabet weiter nach oben.

Wie sich die Nadelstärke auf das Maschenbild auswirkt

Welche Stärke du zum Häkeln benötigst, findest du auf der Banderole deines Garns aufgedruckt. Allerdings wird dir dabei in der Regel ein Spielraum von einem Millimeter gelassen. Es steht dort also beispielsweise: empfohlene Nadelstärke: 3,5 – 4,5. Für welche Nadelstärke du dich genau entscheidest, musst du von deiner Handarbeit abhängig machen. Dabei gilt: Je dünner die Nadel, umso fester wird das Maschenbild. Soll deine fertige Handarbeit möglichst undurchsichtig und fest sein, wählst du die kleinste angegebene Nadelstärke. Möchtest du ein lockeres Endergebnis erreichen, nimmst du die größte aufgedruckte Stärke.

Die Stärke der Häkelnadel feststellen

Bei einer neuen Häkelnadel lässt sich ihre Stärke ganz einfach erkennen. Sie ist entweder aufgedruckt oder eingeprägt. Während die Prägung sich auch nach oftmaligem Gebrauch noch ablesen lässt, kann es passieren, dass bei viel benutzten Häkelnadeln der aufgedruckte Wert nicht mehr zu entziffern ist. Dann kannst du die Stärke entweder mit einem Lochmaß bestimmen. Oder du probierst deine Nadel einfach aus. Kannst du den Wollfaden mit der Nadel kaum fassen, ist sie zu dünn. Ergibt ein Probefleckchen aus festen Maschen ein Lochmuster, ist sie zu dick.

Häkelnadel-Sets als praktische Alternative zu einzelnen Häkelnadeln

Wenn du deine Häkelnadeln im Set kaufst, ist das in der Regel günstiger, als jedes Werkzeug einzeln zu erstehen. Allerdings solltest du dir vor dem Kauf eines Sets über zwei Dinge im Klaren sein: Du musst wissen, ob die Häkelnadel zu dir passt und du gut mit ihr zurechtkommst. Und du solltest mehrere Häkelarbeiten mit unterschiedlichen Garnen geplant haben. Denn nur dann macht es Sinn viele verschiedene Größen im Haus zu haben.

Besondere Häkelnadeln

Natürlich gibt es auch bei den Werkzeugen zum Handarbeiten ein paar Schmankerl, die nicht sein müssen, dir aber in bestimmten Situationen trotzdem gute Dienste leisten können.

So kannst du beispielsweise eine Doppelhäkelnadel erwerben mit einem mittigen Griff und an beiden Seiten einem Haken in unterschiedlicher Stärke. Wie du dir sicher denken, kannst, liegt dieses Werkzeug nicht ganz so gut in der Hand, denn es besitzt keinen ergonomisch geformten Griff. Außerdem birgt der spitze Haken am Ende – je nach Handhaltung – die Gefahr, dass du dich während des Handarbeitens piekst. Bei kleinen Reparaturen zwischendurch kann dir das Werkzeug jedoch eine praktische Hilfe sein.

Auch eine beleuchtete Häkelnadel muss nicht sein. Denn wer handarbeitet schon im Dunkeln. Wenn du dich allerdings gerne abends bei Kerzenlicht oder Schummerbeleuchtung ans Häkeln machst, kann die Nadel mit dem kleinen Licht in der Spitze beim Einstechen und Fadenholen durchaus hilfreich sein. Bedenken solltest du jedoch: Sie ist nicht umweltfreundlich, denn sie benötigt Batterien. Außerdem ist sie merklich dicker, als üblich, sodass deine Hände bei der Handarbeit eventuell schneller ermüden.

Häkelnadel Tipps für Anfänger

Wie du nun weißt, ist die richtige Auswahl der Häkelnadel gar nicht so einfach. Einerseits musst du dich beim Aussuchen nach dem Garn richten, das du verhäkeln willst. Andererseits solltest du auch deine persönlichen Vorlieben berücksichtigen.

  • Bevor du mit einem größeren Häkelprojekt beginnst, solltest du das Handarbeiten an einem Probefleckchen üben. Beim Probehäkeln wirst du schnell feststellen, ob du eher fest oder eher locker häkelst.
  • Ein lockeres Maschenbild kannst du etwas festigen, indem du eine dünnere Häkelnadel verwendest (= eine kleinere Stärke). Umgekehrt kannst du dein festes Maschenbild bei Verwendung einer dickeren Nadel etwas auflockern.
  • Bestell deine erste Häkelnadel nicht im Internet, sondern geh in ein Ladengeschäft und halte dort Nadeln unterschiedlicher Materialien und verschiedener Längen in der Hand.
  • Wer große Hände hat, fährt mit einer langen Nadel von mindestens 14 Zentimetern gut. Bei kleinen Händen darf das Werkzeug auch etwas kürzer sein.
  • Achte unbedingt auf eine gute Verarbeitung. Haken und Schaft müssen glatt, aber nicht glitschig sein, dass der Faden gut darüber gleitet. Insgesamt benötigst du eine stabile Häkelnadel, die sich nicht biegt und nicht zerbricht.
  • Nimm zum Ausprobieren die Nadel so in die Hand, wie du sie auch beim Häkeln hältst. Es gibt Häkelerinnen, die halten ihr Werkzeug wie einen Stift. Andere wiederum nehmen sie wie eine Stricknadel in die Faust mit den Fingern unterhalb der Nadel und dem Daumen oben auf dem Griff.